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Geschrieben am

Lange liege ich wach,

drehe mich in eigener Schleife,

schleife mich schräg drehend

gerade noch zur Türe.

 

Die Dreh- und Angeltüre ist für mich

der eigentliche Dreh- und Angelpunkt

und prompt fange ich mir genau dort

einen Fisch ein - mit drei Punkten.

 

mit bloßen Händen zieh ich ihn über den Tisch

und über die Tastatur ins Netz,

wo Gedankensplitter zunächst

noch nicht ganz passen wollen zusammen.

 

Lange liege ich wach und denke nach.

'Er ist zu groß!",  was fange ich

mit solch einem kapitalen Fisch an ?

Ich werde ihn zu Fischmehl verdichten!

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hi Carlos,

du hast Recht,

es will um die Entstehung einer Idee gehen,

erst mal eine Inspiration -  nicht Fisch noch Fleisch 

z.B. beim Anblick einer Türe. 

Irgendein Haken ist ja immer dran,

um den dicken Fisch zu landen.

Die Verhackstückung und Verdichtung zu Fischmehl

war meine erste Verarbeitungsidee.

Man hätte natürlich auch eine lecker Haiku- Flossensuppe 

oder sonettes Fischmäc draus zaubern können.

Ist ja praktisch noch im Rohzustand, quasi Sushi,

auf geistiger Rohstoffbasis,

und auf dem lyrischen Kapitalmarkt

im Grunde noch nicht viel wert.

L.G.Amadea

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Amadea,

du hast mir wunderbar deine Idee erklärt, jetzt sind mir deine lyrische Intention und der Titel klar. Offensichtlich stand ich auf dem Schlauch. 

Ich habe im Internet nach der Bedeutung des Wortes "kapital", das du adjektivisch verwendest, sehr passend, nachgeschaut. 

Sehr wahrscheinlich geht jeder anders mit der Inspiration um.

Bei Schriftstellern ist das der Fall. Thomas Mann, zum Beispiel, arbeitete täglich wie ein Wissenschaftler an einem Werk, hatte kaum Kontakt zu seiner Familie. Dostojewski, aus der Not heraus, schrieb in Wiesbaden "Der Spieler" in drei Wochen.

Unter den Lyrikern gibt es zwei Hauptkategorien: Die Kopf- und die Herzlyriker. 

Ich glaube, du gehörst eher zu den Denkern.

Im Allgemeinen, das ist mein Haupteindruck über die deutschen Lyriker. Genau das Gegenteil ist es in Lateinamerika der Fall. Eine große Ausnahme ist Borges, der wiederum von seiner Herkunft her ( seine Mutter war Engländerin) und von seiner Ausbildung eher ein Europäer war.

Liebe Grüße

Carlos

 

  • Danke 1
Geschrieben

Danke für dein Hintergrundwissen, lb. Carlos.

andere Autoren haben ja auch schon erfolgreich Fische verarbeitet denk doch nur an Hemingways alten Mann und das Meer,  krass ist auch der  Butt von Grass und unvergessen die Fischbücher von Lafer und Biolek.   

Fische- Versenken haben wir schon als Kinder gespielt, und in der psychologischen Symbolik steht der Fisch für das Unbewusste.

Inwieweit es relevante lyrische Kopf-  oder Herzgeburten gibt, weiß ich nicht wirklich, denn irgendwo dort im interstitiellen Gewebe wird der Fisch schon sein Refugium besitzen und als Grenzgänger durch unser Kopf und Herz gleichermaßen hin und her schwimmen. Er wird uns von überall seine Zeichen aus dem Unbewussten  zu senden wissen. Doch die religiöse Überhöhung und Symbolik lasse ich an dieser Stelle außen vor.

L.G.Amadea

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hi Amadea, 

ich gebe dir Recht liebe Amadea, auch wenn der alter Fischer in Hemingways Novelle, nach so vielen Tagen höchster Anstrengung und Kampf mit dem Riesenfisch, am Ende mit leeren Händen da steht, denn die Heie fressen seine Beute, er hat nur ein Skelett in den Händen. Eigentlich eine Parabel über die Tragik des Lebens.

Ja, Fischer waren die ersten, von Jesus auserwählten Jünger. Und der Symbol des Christentums ist ein Fisch. 

Wir Menschen selbst stammen wahrscheinlich aus dem Meer und Delfine sind diejenige von uns die sich für das im Meer bleiben entschieden. 

