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Geschrieben am

Du meinst wohl, du könntest mit Versen uns blenden,

uns herzzerreißende Botschaften senden?

Wenn wohlfeil die Worte im Reime sich winden,

dann willst du uns nur deinen Bären aufbinden.

 

Das merk ich sofort und du machst mir nichts vor.

Macht hoch eure Türen, denn jetzt kommt ein Tor!

Nein, nein lieber Dichter, so gehts aber nicht,

jetzt geh ich mal ernsthaft mit dir ins Gericht.

 

Ich rede nun Tacheles und werde streng,

bin sonst gerne locker, doch das seh ich eng.

Denn ohne Zitat geht nunmal kein Gedicht!

Komm, tu nicht beleidigt und zieh kein Gesicht!

 

Da hilft auch kein rhythmisches Gestikulieren,

sollst lieber die Quellen schön sauber zitieren!

Von Mühen sprichst du, doch ich seh’ dein Versagen

und könntest ein wenig Kritik gut vertragen!

 

Was trinkst du beim Dichten, ich kanns nicht verstehn,

das Wasser vom Hahne, ich habs doch gesehn ( ohne Quellenangabe!).

Mir fehlen die Worte, ich kann es nicht fassen,

hast zwischen den Strophen auch Wasser gelassen ( ebenfalls ohne Quellenangabe!).

 

Zudem passt mir nicht dieser lyrische Ton,

bei unbelegt bleibender Inspiration.

Rein wissenschaftlich ist gar nichts belegt,

weshalb mich kein Wort überzeugt und bewegt.

 

An Versfüßchen fehlen die Fußnoten auch,

sag, stehst du beim Dichten denn nur auf dem Schlauch?

Was sind deine Quellen? Was hat dich bewogen?

Erstunken ist alles bestimmt und erlogen!

 

Und hast wohl gedacht, keinem fiele das auf?

Hältst du uns für blöde? Wie bist du nur drauf?

Benenne uns Ross und benenne den Reiter,

sonst kommst du im Leben mit Dichten nicht weiter.

 

Ein Hirngespinst blühender Phantasie,

den Faktencheck? - nun, den bestehst du wohl nie!

Den Ruf guter Dichtkunst soll niemand gefährden!

- drum muss dein Gedicht dir nun aberkannt werden!


 

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Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Amadea:

Du meinst wohl, du könntest mit Versen uns blenden,

uns herzzerreißende Botschaften senden?

...

Den Ruf guter Dichtkunst soll niemand gefährden!

- drum muss dein Gedicht dir nun aberkannt werden!

 

Sehr schön Amadea, pranger ruhig an,

damit er es selber lesen kann,

doch jemand der sich mit Lorbeer bedeckt

und mit fremden Zeilen den Eindruck erweckt,

er wäre ein Dichter, doch sichtbar nicht ganz dicht,

den nenne doch bitte einen Dichter nicht,...

 

...denn das ist er ja offensichtlich nicht!

 

Hab noch einen schönen Tag.

 

LG Ralf

  • Danke 1
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Amadea:

Benenne uns Ross und benenne den Reiter,

sonst kommst du im Leben mit Dichten nicht weiter.

 

Den Ruf guter Dichtkunst soll niemand gefährden!

- drum muss dein Gedicht dir nun aberkannt werden!

Liebe Amadea, 

 

wunderbar ironisch in Verse gefasst, was in den Foren an Pingeligkeiten und Klugscheißerei so im Umlauf ist!

 

Der "Ruf guter Dichtkunst" hat es mir besonders angetan, da sehe ich analysierende Akademiker vor mir, 

denen es leider selbst ein wenig an Inspiration fehlt und deren Gedichte häufig ein wenig "blutleer" erscheinen (nichts gegen Akademiker! ), 

die jedoch, wenn es darum geht, die Fehler bei anderen zu finden, über geradezu unerschöpfliche Energie 

und einen beeindruckenden Nörgelvorrat verfügen.

Sehr gerne gelesen! 

 

Viele Grüße von Georg

 

PS: Schönes Reimschema! 

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Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Georg C. Peter:

wunderbar ironisch in Verse gefasst, was in den Foren an Pingeligkeiten und Klugscheißerei so im Umlauf ist!

 

Wieso Ironie? Das war doch ernst gemeint

 

Lieber Ralf,

danke für deine flott gereimte Replik, Amadea

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Amadea:

Wieso Ironie? Das war doch ernst gemeint

 

Nicht so ernst solltest du fragen,

er hat es halt nicht rausgelesen,

aber du könntest ihm lieb sagen,

es geht hier um's wahre Leben,

wie es nun mal eben ist,

mit lieben Menschen,

die dichten können

und denen,

die der Anderen

Arbeit ihr Eigen nennen,

es präsentieren, so oft es geht,

so das der Eindruck dann entsteht,

es würde tatsächlich von ihnen stammen,

bis jemand da ist, der es durchschaut,

und der dann auch unbefangen,

ihren Lügenturm abbaut

und sie bloßstellt

dann obendrein,

und die geniale

Enttarnung bringt,

wie du zuweil' n,

ganz ohne Frage

als Dichterheldin,

in passenden Worten,

das ganz ohne Ton

in guter poetischer

Kommunikation

 

 

So, nu is alles

dazu gesagt,...

...und dir noch

einen schönen Tag!

