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Treue und Wahrhaftigkeit


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Treue und Wahrhaftigkeit

 

Wenn die Sonne sich mit ihren kraftvollen Strahlen

am Horizont emporzieht

und sich mit ihrem grellen Licht daran macht,

die Mondin zu vertreiben, schließe ich meine Augen,

nicht zu sehen, was mir ein Gott riet, das ich nicht sehen solle.

 

Und wenn der erwachende Tag sein blaues Tuch

am Himmel aufspannt

und sich mit schneeweißen Wolken daran macht,

auch die letzten Sterne zu verdecken, schließe ich meine Augen,

zu sehen, was mir ein Gott riet, das ich sehen solle.

 

Und wenn dann nicht Treue noch Wahrhaftigkeit

mir gestatten,

mein Lebensmosaik zu beenden,

falle ich unvollkommen in immerwährenden Schlaf.

 

© Mike S

März 2009

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Hui Cyparis,

 

das ging ja schnell. Ich hätte Dir das Gedicht gerne vorgelesen, aber es scheint in diesen Stunden nicht möglich, Dich zu erreichen.

 

Für Dein Lob danke ich Dir. Deine Anmerkungen kann ich nicht unkommentiert lassen. 8-)

 

nicht zu sehen, was mir ein Gott riet, das ich nicht sehen solle. (.., daß ich es nicht sehen solle)

 

Das "das" bezieht sich auf jenes, was mir ein Gott riet, nicht zu betrachten. Insofern denke ich, keinen Fehler eingebaut zu haben. Ich lasse mich aber gerne im Folgenden eines Besseren belehren.

 

Na ja, das "grinsend" wirkt unpassend und vielleicht auch schwer verständlich, aber es hat seine Bedeutung und ich konnte ihm (dem "grinsend") nicht vorenthalten, nicht hervorzutreten.

 

Den Vergleich mit Hölderlin scheue ich jedoch, auch wenn ich gestehen muss, es gerne gelesen zu haben, Du Schmeichlerin.

 

Alles Liebe

immer und stets

Mike S

 

Nachtrag:

 

Ok, ich verbannte das "grinsend" nun doch. Es grinste mich so schelmisch an und das ließ ich mir nicht bieten.

 

Ich danke Dir für diesen Hinweis, liebe Cyparis, Seelenverwandte.

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Hey,

 

dann misch ich mich auch mal ein. Was den Punkt angeht, ob nun "dass ich es" oder nur "dass ich" heißen muss, finde ich es in der Originalform genau richtig, so wie es ist.

Dadurch ist es eine allgemeinere Aussage und fixiert sich nicht auf etwas.

So kann der Leser selbst interpretieren, sinnieren und sich zusammen träumen, was denn nun gesehen oder nicht gesehen werden solle.

Ich finde den Gedanken an vollkommene Blindheit oder absolute Erkenntnis ästhetischer, als nur Teile erkennen und nicht erkennen zu können. Das hat dann mehr was von "ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht".

 

Ich muss auch noch ein paar Worte zum Titel los werden. Gleich beim Lesen dessen war mir klar, dass es von Mike sein muss. Die Überschrift sagt mir sehr zu. Die Worte "Treue" und "Wahrhaftigkeit" haben in dieser Kombination etwas wirklich "gewaltiges"...

 

Und der Inhalt hat mich nach so viel Vorfreude ebenfalls nicht enttäuscht.

Vorallem wegen der letzten Strophe samt "Lebensmosaik" ... ich liebe es wenn Texte den Gedanken von Vorgängerwerken aufgreifen und weiter ausbauen.

 

... in weiche Form gelegt

 

Liebe Grüße,

 

Alex

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