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Geschrieben am

Merry -Mess!


Was gibts denn heute wieder für Skandale,
denn Woelki, Trump und Spahn, die sind von gestern,
im Urlaub, golfen, beten, schauen Western,
wo bleibt das neue, Knackig-frisch-Fatale?

 

Aus Alt mach Neu ist nicht das Optimale,
Recycling für das Fiese, was zum Lästern?
Na, kein Problem, es schlüpften aus den Nestern
schon Boris, Lauterbach und kardinale

 

Verschwörung namens Müller. Pausenfüller
zur Weihnachtszeit, für all die Journalisten,
die sonst womöglich was erfinden müssten!

 

Ach, kommt, als ob wir das nicht alle wüssten:
Als Nächstes gehts um Weihnachtseinkaufslisten
von Kim Jong-un und Putin! Echte Knüller!

 

 

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Geschrieben

Hi Anonyma,

 

auf den ersten Blick habe ich dein Gedicht für ein Sonett gehalten. Ich denken jedoch jetzt es ist eher ein Sonicht.

 

Jupp, Katastrophen glotzen und Gerüchte kotzen sind zwei der beliebtesten Hobbys unserer Zeit. Und wo keine sind, da müssen dann welche ge- oder erfunden werden. Immerhin ist es mittlerweile so weit, das sich ReporterInnen und PolitikerInnen mit Dreck beschmieren, um vor Ort noch authentischer zu wirken. Das ganze ist so Kindergarten, dass ich manchmal den Wunsch habe es möge sich jemand finden, der solche Leute übers knie legt und ihnen den Hintern versohlt...

 

...kein guter Impuls...

 

...kein guter Wunsch...

 

...keine vertretbare Erziehungsmethode...

 

Das Gedicht ist gut und sauber geschrieben. Inhalt und Tempo sind stimmig und unterstützen sich gegenseitig. Ich finde es prima.

 

Allerdings bin ich auch an der Stelle die ferdi abgesprochen hat gestolpert. Wie wäre es mit:



...

schon Boris, Lauterbach und kardinale

 

Verschwörer wie Herr Müller. Pausenfüller

...
 

 

Liebe Grüße ins Vierlichtleinwochenende

 

vom Gaukel

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo, gummibaum,

 

vor 18 Stunden schrieb gummibaum:

Ja, es ist wichtig, liebe Anonyma,

dass uns stets genug Skandalöses aufgetischt wird. Sonst würden wir am Ende noch was Lohnendes denken.

 

Mit Witz geschrieben.

Grüße von gummibaum

 

Stimmt. Der Sensationshunger ist gewaltig, manchmal scheint er mir fast unstillbar. 

 

Allerdings ist dieser Wunsch nach Skandalen mit etwas verknüpft, das bei seriösem, informativem und investigativem Journalismus nicht die Hauptsache sein sollte - mit 'Personen-Bashing', so nenne ich das mal ganz zeitgemäß.

 

Primär stehen einzelne Politiker im Fokus - nicht deren Regelverstöße oder falsche/fragwürdige politische Entscheidungen. Diese sollten primär im Fokus sein, hinterfragt und kritisiert werden. Werden sie aber viel zu selten. Sie sind oft nur Nebensache - und das sollte nicht so sein.

 

Deshalb auch die vielen, verschiedenen Namen im Gedicht und deren durchaus gewollte 'Beliebigkeit' - im Gedicht ist jeder Name problemlos 'ersetzbar' durch irgendeinen anderen. Es sind 'Platzhalter', um auf den von mir erwähnten 'falschen Fokus' hinzuweisen.

 

Wäre es also, nur mal so zum Spaß, nur mal angenommen, anders - nun, tja, könnte gut sein, dass wir uns dann was Lohnendes denken würden. Scheint sich keiner sonderlichen 'Beliebtheit' zu erfreuen (weder bei der Presse noch bei Politiker:innen), diese Vorstellung von hinterfragenden, kritischen Bürgern ...

 

Mir kommt die von mir kritisierte Art der Berichterstattung vor, als ob es sich dabei um 'Fastfood für den Geist' handelt. Viel Fett, viel Zucker, ein paar gesundheitlich fragwürdige Zusatzstoffe - fertig. Fastfood für den Geist, Fastfood für den Körper - mir ist beides zu ungesund und mir schmeckt beides nicht und deshalb esse ich auch weder noch. :classic_cool:

 

Danke für 'Mit Witz geschrieben' und überhaupt fürs Kommentieren! :smile:

 

LG,

 

Anonyma

 

 

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Hallo, Ostseemoewe,

 

vor 16 Stunden schrieb Ostseemoewe:

Sehr leichtfüßig und wirklich witzig geschrieben. Ja woran liegt es? Wäre die unsrige Welt zu langweilig würden wir nur die Welt ohne Skandale haben? Wer weiß es schon genau. 

