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Geschrieben am

Als könnten Worte
zu schmal sein

oder zu kurz
dich zu bedecken

 

und dass sie dich berühren
wäre im Drehbuch nicht vorgesehen

 

zu viel Gefühl!

 

Die Wut 
nennst du unangemessen 
die Trauer maßlos 
hemmungslos 
die Freude 

 

packst dein ganzes Gefühl
an den erlernten Platz:
zurück in die Scham.

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Geschrieben

Hallo Létranger, Worte berühren und lösen Gefühle aus. Dein Gedicht trifft es sehr gut. Ich denke nicht, dass wir unsere Gefühle verstecken sollten. Für unsere Gesellschaft würde sicher ein respektvoller Umgang und die Wertschätzung von Gefühlen, sei es bei Mann oder Frau eine Bereicherung sein. Hier wäre es angebracht, über die Rolle der Mannes und der Frau nachzudenken. 

 

Danke für die Anregung. Es grüßt Darkjuls

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Geschrieben

Hallo Darkjuis,

 

Worte sind da sehr vielseitig. Sie können verbergen, verstecken, verschleiern, bedecken, verkleinern, vergrößern, verharmlosen, aufbauschen, berühren, ausdrücken ...

 

Der Text hat viele Seiten, die gesellschaftliche Dimension, die ich als Kategorie gewählt habe, ist nur eine davon ;-).

 

Gruß Lé.

Geschrieben

Hallo Lé, sich nichts zu sagen zu haben, fände ich traurig, da wir der Sprache mächtig sind. Fraglich ist, ob wir immer die richtigen Worte finden oder wählen. Gedichte, sollten ansprechend sein. Was, wenn sie berühren, der Leser sie nicht richtig einschätzt oder sie gar verletzen? Poesie ist immer auch Ausdruck von Gefühl und sollte bestenfalls die Gedanken und damit die Worte anregen. Jeder handelt aus der Erfahrung und auch dem Erlernten, Anerzogenen heraus. Dürfen wir alle zu unseren Gefühlen stehen oder ist das doch verpönt in der Gesellschaft. (Weichei, Heulsuse) Hier ist ein Verstecken hinter der Scham m. E. unangebracht. Im Gegenteil, lasst uns über unsere Gefühle reden, am besten so früh wie möglich. Gerade das Internet, wo das Persönliche fehlt, birgt die Gefahr, missverstanden zu werden. Das musste gesagt werden, jetzt fühle ich mich besser.

 

Lieben Gruß Darkjuls

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Geschrieben

Hallo Le, 

es freut mich sehr, wieder was von dir hier zu sehen, ich hatte deine Anwesenheit wirklich vermisst.

Ich habe dein Gedicht gelesen, kurz darüber nachgedacht, dann habe ich Juls Kommentar dazu gelesen und deine Antwort, worauf sie prompt reagiert hat und so weiter. Sie kommt mir wirklich wie diese kämpfende Frau in Tarantinos Filmen vor. Gerne würde ich sie als geistiger Bodyguard engagieren. Da bräuchte ich keine Angst zu haben.

 

Ich glaube, das lyrische Du bist du selber, bzw. wir alle.

Etwas wird angedeutet, wofür die Worte nicht reichen.

Auf Makro-gesellschaftlicher Ebene, was könnte das sein? 

Alles Mögliche, ich, zum Beispiel, finde es beschämend, wie die deutsche Sprache, unter der Flagge der Gleichberechtigung, von einer arroganten Minderheit (ich meine nicht damit die, die das im guten Glauben akzeptieren, sondern die EINE Person, die auf diese Idee kam), vergewaltigt wird.

Das, wie gesagt, wäre nur ein mögliches Beispiel. 

Liebe Grüße

Carlos

 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Carlos,

 

Ja. Ich denke, jeder von uns hat Erfahrungen mit Gefühlsfeindlichkeit und Gefühlsvermeidung.

 

Ich kann mich an viele Situationen erinnern, in denen sie mir begegnet ist, aber auch, in denen ich sie selbst nach außen oder innen gewendet habe.

 

Gerade in unserem Alter darf man doch langsam offener werden ;-).

 

LG Lé.

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Geschrieben

Lieber Le

 

Ein klebefreies aber all- ergreifendes Comeback! 

 

"Im dem Gürtel bewahrt Aphrodite der Reize Geheimnis: Was ihr den Zauber verleiht ist, was sie bindet, die Scham"

 

Da ist etwas  Aphrodite in deinem Gedicht ...

 

Ich musste seufzen 

 

Grossartig !!

