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Gedanken, die gedankenlos

im Schlaf mir durch das Großhirn wandern,

gar bis zum Mandelkern mäandern,

die wollen ziellos ohne Willen

kurz auf dem Hippocampus chillen,

nur um mein Dasein beim Campieren

im Nacherleben zu studieren.

 

Gedanken - selbst die tief entspannten,

aus fernem Nichts zu mir gesandten-

sie titschen an die Schädelbanden

und bleiben völlig unverstanden,

weil sie im Hier und Jetzt versacken.

Sie lassen sich so schwer nur packen.

 

Ein Film verbleibt mit tausend Fragen,

die mich in andre Welten tragen,

denn dem Bewusstsein fehlt ein Shuttle,

es fläzt sich auf dem Türkensattel,

als ein Erguss der Geistesblitze

schier quergedacht zur Zungenspitze.

 

Ich könnte es nicht formulieren,

geschweige denn im Kopf kapieren.

Welch undurchsichtiges Gebinde:

die Kryptik meiner Großhirnrinde.

Nur ein Geschmack ist mir verblieben,

ich bleibe kurze Zeit noch liegen.

 

Und Lappen, die mein Kleinhirn säumen,

bereinigen den Kopf vom Träumen.

Doch langsam fällt bei mir der Groschen,

die Schlafgedanken sind erloschen,

ja hatt' ich sie denn je besessen?

Hab diesen Traum schon längst vergessen.

 

 

anatomische Anmerkung:

Türkensattel u.a. Schnittstelle für Schlaf/ Wachryhthmus, Sexualtrieb. Stoffwechsel

Der Hippocampus i.V. mit dem Mandelkern ist zuständig f. Emotionen , insb. Angstgefühle

In der Großhirnrinde erfolgt die Informationsspeicherung, Gedächtnis, Verstand, Denken,

Das Kleinhirn koordiniert präzise Bewegungen, hilft u.a. beim Hören von Sprache

Der Temporallappen regelt das Hören Der Frontallappen steuert und kontrolliert  Bewegungen.


 

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Geschrieben

Liebe Amadea,

da tauchst du aber tief in die Windungen deines und unseres Gehirns ein und "ditscht" an seine Traumfähigkeiten.

Was uns unser Hirn nachts so vorträumt , bebildert und denkt, wie es noch im Erwachen nachhallt wir darüber nachgrübelnd noch festhalten wollen, aber dabei schon am entschwinden ist, bis er am Ende dann total ausgelöscht ist und zum Schluss die alles entscheidende Frage: Haben wir die Gedanken besessen? ...

... oder nur besetzt oder gar sie uns? Was für elektrische Funken stieben da des Nachts rum und bringen die Synapsen zum Japsen und durchschauen es nicht weil die Augen wenn offen nur nach außen gaffen, aber die Gehirnhäute bilden riesige Leinwände wenn man sie aufspannen würde für all das was darunter gespeichert ist.

 

Spitzenmäßig mit Worten mäandert.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

 

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Geschrieben

Danke liebe Sali,

 

heißt es ditschen oder titschen? Ich kenne nur titschen.

habe noch eine kleine anatomische Anmerkung unter das Gedicht gesetzt, damit die Textpassagen besser eingeordnet werden können,

 

L.G.Amadea

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Geschrieben

Hallo Amadea, 

schon gestern habe ich dein Gedicht gelesen. Bewusst habe ich mit der Antwort verzögert, um deine Verse in meinem Unbewussten Fuß fassen zu lassen.

Ich stelle fest, ich kann nur deine Fähigkeit bewundern, mit so viel Schönheit und Sprachbeherrschung ein Phänomen zu beschreiben, das wir alle oft erleben.

Im Traum denken ...  

Nicht mal im Traum ... 

Liebe Grüße

Carlos

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Carlos:

ich kann nur deine Fähigkeit bewundern, mit so viel Schönheit und Sprachbeherrschung ein Phänomen zu beschreiben, das wir alle oft erleben.

 

sehe es auch so!

 

 als Franke hab ich mit D und T ja so meine Probleme

deswegen hab ich gegugld!

- titschen bedeutet da: eintunken

- ditschen: an Gegenstände anstoßen oder einen Stein übers Wasser hüpfen lassen

 

Eintunken würde passen genauso wie anstoßen

 

- Der online Duden erzählt mir doch glatt die Wortbedeutung von ditschen sei titschen

schee.

gibt man titschen ein erscheint als Bedeutung eintunken.

So bin ich nun genauso klug wie zuvor.

vor 22 Stunden schrieb Amadea:

sie titschen an die Schädelbanden

 da hatte ich mir tatsächlich so ein ditschen, also wie das was der Stein übers Wasser macht wenn man es denn kann ihn richtig zu werfen, . dieses wellenartige anstoßen, vorgestellt.

 

In Franken sagen wir zum eintunken : dietschen und zum Steinwerfen: Stalas ditschen.

 

Naja, wie auch immer, hochdeutscher klingts mit "t"

Auf jeden Fall ist es ein frisches und selten gebrauchtes Wort das dir für die Beschreibung in den Sinn gekommen ist, das mir so oder sorum gut gefällt.

Und ich bin froh, dass es nach langem Eingedudendsein immer noch regionale Eigenheiten in der Sprache gibt.

 

Liebe Grüße

Sali

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Geschrieben

Hi Amadea 

 

Danke das du die Anmerkung unter das Gedicht gesetzt hast. Habs gestern schon gelesen und war zu müde hin und her zu googeln. So erleichtert es die Sache sehr, auch wenn ich es trotzdem oft lesen muss, aber ich will ja☺️. Für mich ist es einfach wahnsinnig gut geschrieben. Ich wüsste nicht, auch wenn ich suchen wollte, was da zu ändern oder verbessern wäre. Da bin ich auch zu laienhaft um etwas zu entdecken. Bin ja froh das hinter meiner Rinde noch nicht der Borkenkäfer nistet  

Finde dein Thema hier sehr interessant und (ja nochmal einmal) perfekt in Szene gesetzt. In diesem Sinne.... 

 

Einen schönen Abend dir

LG Alex 

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Geschrieben

Lieber Carlos,

es ist schon erstaunlich, wo die lyrischen Antennen ausgebildet werden, sogar im unbewussten Fuß,

fasziniert, Amadea

 

Liebe Sali,

danke, dass du ein wenig mit meinen Gedanken durch Google geditscht bist.

 

Lieber Alexander,

cave! mit dem Borkenkäfer sollte man sich nie zu sicher sein! Amadea

 

Liebe Letreo,

auch mit dir hat das Didschen Spaß gemacht. Gruß, Amadea

 

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