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Geschrieben am

APOLLON 

 

Komm heraus aus Deinem Wald

und beuge das Haupt vor dem Herrn des Lichts

 

Alles was jetzt wie ein Goldrauschen schallt

Ist Apollons Kithara und er ist’s der spricht

 

Höre mich !

 

Er lehrt Dich, Dionysos, Maß zu halten

deine Zunge zu zügeln, die Schlange aus Wein

deinen heißen Rausch wird sein Strahlen erkalten

sein Zorn werden schneeweiße Raben sein

 

um dich Demut zu lehren, Bromios, du Lärmer

vor der blitzenden Kälte von Geist und Verstand

denn ich bin Apollon, aller Lichtstrahlen Hüter

Ich bin Smintheus, den die Ordnung gesandt

 

Denn du haust mit den Säufern und Krähen

zwischen Hirschen und Mäusen versteckt

Doch ich kann durch all deine Räusche sehen

und ich werd es sein, der sie niederstreckt

 

An mir gedeihen die Dinge in Klarheit

Gold ist mein Spiel und Lorbeer mein Kranz

Gewandet in Licht ist all mein Gang Wahrheit

Doch dein Gekrieche nur Hexentanz

 

Ich bin unserm Vater allzu ähnlich

bin das Licht der Erkenntnis, die alles klärt

Du aber bist wie ein lästiger Stich

nur ein Torkeln, das meinen Stand irritiert

 

Lass ab von den Trauben, den zuckersüßen

nimm von dem Wasser aus der Berge Quell

Hör auf Mann und Weib mit Wein zu begrüßen

gewande Dich lasterhaft nicht mehr, nur hell

 

 

DIONYSOS

 

Genug Halbbruder, du hast mich geweckt !

Was erlaubst Du dir hier in meinen Wald 

und wo hast du dein Geschlecht versteckt ?

Ich sehe nur Eis, scharfkantig und kalt

 

Auch wie Eis, so glatt, gleich und tot

ist die Wahrheit, von der du sprichst

Der Lorbeer der auf deinem Kopfe thront

ist für Daphne, doch Daphne liebte dich nicht !

 

Weil du nie weißt, was Liebe ist

verschreibst du dich in glatten Zeilen

Dein Tempel golden, glatt und trist,

dein Köcher voll mit stumpfen Pfeilen

 

Ich werde deinen Weg nicht gehen

dich nicht anklagen für all dein Wesen

auch will ich dich gar nicht verstehen

an mir soll keine Welt genesen

 

Ich bin der Wein , berauscht, verehrt

werd nicht von Leidenschaft verlacht !

Wo du ein Wort schreibst, schreib ich hundert

Du leidest ein-,

 ich 

 hundertfach

 

 

 

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Geschrieben

Hi wie schön, dass ihr eure Eindrücke da gelassen habt.

 

Diese Szene entsprang meiner Fantasie. Ein Streit zwischen den beiden oder auch nur eine Interaktion ist soweit ich weiß nirgendwo überliefert. Die Stilisierung in der Gegenüberstellung von Verstand und Gefühl ist ja auch erst durch Nietzsches Werk " Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik" populär geworden. Mythologisch berühmt geworden, ist hingegen der Wettstreit zwischen Apollon und Pan.

 

Mein Gedicht hat aber noch eine andere Richtung.

 

@Alexander schön, dass es dir gefallen hat. Vielen Dank.

@Pegasus ich bin erleichtert, dass du einem guten Wein zugeneigt bist. So vollkommen hatte ich dich auch eingeschätzt merci!

@Carlos haha wunderbar! Auf die Poesie!!! 

@Hannah schön, dass es dich angesprochen hat!

 

Mes compliments

Dio

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Ich lag mit Nietzsche also gar nicht so falsch ...

Schön, dass du uns die Hintergründe deines Werks näher erläuterst.

Nietzsche ist ohne Zweifel einer der größten Deutschen aller Zeiten. Kant, Hegel, kommen mir im Vergleich zu ihm wie denkende Maschinen.

Nietzsche lebte und dachte tragisch, wie ein besoffener griechischer Gott.

  • Schön 1
Geschrieben
vor 54 Minuten schrieb ferdi:

Hallo Dionysos!

 

Gefällt mir auch recht gut - ein Göttergespräch ("Streit" sehe ich gar nicht unbedingt) mehr kann die Welt immer brauchen, eine bildliche Darstellung von Gegensätzen auch.

 

Formal habe ich ein Gefühl von, hm, Spannung?! Einmal zwischen dem antiken Inhalt und der Form, den (meist) kreuzgereimten Vierzeilern; dann aber auch zwischen der Form deiner Verse, das sind meiner Wahrnehmung nach Knittelverse, und die werden ja fast ausschließlich paar- und nicht kreuzgereimt. Was jetzt überhaupt nicht heißen soll, man könnte den Text nicht so anlegen, wie du es tust; es ist nur die Anmerkung, dass diese Anlage ein paar alten Konventionen auf die Füße tritt.

 

Gruß,

 

Ferdi

 

 

 

Hi Ferdi

 

vielen dank für die Rückmeldung zum Inhalt und Formalisierung meines Dichtungschaos. ich bin mir sicher dass die Spannung wohlverdient oder anstrengend erlitten ist, je nach Rezipient. Ich schreibe ja immer recht konventionalos naiv drauf los wie es sich gerade in mir gehör verschafft. dass dich das Treffen der beiden unterhalten hat, freut mich sehr 

 

mes compliments 

 

Dio

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb J.W.Waldeck:

Gewaltig und das ich die alten Griechen verehre,

davon schwärmen schon die Meere.

 

Mit perlenden Grüßen,

der nur perlende Getränke bevorzugende

Waldeck

 

Hehe Darauf ein Gläschen veuve clicquot ponsardin zum Wildlachsbrötchen und samstags Mocca.. a Sante lieber Waldeck 

 

Mes compliments

 

Dio

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