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Geschrieben am

Ein Versuch erneut zu lieben 

 


Ein Versuch erneut zu lieben
hat mich heut zu dir gebracht,
zu der Stelle die beschrieben
war, ich wart' die ganze Nacht.

 

Nie werd ich dir das vergessen. 
Du, mein ewig dummes Herz,
hängst an mir und wie besessen
schickst du mich noch himmelwärts,

 

Dass ich weiter fallen kann, 
in ein leeres, trübes Bild
und mein Schwert im Tatendrang 
schnell zerbricht, am Menschenschild. 

 

Weit ins Nichts werd ich dich binden,
denn auch Nichts ist mir geblieben. 
Irgendwann wird man mich finden
als Versuch erneut zu lieben. 
 

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Geschrieben

Lieber Alex, ich weiß hier gar nicht, welche Stelle ich zuerst zitieren soll. Mir gefällt das Gedicht im Ganzen so gut, da geht mir das Herz auf. Schon die Überschrift ist eine klare Botschaft. Sich darauf einzustellen, dass man irgendwann wieder bereit ist zu lieben, finde ich toll. Alles zu seiner Zeit, der Schmerz, die Enttäuschung und die Hoffnung auf eine neue Liebe.

 

Bewundernde Grüße von Juls 

  • Danke 1
Geschrieben

Wer das nicht ewig neu versucht,

wird bereits zu Lebzeiten als tot verbucht.

 

Das ist ja eben die seit Anbeginn bestehende und fast alles umfassende Dualität des Lebens. Nenn es Licht und Schatten, Yin und Yan, Gut und Böse, Trauer und Freude, etc. Leider muß man manchmal erst etwas verlieren, damit man sieht, was man hatte und brauchte. Also frisch auf, zu neuen Ufern!

 

Auch das Versmaß kommt mir persönlich sehr entgegen. Danke schön!

LG Heko

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Alexander,

 

geheimnisvoll bis ans Ende bleibt dein Gedicht; es baut sich auf und wird immer spannender, und ich weiß nicht mit Sicherheit, ob das LI dort, an dem vereinbarten Ort, versetzt wurde, oder ob das Stelldichein tatsächlich stattgefunden hat. Aber das tut in meinen Augen auch gar nichts zur Sache:

 

Das Herz hat sich wieder einmal narren lassen, hat einen in den Himmel katapultiert, um einen gleich danach ins Nichts fallen zu lassen. Dass man es seinem Herzen nicht vergisst, kann also zweierlei bedeuten.

 

Die Stelle in der 2. Strophe:  "hängst an mir" ließ mich kurz innehalten, weil es sich nach einem Lyrischen Du anhörte, und dieser kaum wahrnehmbare Hinweis gefällt mir, auch wenn, vielleicht mit einem Augenzwinkern, allein und wirklich nur das Herz gemeint ist.

 

Die vorletzte Strophe bringt noch mehr Licht ins Dunkel: Das LI fällt "in ein leeres trübes Bild", und die Erwartung zerbricht an einem, wahrscheinlich, ähnlich lautenden Menschenbild.

 

Großartig finde ich die folgende Metapher, in der das LI das LD und das missglückte Treffen(?) nicht einfach abtut und vergisst und sein Herz als "dumm" verlacht, sondern es irgendwo doch bindet, weil auch enttäuschte Liebe und Schmerz an einen gebunden bleiben. Dass es "weit ins Nichts" heißt, zeigt, dass man es verbannt, so weit wie möglich hinaus haben will und doch noch in Sichtweite - so weit, und immer weiter (ins Nichts: Bewegung) schiebt:

vor 5 Stunden schrieb Alexander:

Weit ins Nichts werd ich dich binden,

 

vor 6 Stunden schrieb Alexander:

denn auch Nichts ist mir geblieben. 

Das hört sich gefasst an, so als sei es doch etwas(!) das einem geblieben ist - durch das Großschreiben ist das Nichts nicht nur nichts. Die Feinheiten und versteckten Hinweise in deinem Gedicht gefallen mir sehr gut!

 

Insgesamt fühlt es sich an, als sei das LI abgeklärt und betrachte sein Missgeschick gelassen, fast heiter, und ich lese daraus, dass es nie aufhören wird, sich immer wieder auf das Wagnis Liebe einzulassen. 