 

LG Ralf

  • Danke 1
Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Amadea:

Wieso Ironie? Das war doch ernst gemeint

Nun ja, den ernstgemeinten Teil hat ja MythonPonty mit obigem Hinweis beschrieben.

Wenn man sich die Musikgeschichte anschaut, wäre die Entwicklung ohne geistigem Klau, Verfremdung  und Beeinflussung gar nicht denkbar. Interessant wäre die Betrachtung, wie diese Entwicklung unter den strengen Auflagen einer jetzigen Urheberrechtsreform ausgesehen hätte. Zu den unterschiedlichen  Literaturepochen werden die Anliegen der Zeit zu ähnlichen Ideen und Strömungen ihrer Protagonisten geführt haben, wobei auch dort sicherlich manche Zitatverletzungen und fehlende Quellenangaben vorgelegen haben werden.

Was gehört mir, was gehört dem anderen, was gehört der Allgemeinheit? Für mich interessant ist, welchen persönlichen Hintergrund es hat, sich fremde geistige Elaborate zu eigen zu machen, zu kopieren und zu okkupieren. Von Neid, dem Nacheifern von Vorbildern bis zur völligen Identifizierung mit fremdem geistigem Inhalt kann ich mir alles vorstellen. In der Vernetzung zeigt sich schließlich, wes Geistes Kind wir sind, und da werden auch gleiche Quellen anzunehmen sein, aus denen wir trinken, die wir verdauen und als eigene geistige Produkte ausscheiden. Streng genommen wird unsere eigene innere Quelle ständig von einem Außen gespeist und zwar ohne Quellenangabe. Doch wie sollen wir unsere Einflüsse deklarieren, oder müssen wir das überhaupt? Besitzen wir uneingeschränkte geistige Freiheiten?

Ich selbst hatte meine Ideen und identische Wortlaute auch schon in fremden Werken entdeckt was sofort ein Mischgefühl zwischen Stolz und Entsetzen in mir ausgelöst hat. Es ist ein sensibles und durchaus emotionales Thema zwischen den Aspekten zur künstlerischen Freiheit,  Urheberrechtsreform und geistigem Raub. Das feine Aufdröseln in der Retrospektive ist mEa.schwer bis unmöglich, weil es oft bis zur Unkenntlichkeit verwischt ist, damit es mit gutem Gewissen den eigenen Stempel bekommt. Besteht unser Tun aus lauter Verwischungen?

Und wer weiß, wieviel Schreibanregungen und verwertbares Material wir schon für den kommerziellen Bereich geliefert haben oder gerade jetzt momentan  liefern. Umgekehrt, und da bin ich bei MythonPonty, muss bei unserer Arbeit eine saubere Quellenangabe erfolgen, wenn es keine empfindliche Konsequenzen  nach sich ziehen soll. Spitzfindige Juristen leben schließlich davon, und zwar besser als wir. Und im Eigeninteresse nachgefragt: Lässt sich mein Gedicht juristisch wasserdicht abdichten?

Vielleicht gibt es Juristen unter den Usern, welche den sauberen Umgang mit Fremdmaterial zu formulieren wissen, denn das Problem ergibt sich mEa. im Graubereich. Wo fängt das Plagiat strenggenommen an.

Ist das Internet ein frei verfügbarer Raum, weil jeder gleichermaßen dran kommt, oder gelten auch hier die Gesetze von Quellenangabe und Verlinkung? Liegt eine Verletzung der geistigen Urheberschaft  schon vor, wenn wir aus unserem Gedächtnis zitieren und den Witz eines Comedian als eigenen Witz  zum Besten geben? Auch früher am Lagerfeuer wurden interessante Geschichten weitergegeben, und hatten plötzlich ein Eigenleben, weil eifrig und phantasiereich hinzugedichtet wurde, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Wer kann schon ermessen, wieviel fremdes geistiges Eigentum ungefragt in kommerziellen Büchern, in Werbesprüchen und in uns steckt.

Konkret: Fängt die Verletzung der Urheberschaft z.B. für uns schon damit an, wenn wir einen thread mit Argumentationen bedienen, welche wir aus den Tiefen des Internets kopiert haben, ohne dies kenntlich zu machen? Oder ist der  Missbrauch von fremdem geistigen Eigentum nur dann gegeben, wenn dieser kommerzialisiert wird.

Ab wann geht das fremde Eigentum in Allgemeineigentum über? Muss ich den lyrisch verwendeten Werbespruch mit Urheberschaft kenntlich machen? Natürlich mutet der juristische Umgang mit Literatur immer etwas skurril an, aber Beratungsbedarf dürfte an so mancher Stelle bestehen, wenn wir uns aus fremden Quellen bedienen.

Dennoch halte ich 99, 99% der hier eingestellten Werke für völlig unbedenkliche geistige Unikate.

Kritisch  im Forum sehe ich nur manchmal den Umgang mit Bildmaterial, welches irgendwo hochgeladen wurde, und dessen Urheberschaft unter dem Beitrag nicht kenntlich gemacht ist. Ich gehe dann immer davon aus, dass es der UserIn  selbst gemalt/ fotografiert hat und bin hochbeeindruckt.

Im Hinblick auf die Verlinkung zu Youtube Videomaterial dürfte die Quellenangaben wiederum für alle gegeben sein.

Der Rest meines Gedichtes ist natürlich Überspitzung  und Satire, angeregt durch manche foreninterne Auseinandersetzungen. Muss ich diese eigentlich kenntlich machen?

L.G. Amadea

 

 

 

 

 

 

 

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