Liebe Grüße Ilona 

 

erst mal: Vielen Dank für 'leichtfüßig und witzig geschrieben'. :smile:

 

Skandale. Wie ich in meiner Antwort an gummibaum schrieb, sind die Taten wichtig, die Hintergründe, sprich - investigativer Journalismus. Aufgabe des Journalismus sollte es sein, aufzudecken und zu kritisieren - nicht, eine Person zu attackieren. Während das wirklich Wichtige buchstäblich 'untergeht'. 

 

Aber, Butter bei die Fische, wie sollte das heutzutage auch noch wirklich funktionieren? Journalisten sitzen rhetorisch wohl geschulten Politikern gegenüber, denen sie z. B. eine Frage stellen. Politiker und Politiker:innen weichen bildschön der Frage aus, lenken ab, indem sie z. B. auf irgendetwas in der Vergangenheit von ihnen Gesagtes verweisen, darauf 'herumreiten', um davon dann wiederum zu einem Thema umzuleiten, das mit der gestellten Frage nichts oder zumindest lediglich ganz am Rande etwas zu tun hat und so gelingt es ihnen, zu reden, aber tatsächlich gar keine Antwort zu geben. Ich persönlich nenne das 'rhetorisch geschult ums Thema/um eine Antwort herumlavieren'.

Während Politiker:innen also sorgfältig erlernte, rhetorische Tricks und Kniffe anwenden (und ja, die berühmte 'Raute' von Frau Merkel gehört z. B. auch dazu, denn derartige 'Gesten' dienen dem 'Fokussieren', dadurch wird Zeit gewonnen, sich zurechtzulegen, was man sagen will, nicht sagen will und wie man am besten 'herumlaviert'), merken das Journalisten gar nicht und nicken dann, wenn der Politiker oder die Politikerin aufhört zu reden. Die Journalisten merken wirklich nicht, dass sie gar keine Antwort bekommen haben! Ernsthaft - was sagt das über journalistische Qualifikationen aus? 

 

Ich sitze gar nicht selten da und denke mir: Wie. Wie kann es sein, dass ihr nicht merkt, wenn ihr an der Nase herumgeführt werdet?!? Es wäre eure Aufgabe, die Aufgabe von Journalisten, so etwas zu erkennen und daraufhin nicht locker zu lassen, sprich, Politiker:innen nicht vom Haken zu lassen. Und zwar so lange nicht, bis eine Antwort gegeben wurde!

 

Na ja, früher, da gab es Journalisten. Heute - ach, na ja. Viel zu oft wird eh nur bei der dpa (Deutsche Presse-Agentur) abgeschrieben, was kann man da auch noch erwarten ... 

 

Danke für deinen Kommentar! :smile:

 

LG,

 

Anonyma

 

 

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Hallo, ferdi,

 

vor 15 Stunden schrieb ferdi:

Das liest sich gut, ein passender Kommentar zur Lage; nur in V8 vermisse ich den Artikel doch wirklich:

 

schon Boris; Lauterbach; die kardinale

 

Da können die Semikola natürlich auch Komma bleiben.

 

du kannst mir wirklich glauben, dass ich darüber nachdachte. Ich entschied mich aber für das 'und' aus ganz bestimmtem Grund.

 

vor 22 Stunden schrieb Anonyma:

schon Boris, Lauterbach und kardinale

 

Verschwörung namens Müller. Pausenfüller

 

Das hier ist 'zentral' im Gedicht, von mir an dieser Stelle gewollt. 'Mittendrin'. Zuerst ein Vorname, dann ein Nachname, dann eine Personifikation. Von mir bekommt hier die Verschwörung als solche den Namen Müller verpasst. Ein Allerweltsname - ehrlich, was mir damit für eine Steilvorlage geliefert wurde! So gut, das könnte man sich gar nicht ausdenken! Einfach - perfekt. Ein 'Kardinalfehler', bei dem sogar der Papst nicht weiß, was man dagegen machen soll, denn das ist irgendwie in den Regularien nicht vor(her)gesehen. Unwiderstehlich für mich, das zu 'verwursten', ein Muss.

