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Geschrieben am

Dort oben am Berge, da leben die Riesen,

den Steinwurf entfernt wohnen Zwerge auf Wiesen,

die laufen durchs Tal mit den winzigen Mützen,

um sich vor den Riesen und Steinschlag zu schützen.

 

Von oben herab geht der Blick zu den Zwergen,

und führt einen Riesen hinab von den Bergen.

Er nahm von der Spitze des Gipfels drei Steine

und unter den Arm sich im Laufschritt die Beine.

 

Bei näherem Hinsehen wars einer der Kleinen,

- ein winziger Riese, könnt' jeder jetzt meinen.

Der traf dort am Rande der ebenen Felder

den Großwuchs von Zwerg, jener schlich durch die Wälder.

 

Man zeigte sich stark, keiner gab sich die Blöße,

und beide wohl maßen die ähnliche Größe.

Der Kleine wollt' gerne hinauf auf den Gipfel,

dem anderen fehlte am Kopf dieser Zipfel.

 

„Gehst du,“ sprach zum Riesen mit Kleinwuchs der Zwerg,

„mit mir dort hinauf auf den riesigen Berg?“

„Ich lauf,“ sprach zum Zwerg mit dem Großwuchs der Riese,

„mit riesigem Schritt lieber über die Wiese.“

 

Schon schenkte der Zwerg diesem Riesen die Mütze,

daß die auf der Wiese vor Riesen ihn schütze.

Dem Zwerg wied'rum schenkte der Riese drei Steine,

und beide war'n glücklich, der Große und Kleine.

 

Da trat aus dem Walde ein riesiges Bärchen...

doch das wär schon wieder ein anderes Märchen.

 

 

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Geschrieben

Hi Amadea, ein toller Text, bei dem ich gerne ein Lachen und ein Lächeln vergeben hätte. Jeder darf mal in die Fußstapfen des anderen treten doch der Sinn des Steineschmeißens und des Steineschmißaushaltens wird vorerst nicht hinterfragt (Vielleicht hab ich ihn auch übersehen und muss nochmal in Deinen Lampenfaden zum Ausleuchten) . Ist ja auch egal. Möglicherweise hilft das Bärchen bei der metaphysischen Ausleuchtung von "Sinn und Unsinn". Wunderschön niedlich aber hintergründig sehr gekonnt mit Worten und Zusammenhängen gespielt ! 

 

in Strophe 4 Z1 fehlt noch ein Swergen- oder RieSen: "s" 

 

mes compliments

 

Dio 

  • Danke 1
Geschrieben

Hi Dio,

danke für deine orthographische Durchsicht, habs geändert.

Was das Steine Schmeißen anbelangt, so könnte es natürlich auch etwas anderes sein. Die da oben sind halt immer im Vorteil, und der kleine Mann da unten kriegts immer ab, so plump ist die Botschaft. Nur bei David und Goliath wars mal andersherum. Der Sinn dahinter wird sich dir aber auch nicht durch einen Lampenverkäufer erschließen lassen.

Demnächst mehr von zwergenfressenden Bärchen...

riesige Grüße, Amadea   

 

  • Schön 1
Geschrieben

Ja, liebe Amadea, die Steine fallen bekanntlich nach unten und mancher meint dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt und manchem steigt auch der nahe Himmel zu Kopf.

Manch einer ist anders als seinesgleichen und passt nicht so recht dazu. Wieder andere wollen partout nicht da sein wo sie sind und das haben was andere haben. Hier trifft ja beides zu und welch ein Glück (das es wohl nur in Märchen gibt) da treffen sich zwei Andersgleichgesinnte und tauschen klammheimlich ihre Identitäten aus.

Das ist so puuutzig  Glücklichsein leichtgemacht. 

Entzückend und wie ich finde auch toll geschrieben.

 

Trotzdem kommt mir der Vergleich "im falschen Körper geboren" dazu in den Sinn und das ist nicht mehr so putzig.

Oder auch: durch ein Gespräch finden Feinde vielleicht mehr Ähnlichkeiten als Differenzen.

 

vor 9 Stunden schrieb Amadea:

Er nahm von der Spitze des Gipfels drei Steine

und unter den Arm sich im Laufschritt die Beine.

köstlich!

 

Das Bärchenmärchen geht hoffentlich auch so aus, dass keiner gefressen wird und trotzdem am Ende alle glücklich sind

 

Liebe Grüße

Sali

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

 Klar, da steckt jede Menge Philosophie hinter dem Berge.

 

Hei Heiko,

und genau damit wollte ich nicht hinter dem Berg halten. Vermutlich steckt hinter allem Philosophie, wenn wir es denn nur sehen und begreifen könnten

lieben Zwergengruß, Amadea

 

Hi Sali,

 

am Bärchenmärchen bin ich dran. Von den glücklichen Bärchen wird zumindest keiner gefressen, und ich baue den Text gerade auf Fruchtzwerge  mit hohem Fruchtanteil und Lactose  um.

Es ist spannend, wie dieser Text interpretiert werden kann.  Danke für deine Lesarten.

Bei dem vermeintlichen Rollentausch ging es mir weniger um den Tausch als um die Ähnlichkeit. Von oben betrachtet sieht der kleine Mann klein aus, und der Riese muss seinem überlegenen Tageswerk nachgehen. Bei Begegnung auf Augenhöhe relativiert sich  der bislang empfundene Unterschied.  Es entspricht dem philosophischen Ansatz, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt,  und dass das Bewusstsein das Sein bestimmt. Mit Käppchen sind wir Zwerge, und mit den überlegenen Steinen sind wir omnipotente Riesen, so fühlen und handeln wir wir. Nackt und auf Augenhöhe sind wir alle viel gleicher. Das sind zumindest meine Themen und Gedanken, die mich zur Zeit umtreiben.

 

lieben Gruß,

Amadea

 

 

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