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Geschrieben am

Die Jahre blühen

 

 

 

Aus klammen Böden schoss ein neues Leben,

so wild und anspruchslos du Löwenzahn.

Ein neuer Frühling hatte es getan,

er wuchs so stark, dem Himmel stolz entgegen.

 

Doch hastet schnell die Zeit, so bunt verglühend.

Dem Regenbogen folgt die Erntezeit

und später quollen kühl, sich Nebel breit.

Das Jahr fällt nieder, sein Gesicht verblühend.

 

Doch hilft kein lautes Klagen und kein Flehen,

die Jahre blühen auf, um zu vergehen.

Doch jedes Blühen trägt mich hoch hinauf.

 

Das ist der Lauf und kein Mensch hält es auf.

So wünschte ich mir Kraft über die Zeit,

ich wär für dieses Wagnis längst bereit.

...

..

.

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  • Schön 2
Geschrieben

Hallo Horst, 

ich wette, du hast Rilkes Gedichte verinnerlicht.

Auch die letzte Strophe ist sehr gut, ich bin aber sicher, du hast lange danach gesucht, du hast gezögert zwischen dieser und anderen Optionen. Rilke hätte die letzte Strophe, die Aussage, ja, er hätte nicht diese in meinen Ohren etwas pathetisch klingende Aussage nicht ausgewählt. Da schwimmt ein Hauch von Resignation mit.

Liebe Grüße

Carlos

Geschrieben

@Federtanz

 

Grüße.

 

Danke fürs reinschauen und das Echo.

Bis später.

 

@Carlos

 

Grüße.

 

Also mein Freund, Rilke kenne ich vom Namen her. Möglich, dass ich da schon einmal ein Gedicht gelesen habe, aber die Inspirationen sind alle eigen. Richtig, in diesen Gedicht schwimmt Resignation, wo sind die Jahre hin. Ich kann manchmal sehr nachdenklich fallen.

 

Danke dir, bis später.

 

@ferdi

 

Grüße.

 

Schön dich hier zu sehen. Das Gedicht ist etwas älter. Damals habe ich begonnen Sonette zu schreiben.  Genau nach Vorschrift, These, Antithese, Synthese. Und deshalb die breite Wirkung denk ich mal. 

Danke für den Tipp.

Bis später.

 

 

 

vor 20 Stunden schrieb ferdi:

 

"und später quollen kühl, sich Nebel breit." Dieser Vers erschließt sich mir von der inhaltlichen Aussage her gar nicht?!

Also:

 

Erntezeit ist Herbstzeit und später kommt die Spätherbstzeit , oder Übergangszeit zum Winter. Und in dieser Zeit wachsen regelrecht die Nebelfelder. Jedenfalls hier im Vogtland, wenn du in der Nacht unterwegs bist oder am zeitigen Morgen. Da kanns passieren, eine Straße ist nebelfrei und in der Senke steht der Nebel knüppeldick. Und diese Nebelbänke verbinden sich später meistens, zum geschlossenen Nebel. Sie wachsen oder fallen je nach meteorologischer Entwicklung.

 

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