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Geschrieben am

 

Still liegt der See und glänzend wie ein Spiegel.
Man spürt die Nacht langsam hernieder steigen.
Kein Weltenlärm, nur abendliches Schweigen,
im Schatten ihrer sanften, dunklen Flügel.

Doch auch die Alben kommen bald und drohen,
die Lebenshülle deines Seins zu brechen,
wenn sie mit grauenvollen Stimmen sprechen,
als seien sie dem Höllenschlund entflohen

und hätten sich all gegen dich verbunden,
um Leib und Sinn in ihren Bann zu ziehen.
Dir fehlt die Kraft, dem Grauen zu entfliehen
in diesen schwarzen, albtraumhaften Stunden.

Dann liegst du da, in panischer Erregung,
derweil die Angst sich in der Seele spreitet
und das Erträgliche fast überschreitet.
Doch du bist starr, unfähig zur Bewegung.

Erst mit dem Morgen gibt es ein Entkommen,
denn wenn dein Geist erwacht, sind sie verschwunden.
Du fühlst dich schwach und körperlich geschunden,
doch froh, dass sie dein Leben nicht genommen.

© Curd Belesos

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Geschrieben

Hallo Curd,

ich habe bei Google nach "Alben" geschaut. 

Ich glaube, es gibt wenige Dichter, die, für meinen Geschmack, überzeugend reimen können. Du tust das.

Das Reimen kommt wie selbstverständlich vor in deinem Gedicht.

Es ist einfach ein lyrischer Genuss, deine Verse zu lesen.

Liebe Grüße

Carlos

Geschrieben

@curd belesos

 

 

Grüße.

 

Sehr, sehr guter Text. Das einzige wo ich kurz gestutzt habe war hier:

vor 14 Stunden schrieb curd belesos:

Doch du bist starr, unfähig zur Bewegung.

Metrisches Fragezeichen:

 

x X x X, XxX x xXx 

oder

x X x X, xXx X  xXx.

Es gäbe vermutlich noch eine Möglichkeit, aber egal.  Variante zwei wird hier wohl zutreffen. Außerdem habe ich jetzt mal kurz getestet es zu bügeln, habe aber nichts gefunden. 

Nochmal getüftelt, das hier:

 

Doch du bist kraftlos, starr,  bleibt die Bewegung.

 

Aber wie gesagt, wäre egal.

 

Fazit:

 

 Fettes Bienchen auf dem Text.

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo Curd,

 

das Grauen des erdrückenden Albs ergreift gut beim lesen.

Für meinen Geschmack ist die Anrede "du" hier nicht passend. Denn es geht wohl um eine persönliches Erleben, also um ein LI, denn ich bin nicht gemeint. Ich weiß nicht wie andere es empfinden. Leider verwenden die meisten Menschen ja, wenn sie von sich selbst sprechen eben nicht die Ichform, sondern reden von sich selbst als einem "Du". Das entrückt und entpersönlicht ziemlich. So fühle ich mich auch hier mit dem gewählten "Du" sehr in die Irre geführt. Ich hoffe ich habe mich verständlich machen können was und wie ich es meine. Denn ansonsten finde ich das Gedicht wirklich sehr ausdrucksstark und mit sehr guten Bildern beschrieben, wie z.B.: die dunklen Flügel der Nacht, die Lebenshülle des Seins zu brechen, die Angst die die Seele spreitet und die das Erträgliche überschreitet, finde ich starke Formulierungen die mir sehr gut gefallen.

 

Zu Horsts Anmerkungen zum Metrum, 

ja da haperts bei mir auch ein bisschen, am stärksten in S1 V2, das krieg ich leserhythmisch nicht hin, weil ich langsam auf dem lang betone. 

 

Man spürt die Nacht langsam hernieder steigen

Man spürt die Nacht allmählich niedersteigen

Man spürt die Nacht mit Ruhe niedersteigen

 

oder so ähnlich

 

und zu :

Doch du bist starr, unfähig zur Bewegung.

ginge :
doch bleibst du starr, nicht fähig zur Bewegung

 

Also so, würde ich die beiden Sätze glatter lesen, ohne dass sich Sinn und Aussage verändern.

 

Liebe Grüße

Sali

Geschrieben
Am 6.11.2021 um 13:11 schrieb SalSeda:

Man spürt die Nacht langsam hernieder steigen

Man spürt die Nacht allmählich niedersteigen

Man spürt die Nacht mit Ruhe niedersteigen

 

 @SalSeda

 

bei dieser Version kann man: tatsächlich auch: x X x X xX xXx Xx. 

 

Ich benutze das auch manchmal. War mir oben auch nicht so sicher ob "curd belesos"  eventuell damit arbeitet, oder spielt. 

 

Weil,:  Man spürt die Nacht langsam hernieder steigen.

 

x X x X xX xXx Xx hier bleibt es trotzdem flüssig

 

auch oben meine Korrektur:

 

 

Doch du bist starr, unfähig zur Bewegung.

 

x X x X, xXx X xXx  würde so auch funktionieren. Nach dem Prinzip der schwebenden Betonung funktioniert vieles.

 

Tschüss.

 

 

Geschrieben

aha,

danke lieber großer Horst. Von einer schwebenden Betonung höre ich zu ersten mal. Da knie ich mich gleich rein.

Bin schon sehr gespannt was Curd sagt,

LG

S

ah ja, so etwas habe ich hier schon manchmal entdeckt, wenn jemand beabsichtigt zum Text das Versmaß bricht um die Bedeutung hervorzuheben. Aber, wenn man erst ne Gebrauchsanweisung zum Textlesen braucht  ?? Finde es trotzdem schwierig entgegen der natürlichen Betonung zu lesen.

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
Am 7.11.2021 um 15:47 schrieb SalSeda:

Finde es trotzdem schwierig entgegen der natürlichen Betonung zu lesen.

Trotzdem würde es sehr oft funktionieren

Beispiel:

 

ROTwein  beide Silben sind fast gleich stark, oder schwer, egal.  Mach die Gegenprobe, die bei diesem Wort gut funktioniert.

 

WEINrot   

 

FLOHmarkt

 

Marktfloh

 

Freigeist

geistfrei

usw.

 

Ja, die schwebende Betonung ist bestimmt kein Allheilmittel, da gebe ich die völlig recht. 

 

 

OK, tschüss.

 

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