 

Mes compliments

 

Dio

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Heyho Lé,

 

gibt es etwas aufregenderes als das zögerliche in Frage stellen oder überschreiten der Schamgrenzen? Verlockung... Versuchung...

 

...natürlich müssen dazu vielleicht Regeln oder sogar Tubus gebrochen werden...

 

...nicht auszudenken, wenn die Menschen sich als das achten und lieben könnten was sie sind...

 

…vielleicht wäre dann diese Mauer (Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten...) aus Scham dann völlig überflüssig?..

 

Liebe Grüße vom Gaukel

 

P S ...hier eine Ideal/Vorstellung...

Geschrieben

Hallo Lé,

 

schön wieder von dir zu lesen.

wie immer brauche ich etwas länger für deine Texte.

 

Die bedeckenden Worte die nicht passen gefallen mir. Ebenso wie das nicht vorgesehen im Drehbuch.

 

Dieses Zurückhalten von Gefühlen, sie nicht an sich heranlassen. Da sagte man mal: der hat nen Stock im A..llerwetesten.

Ich glaube fast, dass es ein gängiges Erziehungsmodell früher war und Jungs besonders: Jungs weinen nicht!

Sich nicht berühren lassen ist eine Seite, die andere: Gefühle einordnen und mit ihnen fertig werden. Vor allem wenn man jung ist und mit Hormonen überschwemmt eine kaum zu bewältigende Sache.

Eine preußische Erziehung prägt nicht nur das gesamte Leben, ich glaube sie verstümmelt auch, da verkümmert etwas in dem Menschen, das er wenn er es bemerkt überhaupt, nur mühselig wieder herzustellen vermag.

Hier sehe ich einen verkniffenen anzugträger vor mir mit einem Gesicht als hätte er eine Zitronenscheibe im Mund (um das Bild mal drastisch zu malen). Einen der sich müht immer korrekt zu sein, sachlich nüchtern und dann kommen sie doch, die Gefühle, die Gelüste, die verbotenen Früchtchen die locken .... selbst er ist nur ein Mann, aber schwupps, ab damit ins Körbchen, nicht nachgeben. Zurück bleibt die Scham. Die Scham zu empfinden wie ein Mensch. Ein Mensch wie Gott ihn gedacht hat und die Scham wie ihn die Erziehung gemacht hat.

ein gefährliches Spiel, das Spiel der Unterdrückung. Ich möchte da nicht dabei sein, wenn seine Disziplin verloren geht und alles explodiert. Aber nein, er ist ja angepasst. Einer der sich nach dem GV sofort Hände und alles andere wäscht um den Schmutz des menschlichen wegzuwischen.

Ich schreibe wohl immer "er" aber es betrifft ja auch Frauen.

Mehr oder weniger stark, betrifft es uns alle. Denn es gibt ja auch eine ganz natürliche Scham, persönliche Grenzen, die loszulassen schwerfallen. Und wer kennt es nicht, Distanz als Schutz zu benutzen. Wir alle sind verletzlich.

 

Eindringlich geschrieben!

 

Liebe Grüße

Sali

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Gaukel,

 

nicht auszudenken ;-). Schöner Hinweis!

 

Hallo Sali,

 

so wie du "ihn" beschrieben hast, kann man sich den männlichen Gefühlsfeind vorstellen (im Extrem), aber wie du auch bemerkst, etwas davon steckt in uns allen. 

 

Und dass dieses Thema in der Regel Männer noch viel stärker angeht als Frauen, darin stimme ich dir auch zu.

 

ich schreibe vielleicht mit etwas Abstand noch etwas zur Entstehungsgeschichte und Machart.

 

Hat mich gefreut, hier von dir zu lesen.

 

Liebe Grüße,

Lé.

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Létranger,

Schamgefühl:
Es gibt so einiges, wofür Menschen sich schämen könnten, sollten. Schauen wir uns unsere Umweltsünden an aus vergangenen Zeiten u jetzt. Das wegschauen bei dem Elend der Welt, statt schnell zu helfen.

Menschen haben ein unterschiedliches Schamgefühl. Auch in den verschiedenen Kulturen geht man mit Scham anders um. Heute schämen sich die wenigsten Menschen, denke ich mainchmal.
Ein bisschen Scham könnte gar nicht schaden. Dann hätte es sicher nicht in der Vergangenheit so viele Hasskommentare und sexuelle Beleidigungen auf Facebook, Twitter, Instagram gegeben.

Dein Gedicht gefällt mir!
HG Josina

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