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Die Ermordung des Osiris


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Aus Ägypten raunen Mythen
von dem Gott der Wüste, Seth,
der zu herrschen und zu wüten
eiskalt über Leichen geht.

Eine Kiste wählt das Luder,
und Osiris ist sein Ziel.
Wirft sie, als er seinen Bruder
eingesperrt hat, in den Nil.

Niemand kann Osiris retten.
Isis, seine Gattin, muss
zur Geburt in Wochenbetten,
und so treibt er fort im Fluss.

Bald schon endet diese Krisis.
Dann ist Horus, Isis Kind,
wohlgeschützt vor Seth, und Isis
sucht Osiris tränenblind.

Kinder weisen ihr die Wege
zu der Kiste, angeschwemmt
an des Königs Parkgehege,
wo sie fest im Baumstamm klemmt.

Isis dient in Melkarts Reiche.
Sie gewinnt des Königs Gunst
und als ein Geschenk die Leiche,
die sie weckt mit Zauberkunst.

Doch das Glück ist kurz. Die Kunde
dringt schon bald zu Bruder Seth,
der mit altem Hass im Bunde  
wieder Brudermord begeht.

Diesmal werden alle Glieder
in der weiten Welt verstreut.  
Isis sammelt diese wieder
und vereinigt sie erneut.
 
Doch ein Letztes ist vergessen
für das Auferstehungsglück,
denn vom Krokodil gefressen
ist des Mannes bestes Stück.

Ohne Phallus fällt dem Gatten
nur ein Trostpreis in den Schoß.
Herr zu sein im Reich der Schatten,
wird Osiris dunkles Los.

 (aus dem Fundus)

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