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Geschrieben am

 

Kein Ent- in Sicht

 

Wir leben in zu großen Schuhen

das zeigen unsre Fußabdrücke

es überquellen alle Truhen

und türmen sich die Sammelstücke.

 

Jetzt wären Ent- en angesagt

doch schmerzen diese sehr

(als wärs ein schlimmer Zahn der plagt)

verschwinden tatenleer.

 

Sich zu entscheiden ist gefragt

Entsagen, fällts auch schwer

Entlasten wäre angebracht

Entbinden von dem Mehr.

 

Entrümpelung von allem Mist

Entschleunigung der Zeit

doch alles bleibt so wie es ist

zum Ent- noch nicht bereit.

 

Noch drücken uns die Schuhe nicht

sie sind ja so bequem

und deshalb ist ja auch kein Licht

am Tunnelend zu sehn.

 

Wir werden sicher noch verstehen

es kann auch alles anders laufen

wir lernen wieder barfuß gehen

gibt’s keine Schuhe mehr zu kaufen.

 

*

 

 

 

alfredos "Verwschwendung " hat mir Mut gemacht, auch mein moralisches Fingerlein einzustellen.

Und ich hab mich mal getraut eine gemischte Verslänge zu verarbeiten.

  • Gefällt mir 8
  • in Love 2
Geschrieben

Gut, liebe SalSeda.

 

Solange man sich über materiellen Zuwachs definiert, bleiben Vorsilben zur Senkung (das Ent, die Enten) aufs Wörterbuch beschränkt. Schuhmetapher und Sprache gefallen mir, und die längeren Verse in ein- und ausleitender Strophe setzen einen schöne Rahmung.

 

Sehr gern gelesen. 

LG g

 

(evtl.: es quellen über alle Truhen//und fassen nicht die...)

 

  

  • Danke 1
Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb SalSeda:

Sich zu entscheiden ist gefragt

Entsagen, fällts auch schwer

Entlasten wäre angebracht

Entbinden von dem Mehr.

 

 

Hallo Sali,

 

Und doch legen wir beim Entrümpeln immer wieder liebevoll Dinge zurück und behalten sie dann doch.

Vielleicht sollte man auch einiges überdenken und anders angehen, verändern.

Gerne gelesen

LG Josina

  • Danke 1
Geschrieben

Hi Sali

 

ein schönes Gedicht über den Luxuskonsum. Es leider wahr das wir Dinge besitzen die es eigentlich nicht unbedingt bräuchte. Auch den Schluss finde ich sehr gelungen. Man lernt erst mit weniger auszukommen wenn es das Mehr nicht mehr gibt oder man es sich nicht mehr leisten kann. So habe ich es zumindest verstanden. 

 

LG Alex 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo liebe Sali,

 

es einfach mal laufen lassen - in den passenden Schuhen, das geht nämlich.

 

Manchmal ist es viel zu viel

doch Zuviel hat ein großes Gewicht

für unser Wohlbehagen

und das Ent- wäre besser in Sicht

schlechter geht es uns nicht - ganz sicher nicht.

 

 

LG Sternwanderer

  • Schön 2

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