 

Hoffe, ich lieg nicht zu sehr daneben mit meiner Deutung - es hat Spaß gemacht! Es könnte auch möglich sein, dass das LI beim Versuch, erneut zu lieben, nur zu sich selbst (und seinem Herzen) gefunden und sich mit keinem Du getroffen hat, was mir ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen würde. Wie auch immer, es ist schön so, auch wenn ich es nicht ganz aufgeklärt bekomme!

 

Wie Juls bewundere ich dein Gedicht und sage Danke für den Genuss!

 

LG Nesselröschen

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Nesselröschen:

Lieber Alexander,

 

geheimnisvoll bis ans Ende bleibt dein Gedicht; es baut sich auf und wird immer spannender, und ich weiß nicht mit Sicherheit, ob das LI dort, an dem vereinbarten Ort, versetzt wurde, oder ob das Stelldichein tatsächlich stattgefunden hat. Aber das tut in meinen Augen auch gar nichts zur Sache:

 

Das Herz hat sich wieder einmal narren lassen, hat einen in den Himmel katapultiert, um einen gleich danach ins Nichts fallen zu lassen. Dass man es seinem Herzen nicht vergisst, kann also zweierlei bedeuten.

 

Die Stelle in der 2. Strophe:  "hängst an mir" ließ mich kurz innehalten, weil es sich nach einem Lyrischen Du anhörte, und dieser kaum wahrnehmbare Hinweis gefällt mir, auch wenn, vielleicht mit einem Augenzwinkern, allein und wirklich nur das Herz gemeint ist.

 

Die vorletzte Strophe bringt noch mehr Licht ins Dunkel: Das LI fällt "in ein leeres trübes Bild", und die Erwartung zerbricht an einem, wahrscheinlich, ähnlich lautenden Menschenbild.

 

Großartig finde ich die folgende Metapher, in der das LI das LD und das missglückte Treffen(?) nicht einfach abtut und vergisst und sein Herz als "dumm" verlacht, sondern es irgendwo doch bindet, weil auch enttäuschte Liebe und Schmerz an einen gebunden bleiben. Dass es "weit ins Nichts" heißt, zeigt, dass man es verbannt, so weit wie möglich hinaus haben will und doch noch in Sichtweite - so weit, und immer weiter (ins Nichts: Bewegung) schiebt:

 

Das hört sich gefasst an, so als sei es doch etwas(!) das einem geblieben ist - durch das Großschreiben ist das Nichts nicht nur nichts. Die Feinheiten und versteckten Hinweise in deinem Gedicht gefallen mir sehr gut!

 

Insgesamt fühlt es sich an, als sei das LI abgeklärt und betrachte sein Missgeschick gelassen, fast heiter, und ich lese daraus, dass es nie aufhören wird, sich immer wieder auf das Wagnis Liebe einzulassen. 

 

Hoffe, ich lieg nicht zu sehr daneben mit meiner Deutung - es hat Spaß gemacht! Es könnte auch möglich sein, dass das LI beim Versuch, erneut zu lieben, nur zu sich selbst (und seinem Herzen) gefunden und sich mit keinem Du getroffen hat, was mir ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen würde. Wie auch immer, es ist schön so, auch wenn ich es nicht ganz aufgeklärt bekomme!

 

Wie Juls bewundere ich dein Gedicht und sage Danke für den Genuss!

 

LG Nesselröschen

 

 

Guten Morgen miteinander ✌️

 

@Nesselröschen

Deine Interpretation trifft es ziemlich gut. Ich danke Dir das du dich damit so intensiv auseinander gesetzt hast. Ob nun ein Tächtelmechtel stattgefunden hat oder ob es nie dazu kam, tut hier, wie du schon geschrieben hast, nicht wirklich viel zur Sache. Eigentlich muss ich nicht mehr viel dazu sagen weil du es ja sehr gut interpretiert hast. Hab versucht das Thema eisern durchzuziehen und dennoch Platz für Interpretation zu lassen. Danke dir für dein Lob☺️

 

@WF Heiko Thiele

ja es ist ein ewiges Hin und Her, das stimmt. Aber wie du schon sagst.... wer aufgibt wird im Leben bereits sterben obwohl das Herz noch weiter schlägt. Danke für deine lieben Worte. 

 

@Darkjuls 

Natürlich möchte ich mich auch bei Dir bedanken und es freut mich dass dir mein kleiner Herzversuch so gut gefällt. 

 

in diesem Sinne.... einen schönen Tag euch allen. 

 

LG Alex 

 

 

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