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Geschrieben am

Ich wurde erzogen
wie ein Mann.
Die meisten denken
ich sei männlich.
Es steht in meinem Ausweis
und auch auf meiner Stirn.

Ich fühl mich dämlich,
weil ich nicht mehr weiß,
was ich bin.
Doch eines weiß ich
schon:
ich bin nicht
glücklich, wo ich gerade bin.
 

Ich fühl mich manchmal sehr weiblich,
wär gern manchmal `ne Frau.

Andersherum

fühl ich mich manchmal sehr männlich,
wär gern dann doch ein Mann.

Würd ihn gern töten diesen Namen
für das, für was er steht..

Ihn abstreifen meinem Körper wie
die Leiche, die er ist.

Hätte man mir doch mal die
Wahl gelassen und nicht
Entscheidungen für mich
getroffen.

Hab mich selbst in Ketten
für eine Tat, die andere
getan haben.
 
 

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Geschrieben

Hallo Just Markus

 

das ist ein heftiges Gedicht,

das den Zwiespalt beschreibt,

wie ihn viele Menschen kennen.

 

Einfach dadurch entstanden,

weil wir, die wir als völlig ganz, rund und in uns ruhend

mit wachem Blick und aller Liebe und allen Möglichkeiten

geboren werden,

 

weil wir wie Bonsais windschief gestutzt werden.

 

Da soll der Mensch, der als Identifikationsmerkmal einen Penis hat,

da soll der herb sein und bald aufhören zu weinen bei Schmerz.

Je nach Erziehungspersonell soll er womöglich ein Ballliebhaber werden und völlig außer Rand und Band sobald ein Fußballspiel irgendwo auftaucht.

Schminken, wie es die Mädchen und die heiß- oder weniger geliebte Mutter so gerne tun, is nich drinnen -- soll ja keine Tunte werden.

Weint er länger als sein hartgesottener Vater und die Onkels und Kumpels ihm das zugestehen, dann wird er in die Schwuchtelecke gestellt .....

 

es ist soooooooooo traurig.

 

Das Gleiche auf der andren Seite - davon kann ich bisschen erzählen,

denn ich sah für mich , die ich u.a. ein Rauhbein bin und auch mal ziemlich temperamentvoll bis deftig sein kann,

nur das Backförmchen für Mädchen, in das ich mich reinzuwinden hatte. Mit dem Ergebnis von jahrzehntelangen Kämpfen.

Du schreibst :


Ihn abstreifen meinem Körper wie
die Leiche, die er ist.

 

Er ist nicht mehr das Land des LI -

und es gibt Möglichkeiten, ihn zurückzugewinnen.

Das dauert und es braucht Geduld und einen langen Atem.

Hätte man mir doch mal die
Wahl gelassen und nicht
Entscheidungen für mich
getroffen.


Hab mich selbst in Ketten
für eine Tat, die andere
getan haben.

 

Ja, da werden viel zu viele Entscheidungen getroffen,

und eine Seele in einen Käfig gesperrt.

Dem LI einen guten Schlüssel, um herauszufinden.

 

Ich habe zwei Menschen kennengelernt,

die im falschen Körper geboren waren -

sich eindeutig als Frauen identifizierten,

obwohl sie einen männlichen Körper hatten.

 

Der Schmerz, von dem sie mir erzählt haben,

war entsetzlich

und klingt auch in Deinem Gedicht an.

 

Dabei wäre es so einfach --

die Menschen einfach sein lassen, wie sie sind,

bunt und frau:frau , mann:mann , frau:mann oder mann:frau ...wen schert es, wenn kein anderer Mensch darunter leiden muss... . Keinen.

 

liebe Grüße

 

Sternenherz

 


 
 

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