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Geschrieben am

Perdete ogni speranza, voi ch’entrate 

 

Hörst du die Tropfen 

Stärke kann nur der geben, der sie hat 

Auf deinen Lippen blühen träumende Worte 

Du schaust schon in den Morgen 

Alle Lebensgeister saugen mir den Regen aus den Augen 

 

Graue Straßen und bittrer Mandelgeruch 

So bitter wie die schmalzige Musik 

Glühweintassen und Kinderlachen 

Der einsame Schwan teilt sein Schicksal mit mir 

 

Mit Pfeilen erschieße ich Zweifel, Herzen und jeglichen Schmerz 

Der Schmied findet den Ring nicht 

Das Federkleid meines Begleiters trägt graue Flecken 

 

Ich habe die falschen Schlüssel 

 

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Geschrieben

Hallo Arlak, 

der Spruch auf Italienisch, aus der Göttlichen Komödie,  klingt wie eine Warnung an den Leser, die Hoffnung aufzugeben, deine Verse zu verstehen. 

Vielleicht werde ich später schlauer. Ich sehe, dass du in Frankreich lebst. Was hältst du von Mallarmé ? 

Liebe Grüße

Carlos

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Geschrieben

Hallo Arlak,

 

was den Untertitel angeht, gibt mir die Google-Übersetzung keine befriedigende Übersetzung, aber es geht wohl in Richtung des Titels. 

 

Ich würde auch sagen : Es ist gefährlich für die Hoffnung, wenn sie sich zu erfüllen scheint.

 

Ich lese in den ersten vier Zeilen Worte an eine enttäuschende Liebe, vermutlich traf sie einen "Sterblichen" - schönes Bild im dritten  Vers.

 

Dann folgt ein Monolog - die Trauer und der Rücksturz in die Einsamkeit . Mit dem Begleiter am Ende sollte ein innerer Wegbegleiter gemeint sein (der Liebestraum vielleicht).

 

Ein ewiges Drama der Sehnsucht und Enttäuschung - das ist Leben.

 

LG Lé.

 

P.S. In die Titelzeile hat sich ein Fehler eingeschlichen. "Enttäuschte" sollte da stehen.

 

 

 

 

 

 

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Geschrieben

Hallo again,

heute lese ich wieder dein Gedicht und es gefällt mir besser. Jetzt sehe ich die lyrische Schönheit. 

Ich glaube, Lé hat dein Gedicht richtig interpretiert.

 

Lieber Lé,

der Spruch auf Italienisch steht am Eingang der Hölle in der Göttlichen Komödie von Dante: Wer da eintritt muss jede Hoffnung auf Rettung, überhaupt jede Hoffnung vergessen.

"Ihr, die hier eintritt, vergesst jede Hoffnung!"

  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Arlak,

 

bei mir stellten sich ganz andere Bilder als bei Lé ein: Mir sieht es nach etwas wie einer Zwangsheirat aus.

 

Die folgenden beiden Zeilen deuten mir sehr in diese Richtung:

 

vor 17 Stunden schrieb arlak anaizit:

Du schaust schon in den Morgen 

Alle Lebensgeister saugen mir den Regen aus den Augen 

Während das LyrDu zuversichtlich in die Zukunft blickt, möchte das LyrIch nur leben und frei sein.

 

Nur das Ende mit dem Federkleid scheint mir zu widersprechen (gehört die Federbekleidung etwa zum Schwan - aber, wie und warum?). Ich komm nicht drauf! Ist es doch ein Traum (von der Schwanenprinzessin)?

 

Aber sehr schön! Gerne gelesen!

 

LG Nesselröschen

  • in Love 1
Geschrieben

Zunächst einmal wollte ich mich für die ganze Kritik bedanken.

Wie Carlos schon sagte stammt das Zitat aus der Göttlichen Komödie und verweist auf den Eintritt in die Hölle alle Hoffnung fallen zu lassen. Ich habe es aber etwas umgewandelt...weil ich "Perdete" anstatt"Lasciate" geschrieben habe, was "verliert" anstatt "Lasst...fallen" bedeutet. Was die Analyse angeht, kommen L'étranger und Nesselröschen beide ziemlich meinen Empfindungen und Gedanken bereits nahe......es geht nicht um eine Zwangshochzeit aber um Freiheit, Zwang, Bindung und verschiedene Perspektiven....Tatsächlich ist mit dem Begleiter der Schwan gemeint......Vielen Dank...

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Geschrieben

Hi, hmmmm, ich rate mal Karla? Oder Klara?,

 

„Tu alle Hoffnung ab“ so habe ich eine sinngemäße Übersetzung von deinem Untertitel in Erinnerung – und weiß mich woher.

 

Das aber nur vorab, bevor ich mich mit Lupe und Pfeife auf die lyrische (Unter)Suchung der Enttäuschten Träume mache.

 

S1

Das LI weint in der ersten Zeile und wendet sich an ein LD. Einem LD, dem es nach Meinung des LI nicht an blühenden Worten, Träumen und Plänen mangelt. Und gerade diese „Lebensgeister“ des LD sind scheinbar der Auslöser für die Tränen des LI.

 

S2

Das LI befindet sich auf eine Weihnachtsmarkt. Diese Stimmung ist in der Wahrnehmung des LI (bzw. für das LI) giftig. Die Bittermandelgeruch lässt hier (ganz unweihnachtlich) an Zyankali denken. Musik, Glühwein und Kinderlachen entfalten keine positive Stimmung. Eher im Gegenteil. Ein einsamer Schwan ist beim LI. Möglicherweise ist der Schwan aber auch irgendwo abseits zu sehen und „nur“ als eine Verbündeter im Geiste vorhanden? Obwohl ich da eher anderer Meinung bin - weil...

 

S3

Das LI löst sich gewaltsam aus dem bitteren Gedankenkarussell aus Zweifel und Schmerz. Und vom LD, mit dem es gerne verbunden wäre, wenn denn (des Glückes) Schmied Ihr den Ring schenken würde, den sie sich wünscht... Und nun erfahren wir zudem etwas über das Federkleid des Begleiters. Der Schwan ist also nicht abseits. Und er ist auch nicht das LD. Und er hat ein grau geflecktes Schwanenfederkleid. Also das Kleid einen Heranwachsenden?
 

Ich denke das LI ist mir Ihrem Sohn auf dem Weihnachtsmarkt. Der Vater hat ist nicht dabei, und irgendwo in „blühenden Worten, Träumen und Plänen“ verstrickt. Abgehauen? Oder in eine anderen Beziehung verwurzelt obwohl es eine zweite Frau (das LI) mit einem Kind von ihm gibt. Natürlich ist die Stimmung mit all den intakten Familien zur Weihnachtszeit Zyankali für das LI...

 

S4

Das LI hat kein Schlüssel zu seinem Herzen. Zumindest keinen der es so weit öffnet, dass das LI den unbegrenzten Zugang hat, den es sich wünscht. Und kein Schlüssel zu seiner Wohnung. Denn Sie lebt wohl mit der grau gefleckten Schwan in einer eigenen Wohnung. Vielleicht auch nicht zum Schwan, denn allzu oft bekommen Mütter die Schuld dafür zugesprochen, wenn Söhne ihre im Leben verschollenen Väter vermissen.

 

So, und nun bin ich mal gespannt, ob Sherlock Gaukel auf der richtigen Fährte ist.

 

Es ist ein gutes, ein karges, ein dichtes und trotz Schmerz und Bitterkeit kein Vorwurfsvolles Gedicht. Ich finde es ist sehr gut gelungen.

 

Und Liebe Grüße

 

vom Gaukel

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