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Geschrieben am

Als mir, die lang im Schlafe war gefangen,

des Lebens Licht auf einmal sich ergoss,

und Liebessaft durch meine Adern floss,

erregte mich ein sehnliches Verlangen.

 

Ja, du warst da, ich sah in Diamanten,

die glitzerten im Frühlingssonnenschein.

Die Haut, so honiggolden und so rein,

verlangte ich zu spüren, und die Kanten,

 

durch sanfte Gesten sorgsam abzurunden,

zu schleifen zu dem schönen Edelstein,

den ich in deinen Augen glaubt‘ gefunden.

 

Doch ist nicht alles Gold, was glänzt und funkelt,

denn du gingst fort und ließest mich allein.

Nun bleibt ein Schatten, der das Licht verdunkelt.

 

 

© Diana Tauhwetter 2021

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  • Schön 1
Geschrieben

Ein sehr schönes Sonett, liebe Diana.

 

Mit Freude gelesen.

 

Grüße von gummibaum

 

 

Ein paar Vorschläge, damit die erste Strophe gemäß abba reimt und am Anfang von Vers 8 das Metrum stimmt (Auftakt zum Jambus).

Außerdem ließe sich das Füllwort „stets“ und das zweimalige verkürzte „wollte“ zu wollt‘ vermeiden, wenn ein anderes Verb, das den Infinitiv verlangt, verwendet wird.

 

und  Liebessaft durch meine Adern floss,

erregte mich ein sehnliches/sinnliches Verlangen.

 

verlangte ich zu spüren, und die Kanten

 

durch sanfte Gesten sorgsam abzurunden,

zu schleifen zu dem schönen Edelstein,

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe Diana, Dein Sonett gefällt mir sehr. Ich konnte mich gut einfühlen, denn Du beschreibst Dein Gefühl in starken Bildern.

vor 3 Stunden schrieb Diana Tauhwetter:

Wollt‘ stets glätten deine Kanten,

 

durch sanfte Gesten wollt' ich sie abrunden,

und schleifen zu dem schönen Edelstein,

Deine Zeilen werfen die Frage auf, ob die Liebe es vermag, "abzurunden"?

 

Liebe Grüße Darkjuls

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Gummibaum,

vielen, lieben Dank für Deine Verbesserungsvorschläge! So klingt es viel runder und liest sich flüssiger. Danke, dass Du Dir die Zeit dafür genommen hast. Und es freut mich sehr, dass Du es gerne gelesen hast.

Liebe Grüße und schönen Sonntag, Diana

 

 

Hallo Darkjuls,

es freut mich sehr, dass Dir das Sonett gefällt.

Zu deiner Frage: Das LI hat am Ende schließlich verstanden, dass man manche Kanten niemals abrunden kann - ganz gleich, wie groß die Liebe auch ist. Vielleicht ist es manchmal auch ein bisschen der egozentrische Wunsch, im Anderen einen Rohdiamanten zu sehen, den man zu dem genannten Edelstein schleifen kann. Naja, das LI ist durch diese Erfahrung jedenfalls etwas schlauer als vorher, auch wenn die Einsicht mit Enttäuschung und Trauer einherging. Aber immerhin wird das LI in Zukunft zwischen echtem Gold und Katzengold unterscheiden können. 

Liebe Grüße und schönen Sonntag, Diana

 

 

 

 

 

  • 11 Monate später...
Geschrieben

Schöne Zeilen.

Eine kleine Anregung:

 

Ist nicht die Begegnung selbst,

ja selbst die wenigen Augenblicke

ein Grund für Freude und Dankbarkeit?

 

Du konntest einen Diamanten berühren.

Momente mit einem Schmetterling erhaschen.

Dass er weiterflog,

mag Traurigkeit in dir erwecken.

 

Doch ist nicht Liebe dein Motiv,

um dankbar seine kostbare Nähe zu bewahren?

 

L.G.

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