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Diagnose: Geschlechtsdysphorie und körperdysmorphe Störung


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An einem Tag
schaue ich mit feurigen Augen in den Spiegel,
dann schreit diese Stimme in meinem Kopf:
 
„Deine Hüfte ist zu breit, was hat es also mit diesem Kleid auf sich?
Das Ding zwischen deinen Beinen fällt doch ein wenig auf,
Trag auch den Rock bloß nicht.
Dein Bauch ist zu dick.
Deine Körperbehaarung, deine Bartstoppeln, sie nerven mich.
Faules Kind, rasiere dich.
Diese Hände sind zu unfein.
Deine Stimme ist nicht weiblich.
Viel zu kurze Haare, das ist eklig.
Lass es alles am besten sein.“  

An dem anderen Tag
schaue ich mit mitleidigen Augen in den Spiegel,
dann spricht diese Stimme in meinem Kopf:

„Schau es an, dein Babygesicht.
Keine Bartstoppeln.
Deine Fingernägel sind zu lang.
Deine Stimme ist nicht männlich.
Viel zu lange Haare, das ist eklig.
Lass es alles am besten sein.“

Weinend starre ich auf den Spiegel und murmle:
 
„Sei ein Mann.
Sei eine Frau.
Sei irgendwas dazwischen.
und sei auch noch glücklich.“

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Hallo Markus, hier bin ich geneigt dem LI zu sagen, sei einfach Du, auch wenn das nicht so einfach ist. Oft wird von einem erwartet, dass man einer Rolle entspricht. Gern werden wir in Schubladen gesteckt, aber die meisten Menschen passen in keine und wollen sich ausleben. Herauszufinden, wer man ist und sein will, dass ist sicherlich eine Aufgabe, die Jahre dauert. Meist gönnt man sich erst im Alter den Luxus, einfach man selbst zu sein. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwer es ist, angepasst leben zu müssen, darunter zu leiden, so zu tun, als ob. Du beschreibst den Zwiespalt der Gefühle und Gedanken wieder eindringlich. 

 

Lieben Gruß Darkjuls

 

 

  • Danke 1
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Das ist ein mutiges Thema an das du dich da herangewagt hast, lieber Markus. 

Die Zweifel des LI finde ich Klasse rübergebracht. Jedes kleinste Detail was nicht so recht ins Frauenbild/Männerbild passt, dass uns in den Kopf gepflanzt wurde, erscheint als riesengroßes Übel.  

Regt zum Nachdenken an. 

 

LG JC

  • Danke 1
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