Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

 

 

Ein einzig Haar, das stand mal stumm

und einsam um sich selbst herum.

Die andern Haare, schon seit Jahren,

sind still aus ihrer Haut gefahren.

 

Und ob nun Regen fiel, ob Sonne,

dem einen Haar war’s keine Wonne.

Es konnt’ sich biegen, konnt' sich strecken;

auf kahler Haut gibt’s kein Verstecken.

 

Wie hätte es sich gern in Wogen

mit all den andern sanft gebogen.

Es dacht’ zurück an alte Zeiten;

sich dichter Haarschopf tat verbreiten.

 

Als Zierde für den Herrn von Welt

es schön gepflegt für wenig Geld.

Und selbst zu wilden Knabentagen

hat es der Bursche gern getragen.

 

Mal war es kurz, mal fiel es munter

bis auf die breiten Schultern runter.

Doch diese Tage sind dahin.

Nun wallt kein Zopf mehr bis zum Kinn.

 

Und unser Haar muß eingestehen,

auch es muß eines Tages gehen.

Da hilft kein Jammern und kein Flennen.

Man muß es halt beim Namen nennen.

 

Die Dinge nehmen ihren Lauf.

Drum nutz die Zeit, geht sie bergauf.

Denn bist du oben angekommen,

geht’s nur bergab, wird abgenommen.

 

 [2003]

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Heiko,

 

das Gedicht gefällt mir gut. Dennoch habe ich ein paar Vorschläge.

 

Liebe Grüße von gummibaum

 

 

 

Es dachte an die alten Zeiten                          

des dichten Haars in diesen Breiten.    („tat“ + Infinitiv vermeiden)

 

 

Als Zierde für den Herrn von Welt  

war es geföhnt und leicht gewellt.      (Finanzielles leitet vom Thema ab, auch wenn es biograph. ist)  

Und in den wilden Jugendtagen          (Wechsel der Haarlänge für Jugendliche(!) wichtig)

hat er wechselhaft getragen.               (nächste Strophe vorbereiten) 

 

Auch wallt kein Zopf mehr unterm Kinn.    (Haupthaarzopf hängt über dem Rücken)

 …

bergab ist bald die Kraft zerronnen.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Nun könnt' doch sein, dem Herrn von Welt,
die Haarpracht an sich schon gefällt,
so trägt der Mann, der wohl auch eitel,
nun breiter jetzt, gekämmt den Scheitel.

Die Wenigen, die ihm verblieben,
frisiert von hier einfach nach drüben,
damit am Haupt, das blankpoliert,
die Leere nicht zu sehr geniert.

So könnt' man ewig weiter dichten,
über die Haarpracht, dies mitnichten,
weil Selbige, auch in der Suppe,
sind keinem von uns jemals schnuppe  

In diesem Sinne - Mahlzeit und liebe Grüße,

Uschi
 

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.