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Wie-der Herbst


SalSeda

Empfohlene Beiträge

 

Wie der Herbst

 

 

Die Bäume verzaubern die müderen Tage
noch einmal entflammt die Natur ihr Gesicht
doch schlummert in kühlender Erde die Frage
nach moderndem Schlaf der die Ruhe verspricht.

Von Sonne gesättigt verwandeln die Blätter
ihr Farbkleid in lodernde feurige Glut
ein Wind aus dem Süden bringt milderes Wetter
entbietet mit freundlichem Lächeln Salut.

Es schwelgen in sattprallen Früchten voll Süße
die reisenden Vögel auf südlichem Zug
 gereift auf den Äckern das Wintergemüse
die Fülle für Menschen und Krähen genug.

Die herbstlichen Bilder erfüllen mit Freude
doch ebenso singt leise Wehmut darin
genieße die Wunder die Schönheit im Heute
der ewige Wandel verleiht erst den Sinn.

Ich möchte genauso dem Scheiden begegnen
als letztes Erblühen in Farben und Pracht
genau wie der Herbst was ich schenkte noch segnen
entschweben so sanft wie ein Blatt in die Nacht.


 

 

 

 

 

Danke an Josina und ferdi für die Wetterverbesserung!

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Hi Sali

 

ein wunderschönes Gedicht ist dir da gelungen. Die herbstliche Zeit mit ihrer Verwandlung ist natürlich wunderbar. Und so wie du den Schluss einleutest, leutet auch unser Schluss irgendwann. Ein letztes erblühen sei jedem gegönnt, bis das letzte Blatt mit dem Wind zieht. Wieder einmal sehr, sehr gut geschrieben. Sollen noch viele Sommer über uns kommen. Und wenn der Herbst doch irgendwann vor der Tür steht, dann lassen wir einen Drachen steigen. Hab es sehr gerne gelesen. Einen schönen Tag dir. 

 

LG Alex 

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Hallo Sali,

 

ein sehr schönes Herbstgedicht und die letzte Strophe birgt meine favorisierten Worte, da es auch mein Wunsch ist genau so in das andere Leben zu gehen.

 

Den Bindestrich im Titel hätte ich eher weg gelassen, auch wenn es sehr einfallsreiches Wortspiel ist.

 

 

LG Sternwanderer

 

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vor 12 Stunden schrieb SalSeda:

ein südlicher Wind bringt gemäßigtes Wetter

 

Hallo, moin Sali

Deine Herbstimpressionen und der letzte Vers in Bezug auf das Leben /Sterben.(Wunsch) hat mir sehr gut gefallen!

Nur dieser eine Vers hört sich für mich ein bisschen wie eine Wettervorhersage an.

Ich empfinde es so.

 Gerne gelesen!

LG Josina

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Hallo ihr lieben!

 

@Alexander, @Feuerfunke, @Uschi R.: einen herzlichen Dank für euer großes Lob! 

@Carlos, ja, die Wehmut darf im Herbst nicht fehlen, danke für deine Bestätigung.

 

@Sternwanderer, ah das freut mich, dass dir die letzte Strophe zusagt. Hmm den Bindestrich weglassen, hmm eigentlich wollte ich im Titel die Doppeldeutigkeit hervorheben damit, weil es jeden Herbst Herbstgedichte herabwirbelt wie die Blätter von den Bäumen (aber ich werde nie müde sie alle zu lesen und mich an ihnen zu erfreuen!) ... ich denke noch darüber nach... Danke dir!

 

@Josina, danke auch dir fürs gefallen. Naja wie Wettervorhersage soll es nicht klingen. ich schau mal was sich da noch machen lässt

 

vor 20 Stunden schrieb ferdi:

Das von dir gewählte Versmaß wirkt oft ein wenig gehetzt, haltlos; es lohnt sich meistens, dagegen anzuschreiben und gelegentlich eine längere Satzpause in den Vers zu legen, sprich, auch einmal einen Satz im Versinnern zu schließen. Es verführt auch zur Nutzung von dreisilbigen Adjektiven, einfach weil sie die doppelt besetzten Senkungen so bequem füllen; auch da lohnt ein näherer Blick, um womöglich das eine oder andere dieser Adjektive zu ersetzen

ja, so ist es. Irgendwie ist mir das mit einem mittig endenden Satz gestern Nacht nicht gelungen, ich mag das auch gern, weil es das eiern unterbricht. 

vor 20 Stunden schrieb ferdi:

S2 V3: "Ein Wind aus dem Süden bringt milderes Wetter"; auf mich wirkt das weniger mechanisch?! Das "milderes" ist ein beliebiger Platzhalter.

da Josina die Wetterberichtsprache auch nicht so gefällt, werde ich deinen Vorschlag sehr gerne übernehmen (mal sehn ob mir selbst noch was einfällt). Ich selbst hab mir meiner Formulierung nichts was mich aneckt, deswegen ist es eben wichtig so ein feedback zu bekommen. Danke für die Hilfestellung  nehm ich gern an.

