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Anästhesie des Lebens

 

 

Stillen Schlafes, süßlich dämmernd

zuckerbitter Morpheus Raunen,

Appell des Lebens, Watte-hämmernd,

folgend weltgegebnen Launen.

 

Taubheit wehrend Traumes Stimme ,

stummes Schweigen zehrend und

betäubend alle Sinne,

wandelnd bis zur endend Stund.

 

Nur selten stemmt sich doch ein Geiste,

hoch aus Volkes‘ Schlummerwiege.

während Einer weiter reiste,

feiert Äther tausend Siege.

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo TEP,

 

auch dies Gedicht gefällt mir wieder sehr gut. Der aufzählende Charakter ist zwar gewöhnungsbedürftig aber durchaus angemessen.

 

Ich interpretiere es quasi als "Opium fürs Volk" bzw. "Brot und Spiele", oder gar "Keine Macht den Drogen". Falls es an dem ist, hast du es sehr gut umgesetzt. Man könnte es sicherlich auch als Zustand der letzten Schmerzlinderung auf dem Weg zum Tod deuten, aber das erstere scheint mir am schlüssigsten.

 

Kleine Fehler: Appell mit zwei p und stemmt mit e. Meinst du "während" oder "wehrend" im Sinne von "sich wehren"?

 

Sprachlich wieder sehr wortgewaltig und auf hohem Niveau - sehr gelungen für meinen Geschmack.

 

Lieben Gruß

von

Quicksilver

Geschrieben

hey quicksilver

 

schön dass es dir gefällt

 

Ja, da hast du richtig interpretiert. Es geht um "aufwachen" aus dem alltäglichen Morphium-ähnlichen Dämmern in dem sich eben der Großteil der Menschen befindet. Nichts ändern wollen, die eigenen Träume vergessen. Bis zum Tode nicht "gelebt" zu haben. Ein Gedicht mit appellativem Charakter, ein Aufruf an das Leben; sozusagen.

 

Danke für die Grammatik-Korrektur. Rechtschreibung ist echt eine Schwäche von mir :oops:

Zu deiner Frage.

also das erste Mal meinte ich "wehrend" im Sinne von wehren (die Taubheit wehrt die Stimme des Traumes=Lebensträume ab und lässt einen im Dunkel versinken. Weg von dem einmal gehabten Bedürfnis nach leben und "etwas tun")

beim zweiten Mal steht es für das zeitliche "während". während nur EINER weiter reist (=sich aus dem dämmern erhebt und weiterkommt im Leben) feiert Äther (als Bild für die Betäubung) eben tausendmal mehr die sich ihm hingeben.

 

Liebe Grüße

TEP

Geschrieben

hey,

 

ich schreibe jetzt hier mal meine ersten gedanken unabhängig von dem kleinen dialog von euch beiden hier auf.

 

Stillen Schlafes, süßlich dämmernd

zuckerbitter Morpheus Raunen,

 

der stille schlaf beginnt langsam und scheinbar zärtlich einzusetzen,

wie durch morpheus sprechgesang, dem gott der träume.

 

Appell des Lebens, Watte-hämmernd,

folgend weltgegebnen Launen.

 

ein aufruf an das leben, doch verstummt dieser, wie abgefangen.

und das leben folgt lieber der laune einer welt.

 

Taubheit wehrend Traumes Stimme ,

stummes Schweigen zehrend und

betäubend alle Sinne,

wandelnd bis zur endend Stund.

 

taubheit wehrt sich gegen die stimme des traumes. also ist es kein echter schlaf, sondern einfach nur eine ohnmacht.

und diese ohnmacht, welche sich als schweigen bemerkbar macht zehrt am leben,

bis die ohnmacht solange gezehrt hat und man stirbt, in der letzten stunde, die einem noch verbleibt.

Nur selten stemmt sich doch ein Geiste,

hoch aus Volkes‘ Schlummerwiege.

während Einer weiter reiste,

feiert Äther tausend Siege.

 

Während groß geschrieben in vers 3. nur selten erhebt sich eine seele noch aus dem erzwungenen schlaf des lebens und des verstanden (weil hier plötzlich auch noch vom geist die rede ist)

und auf 1000 verdammte seelen bleibt hochgerechnet gerade mal einer, der sich hat nicht narkotisieren lassen.

 

man kann den text auf 2 verschiedene wege interpretieren. entweder man nimmt das ganze wörtlich und nimmt es als kritik an eine zeit, als man äther noch verwendet hat, welcher allerdings viel zu viele nebenwirkungen hat um vertretbar zu sein.

oder man sieht es im übertragenen sinne, dass die breite masse wie in narkose scheint.

 

ich selbst habe eine art weiterführung deines werkes verfasst, denn ist das letzte stadium der anästhesie doch die asphyxie, wenn der leib im sterben liegt.... Dunkelwerk (Obsessionen meiner Seelenbleibe)

Geschrieben

hey alex

danke für deine interpretation. auf die idee das ganze wörtlich zu nehmen bin ich ehrlich gesagt noch gar nicht gekommen dass man es auch so sehen könnte,....

 

noch ein paar anmerkungen meinerseits, wobei du es schon fast alles so erfasst hast wie ich es meinte

 

 

Morpheus ist ja der Namensvater von Morphium, er ist auch der Gott des "betäubten Schlafes", also nicht nur durchweg positiv. dh das "zuckerbitter", ein Oxymoron verdeutlicht die 2 seiten des schlafes, die ruhe wie auch betäubung, ohnmacht.

 

Der Appell des Lebens wird wie durch watte vernommen, gedämmt und man lenkt das Leben lieber den von außen vorgegebnen einflüssen nach, das ist einfacher.

 

die taubheit erwehrt sich den Träumen (ich dachte mehr an lebensträume, ideale, wobei man es auch sehen kann wie du es verstanden hast)

 

danke nochmal für deine mühe bei meinem werk (auch für dein lob beziehend auf die postmoderne)

 

liebe grüße TEP

  • 5 Jahre später...

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