Fast unvorstellbar, ein Leben ganz ohne Fisch. Es sei dem man ist Veganer. 

Ich kann mir keinen Veganer als großer, wirklich großer Lyriker vorstellen. 

Ich unterhalte mich gerne mit dir.

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb Carlos:

Ich kann mir keinen Veganer als großer, wirklich großer Lyriker vorstellen. 

Ich unterhalte mich gerne mit dir.

 

 Bei den Veganern bin ich ganz bei dir, lieber Carlos.

Kann ich mir auch nicht vorstellen.

schon gar keine großen Lyriker,

fällt mir keiner zu ein. 

Ich möchte nicht wissen,

wieviel Schweinehack und Fischstäbchen

für ein wirklich gutes Gedicht

bei den nicht- Veganern draufgehen.

Glücklicherweise bin ich kein Veganer.

sondern eine ganz eingefleischte Veganerin, 

die sich gerne von solch tiefen Gedanken

aus dem Unbewussten unterhalten lässt.

 

L.G.Amadea

Geschrieben

Ob es ein kapitaler Hirsch oder ein anglerlateinischer Riesenfisch ist, es geht um die grandiose Idee, die man, noch nicht ganz ausgegoren ins Gedicht bringt und gleich ins Netz stellt. Das unausgegorene hast du gut durch die Wortverdreht Zeile dargestellt ( die ein gutes Beispiel ist und inmitten grammatikalisch sauberer Sätze die Schwurbeldrehung noch grausamer ans Licht zerrt) (also ich hoff nun mal, dass alle anderen wirklich grammatikalisch sauber sind  aber der eine sticht eben gut hervor).

Am 25.10.2021 um 11:37 schrieb Amadea:

Lange liege ich wach und denke nach.

'Er ist zu groß!",  was fange ich

mit solch einem kapitalen Fisch an ?

Die Verarbeitung ist dir ja in "Traumgedanken" der Größe des Fisches gemäß perfekt gelungen. Ohne Fischmehl hast du es geschafft ihn optimal zu präsentieren

Manches braucht seine Zeit.

 

Irgendwie warte ich noch auf einen 3. Teil, aus dem Bereich zwischen Wach und Traum, Tag und Nacht Bewusstsein , also aus der Grau- und Dämmerzone ... Vielleicht weil aller guten Dinge drei sind ?

 

Liebe Grüße

Sali

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hi Amadea, 

ich gebe dir Recht liebe Amadea, auch wenn der alter Fischer in Hemingways Novelle, nach so vielen Tagen höchster Anstrengung und Kampf mit dem Riesenfisch, am Ende mit leeren Händen da steht, denn die Heie fressen seine Beute, er hat nur ein Skelett in den Händen. Eigentlich eine Parabel über die Tragik des Lebens.

Ja, Fischer waren die ersten, von Jesus auserwählten Jünger. Und der Symbol des Christentums ist ein Fisch. 

Wir Menschen selbst stammen wahrscheinlich aus dem Meer und Delfine sind diejenige von uns die sich für das im Meer bleiben entschieden. 

Fast unvorstellbar, ein Leben ganz ohne Fisch. Es sei dem man ist Veganer. 

Ich kann mir keinen Veganer als großer, wirklich großer Lyriker vorstellen. 

Ich unterhalte mich gerne mit dir.

 

Liebe Amadea,

erst jetzt sehe ich deinen Kommentar auf meine Aussage über ganz große Dichter, die sich hauptsächlich mit Fleisch ernähren.

Charles Bukowski, zum Beispiel. 

Ich habe bewusst "Veganer", männlich also, geschrieben.

Eine große Dichterin, die sich nur vegetarisch ernährt, kommt mir fast als selbstverständlich vor. 

Schlachten, in jeder Hinsicht, ist ein Männer Beruf.

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Carlos:

Eine große Dichterin, die sich nur vegetarisch ernährt, kommt mir fast als selbstverständlich vor. 

Schlachten, in jeder Hinsicht, ist ein Männer Beruf.

Aber Männer sind deshalb nicht unbedingt Schlächter als Frauen, aber oftmals Dichter L.G.Amadea

 

Hai Sali,

Aber natürlich werde ich noch ein Fischlein aus der Blue Hour der grauen REM - Phase ziehen, zum Fischen gehört Ruhe und Geduld! Danke für dein Fischbäck

Amadea 

 

 

  • Schön 1

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