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Verzeih dir selbst

 

Streng geht man mit sich ins Gericht,
so hart ist man zu Andern nicht.
Man blickt zurück und schämt sich sehr,
sich selbst vergeben fällt oft schwer.

Vor langer Zeit, so fällt’s uns ein,
da war mal was, das war nicht fein.
So vieles tat man hier und da,
was irgendwie nicht richtig war.

Man war so jung, hat viel gemacht,
und oft hat man nicht nachgedacht.
Ganz wichtig war man selber nur,
die Andern übersah man stur.

Doch nun wo Zeit vergangen ist,
da spürt man, dass man nicht vergisst.
Und plötzlich ist da so viel Gram,
man sieht sich selbst nur voller Scham.

So wird man reifer Tag für Tag,
und spürt wie man das Leben mag.
Man geht so froh nun durch die Welt,
es gibt so viel, das uns gefällt.

Im Alter wird man sanfter jetzt,
da ist nichts mehr, das uns verletzt.
So fällt auch das Vergeben leicht,
wenn jemand unser Herz erreicht.

Drum ist es endlich an der Zeit,
dass man zum Selbst-Verzeihn bereit.
Der Rückblick wird nicht mehr zur Qual,
denn Fehler macht ein Jeder mal.

So lebe heut im Jetzt und Hier,
blick nur nach vorn, sei gut zu dir.
Sei frei und fröhlich, hab Geduld,
gib nicht für Alles dir die Schuld.


© Kerstin Mayer 2021

  • Gefällt mir 4
  • Schön 2
Geschrieben

Hallo Kerstin

 

mit dem Älterwerden großzügiger mit sich selber zu werden

und nicht mehr (so) anfällig für die vielen Anfechtungen des Lebens zu sein, ist wundervoll.

Das hast Du schön beschrieben.

Ebenso auch das "Anklopfen" alter Verfehlungen, und wie eine sie im milder werdenden Licht anders sehen und beurteilen kann.

 

Ein schönes Gedicht,

dessen Inhalt vielen zu wünschen ist.

 

Leider werden einige Menschen auch mit dem Älter-Werden noch härter und unverzeihlicher ....

 

Viele Grüße

 

Sternenherz

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Liebe Kerstin,

 

inhaltlich wie formal sehr schön.

 

Sehr gern gelesen.

Gruß gummibaum

 

 

Lediglich bei "dass man zum Selbst-Verzeihn bereit (ist)" würde ich ändern, um kein Wort wegzulassen.

Vorschlag:

dass man sich durch Verzeihn befreit.

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Du hast Recht liebe Sternenherz, man muss bei zunehmendem Alter achtgeben, dass man nicht hart wird. Oder einfach unhöflich. Es gibt Leute, die nicht mal einen freundlichen Gruß erwidern. Jede Menge Zombies.

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Alter Wein, 

um sich selbst zu verzeihen muss man erstmal was Schlimmes begangen haben.

Und, der Mensch, der das Schlimme begangen hat, muss darüber im Klaren sein, dass er was Schlimmes begangen hat. 

Wenn das der Fall ist empfindet der Schuldige normalerweise Reue. 

Manche, kurz vor dem Tod, bitten den Menschen, den sie verletzt haben, um Verzeihung. 

Es geht hier aber nicht darum, sondern darum, dass man sich selber verzeiht ... 

Bei manchen Verbrechen ist das Unmöglich. 

Angenommen ein Serienkiller empfindet auf einmal Reue. 

Das erwarten, bei einem Prozess, vor oder nach Sprechen eines richterlichen Urteils, von dem Verbrechern, sie erwarten, dass er einsieht, dass er falsch gehandelt hat.

Sie werden aber ihn nie verzeihen, die Eltern der Ermordeten. 

Kann der Verbrecher selbst sich verzeihen? 

Kann man einen Verräter, einen Menschen, der dich vor Mobbing mahnt und selbst dich mobbt verzeihen? 

Kann so ein Mensch sich selbst verzeihen? 

Wie du siehst, liebe Alter Wein, es handelt sich hier um eine schwierige Frage. 

 

Geschrieben

Es freut mich als Autorin, wenn hier über mein Gedicht so eifrig diskutiert wird.

Und ich finde es immer wieder interessant, was ein Leser in ein Gedicht hinein interpretiert und welche Gedanken es auslöst.

 

Aber nein, um sich selbst zu verzeihen muss man nichts Schlimmes begangen haben.

Das wollte ich damit gar nicht ausdrücken.

Es geht in dem Gedicht nicht um die Verbrechen, die jemand begangen hat, sondern einfach um die kleinen Fehler, die jeder mal macht.

Viele Menschen hadern dann ein Leben lang mit sich selbst. Und dies ist für das eigene Seelenheil nicht gut.

Das Gedicht sagt ganz einfach: Man muss loslassen können damit man mit sich selbst ins Reine kommt.

Viele Menschen können das nicht, und das Gedicht sollte zum Nachdenken anregen, was mir anscheinend ja auch gelungen ist.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Kerstin Mayer,

dein Gedicht habe ich nicht gelesen. 

Warum? 

Weil du, mit zwei oder drei Ausnahmen, auf die Kommentare nicht antwortest. 

Das ist unhöflich, und es fühlt sich wie eine Ohrfeige, wenn du, auf Gummibaums Kommentar antwortest, und Sternenherz ignorierst.

 

Geschrieben
Am 3.11.2021 um 09:39 schrieb Carlos:

Hallo Kerstin Mayer,

dein Gedicht habe ich nicht gelesen.

 

Damit disqualifizierst du dich selbst!

Gedichte nicht zu lesen, über deren Inhalt man mitdiskutiert, zeugt von mangelnder Wertschätzung gegenüber allen Autoren, die hier veröffentlichen.

 

Meine Antworten richten sich im Übrigen immer an alle Leser, die hier mitdiskutieren, und nicht nur an einzelne.

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