 

Was mich ein bisschen wundert, dass keiner 

Am 18.10.2021 um 01:05 schrieb SalSeda:

die Fülle für Menschen und Krähen genug.

Die herbstlichen Bilder erfüllen mit Freude

das hintereinanderfolgende füllen moniert hat. Stört das wirklich nicht? Mich schon. so was passiert weil ich hinterher immer noch dran rumdokter und austausche. Vorher stand statt Fülle: Menge oder Masse, aber klang mir zu hart und für den Satz mit erfüllen ist mir noch nichts besseres eingefallen,.

 

vor 20 Stunden schrieb ferdi:

Die beiden Kommas in den Schlussstrophen ließe ich weg, oder fügte oben die fehlenden ein – "Ganz oder gar nicht"?!

dann lass ich alle weg, denn ich finde es lässt sich gut ohne Kommata lesen. Die unteren setzte ich weil ich der Meinung war hier sollte eine sichtbare Pause sein.

 

vor 20 Stunden schrieb ferdi:

n S4 behauptest du (eigentlich in einem Akt der Leserbelehrung) eine "leise Wehmut" – ich hätte das Bekenntnis des Gedicht-Ichs in S5 als stärker empfunden, wäre diese Wehmut ebenso am Beispiel erfahrbar gewesen, statt nur mitgeteilt zu werden!

 

das ist der Zwang des Reimschemas, ich wollte es aus der Ichperspektive schreiben, aber das Ich hat nicht reingepasst  ich versteh was du meinst und ich habe sogar damit gerechnet, dass das aufstößt, bin selber auch nicht ganz glücklich damit.

Die Wehmut ebenso wie S1 V3 und V4 führen zur letzten Strophe, meine ich. Obwohl es beim schreiben gerade umgekehrt war, die letzte sollte den Bogen zu den beiden anderen schlagen, weshalb ich sie noch dazugeschrieben habe um die Sache abzurunden. Hmm vielleicht wäre da sogar ein umarmender Reim gut gewesen. Aber es entwickelte sich erst beim Schreiben die Geschichte.

vor 20 Stunden schrieb ferdi:

Aber so oder so: Die nachdrückliche Schlussstrophe bringt das Gedicht sicher "ins Ziel".

leicht rotwerd  Dankeschön!

 

 

@ all

Um es mit Alexanders Worten zu sagen:

euch allen noch wunderbare Herbsttage und viele viele Sommer. Danke an alle die ein like hiergelassen haben!

 

Liebe Grüße 

Salli

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Liebe Sali,

 

dein Gedicht spielt ein bisschen mit den Bildern, die wir vom bunten Herbst mit uns tragen. Natürlich weißt du aus eigener Erfahrung, dass das schöne Bilder sind ;-); ist ja quasi Allgemeingut.

 

Ich habe bemerkt, dass du diese Reimgedichte im Walzertakt (hier Daktylen mit Auftakt) jetzt sehr sicher schreibst.

Darum verzeih mir, wenn ich jetzt die Messlatte für dich etwas höher lege - für die nächsten Gedichte in dieser Form.

 

Für den Genießer metrischer Gedichte ist der Takt hier zu rein, der Rhythmus zu gleichförmig - man nennt das "Leiern". Es ist ein Kennzeichen für Gedichte, die metrisch sauber sind, aber noch nicht genügend "Spiel" haben. 

 

Der Überschuss an Gleichförmigkeit, den du hier erzeugt hast, entsteht, soweit ich sehe, im wesentlichen durch drei Konstruktionsmerkmale:

1. Du benutzt zu viele dreisilbige Wörter, vor allem daktylische Adjektive (Xxx); es sind 10 Stück in den ersten 13 Versen; dann wirds besser.

2. Du schreibst fast ausschließlich Verse, die aus einem einzigen Satzteil bestehen.

3. Du variierst Takt und Verslänge nie.

 

Bei deinem nächsten Gedicht dieser Art versuch doch mal folgendes:

1. Versuche, die Länge der Wörter gut durchzumischen.

2. Versuche, öfter mal ein Satzzeichen (Komma, Punkt, Semikolon, Doppelpunkt) mitten im Vers unterzubringen; das gilt auch dann, wenn du die Satzzeichen nicht benutzt (sondern nur im Kopf hast) ;-).

3. Versuche mal die Länge oder den Takt zu variieren. Zum Beispiel könntest du in jeder (oder jeder zweiten) Strophe den letzten Vers kürzer machen, oder einen jambischen Vers einbauen.

 

Im Detail könnten  das Ferdi und Claudi sicher noch besser erklären.

 

Sorry für viel Klugscheißerei; aber einen Versuch ist es wert ;-).

 

Liebe Grüße,

Lé.

 

 

 

 

 

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Hi Lé,

 

das leiern ist die eine Sache, aber was mich noch beschäftigt ist das Tempo, ich finde es zu schnell, fast atemlos. Vielleicht kommt das von dem ein Satz eine Zeile oder es liegt auch an den Wörtern.. oder ich such mir mal um zwei oder drei Silben längere Verse aus. (was mir schwer fällt, da ich von Natur aus ein Kurzzeilenschreiber bin, längere finde ich sehr schwer)

 

Danke dir echt für die Tipps! Ich sehs auch so, dass ich das, was du angesprochen hast mit einbeziehen muss und nicht einfach so drauflosschreiben... 

Ja, diese Gedichtform gefällt mir momentan gut, aber nicht das was ich aus ihr mache :-)neulich hatte ich eins geschrieben, das die Doppelsenkung versetzt hat ab und zu und das fand ich spannender. Ich muss mich nur trauen, ich versuch zu sehr "korrekt" zu sein (passt gut ins Thema :))

Diese Daktylischen Adjektive fand ich besser als Senkungs-Hilfsersatzwörter wie  bei meinem letzten. 

Mit der Interpunktion hab ich nicht so große Probleme, ich kann sie einfügen, doch, ohne, wenn es den Lesefluss nicht stört mag ich es lieber, bei einem "komplizierteren" Aufbau halte ich sie allerdings für wesentlich.

 

Vielleicht wird es mal wieder Zeit für ein bisschen "Claudischule". 

 

Danke dir

hab noch eine gute Nacht

 

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Hi Sali,

 

vor 2 Stunden schrieb SalSeda:

Ja, diese Gedichtform gefällt mir momentan gut, aber nicht das was ich aus ihr mache :-)neulich hatte ich eins geschrieben, das die Doppelsenkung versetzt hat ab und zu und das fand ich spannender.

 

In deinem Hexengedicht hattest du ansatzweise versucht, in manche Verse  einen zweisilbigen Fuß einzubauen, das aber, glaube ich, nicht bis zu Ende durchgehalten? Dadurch lässt sich ganz gut etwas Tempo rausnehmen. Ich probiere das nur mal spaßeshalber mit den ersten beiden Strophen in diesem Gedicht:

 

Die Bäume verzaubern die müden Tage
noch einmal entflammt die Natur ihr Gesicht
doch schlummert in kühler Erde die Frage
nach moderndem Schlaf der Ruhe verspricht.

 

Von Sonne gesättigt wandeln die Blätter
ihr Farbenkleid in feurige Glut
ein Wind aus Süden bringt milderes Wetter
entbietet mit freundlichem Lächeln Salut.

 

Das muss nicht unbedingt in jedem Vers gemacht werden. Einzelne Verse dazwischen können ruhig durchgehend im dreisilbigen Takt bleiben. Ich finds ganz ansprechend. 

 

LG Claudi

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Sehr schön, liebe SalSeda,

 

hast du die besondere Schönheit und Fülle der sterbenden Natur gezeigt und dem LI den Wunsch nach einem ähnlich bereichernden Lebensende zugesprochen. 

 

Sehr gern gelesen.

Grüße von gummibaum

 

 

evtl.: "die Wunder der Schönheit..." 

Die Färbung der Blätter kommt, wie du sicher weißt, nicht durch die Sonne zustande. Bei kühleren Temperaturen nehmen die Wurzeln kaum noch Wasser auf, das farbdominante Chlorophyll wird abgebaut und die anderen (immer schon vorhandenen) Farbstoffe werden sichtbar. Der Abwurf der Blätter minimiert die Verdunstung und verhindert ein Vertrocknen der Pflanzen.

 

 

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Danke dir lieber @gummibaum,

seit ich Peter Wohlleben gelesen habe, weiß ich dass sie das tun. Er beschreibt auch, wie sie sich entscheiden, wann es für sie so weit ist, abwerfen zu  müssen, ob sie noch ein bisschen länger Sonnenlicht tanken oder lieber auf Nummer Sicher gehen. Seither sehe ich mit Spannung wie einzelne Bäume noch etwas länger ausharren, während ihre Nachbarn sich schon kräftig zu färben beginnen.

Bin gerade dabei zu veruschen, das Gedicht umzuschreiben und bin tatsächlich genau auf den Satz gekommen : die Wunder der Schönheit  Danke dir!

 

Das hab ich gerade geschafft:

 

Die herbstlichen Bilder versprühen mir Freude

doch liegt auch ein Klang leiser Wehmut darin

ein Wunder an Schönheit, ich schwelge im Heute

verschwende an ewigen Wandel den Sinn.

 

Naja, jedenfalls ich probiere es... harte Arbeit

 

Hallo @Claudi,

danke dir für deine Rückmeldung und fürs ganz ansprechend ,

ich hab es gesucht und finde es nicht.. ich weiß nicht mehr wie es hieß .. ich such nochmal...

und vielleicht fallen dir ja neue Lektionen für die Schule ein und auch neue Schüler.

 

Lieber @Onegin,

danke für den Tipp, sehe das jetzt klarer und  versuche beim nächsten mal eine Bremse einzubauen, grübel ...

 

Meinen herzlichen Dank für euere Bemühungen!!

Liebe Grüße

Sali

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