 

Daher auch meine Wahl, hier ein Enjambement zu nutzen. Warum? Nun, hier biegt also eine 'Schlange' (Kirche, das Böse etc.) ihren Körper rund um die Ecke und, wie sich das für eine Schlange gehört, hat sie einen Kopf. Punkt = Pause. Gefolgt vom Kopf, dem Pausenfüller. Deshalb auch der Reim 'Müller-Pausenfüller'. Und gerade deshalb möchte ich keine weiteren, stärkeren Zäsuren haben, deshalb auch das 'und'. Dafür nehme ich den fehlenden Artikel in Kauf. Mir ist die 'Reinheit des Gedankens' hier viel zu wichtig, dafür bin ich, wenn ich schreibe, ggf. bereit, ein 'Opfer' zu bringen - das muss ja nicht unbedingt nur auf Endreime zutreffen, hier ist es ein Artikel. 

 

Ich hoffe, ich konnte erläutern, warum diese beiden Verse da stehen, wo sie stehen und warum sie so gestaltet sind, wie sie es sind. Es ist mir besonders wichtig, dass gerade du verstehst, wie ich beim Verfassen eines Gedichts vorgehe. Ich arbeite sehr detailverliebt bzw. akribisch, mache mir sehr viele Gedanken darüber, was ich wie, warum und wo mache und damit beabsichtige. Ich schreibe zwar erst mal 'los', arbeite aber bereits beim Schreiben bewusst mit. Zuerst: Gedankliches Konzept. Dann erfolgt das Aufschreiben, verbunden mit ersten Änderungen und Korrekturen. Dann steht die 'vorläufige Fassung'. 

Und danach geht die Arbeit erst richtig los. Für mich ist jedes einzelne Satzzeichen, jeder einzelne Buchstabe so wichtig wie das 'große Ganze'. Es gibt bei Gedichten nichts 'Unwichtiges', so denke ich.

 

(Aber, ganz klar: Niemand ist vollkommen, ich mache Fehler. Oder irre mich und etwas wirkt auf Leser:innen nicht so, wie ich dachte/annahm.)

 

Ergänzend dazu: Auch das Reimschema in den Terzetten ist so, wie es von mir gewollt ist. Helle Vokale, die vielen L-Konsonanten, damit schuf ich eine Verbindung. Synthese.  Der 'verschwörerisch-vertraulich-leichte Ellenbogenschubs' mit: 'Ach, kommt, also ob wir das nicht alle wüssten', befindet sich im Zentrum (mit Betonung auf 'als ob', 'das' und 'alle').

 

Ich hoffe, ich konnte dir erläutern, warum ich daran nichts ändern möchte. Auch wenn du natürlich, streng betrachtet, recht hast - da fehlt ein 'die'. 

 

LG,

 

Anonyma

 

 

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Hallo, Gaukelwort,

 

vor 4 Stunden schrieb Gaukelwort:

auf den ersten Blick habe ich dein Gedicht für ein Sonett gehalten. Ich denken jedoch jetzt es ist eher ein Sonicht.

 

:thumbsup: 

 

vor 4 Stunden schrieb Gaukelwort:

Jupp, Katastrophen glotzen und Gerüchte kotzen sind zwei der beliebtesten Hobbys unserer Zeit. Und wo keine sind, da müssen dann welche ge- oder erfunden werden. Immerhin ist es mittlerweile so weit, das sich ReporterInnen und PolitikerInnen mit Dreck beschmieren, um vor Ort noch authentischer zu wirken. Das ganze ist so Kindergarten, dass ich manchmal den Wunsch habe es möge sich jemand finden, der solche Leute übers knie legt und ihnen den Hintern versohlt...

 

Mit 'Kindergarten' triffst du bei mir präzise den Nerv. Ich kann gar nicht sagen oder schreiben, wie oft ich mir das auch schon dachte.

 

Wie ich in meiner Antwort auf gummibaums Kommentar bereits schrieb, ist der Journalismus ins 'Personen-Bashing', ins Dissen und in Ähnliches abgedriftet. Total vom Kurs abgekommen. Ein Journalist meinte mal (damals, als noch die Dinosaurier auf Erden wandelten), dass z. B. Zeitungen das 'Schwarzbrot' sein müssten - im Sinne von sorgfältiger Recherche,  genauer Quellenangaben, von Aufklärung, Aufdeckung, seriöser Information und sachlicher Berichterstattung.

 

Heutzutage ist alles 'Regenbogen', nicht selten sogar knallbuntes Feuerwerk. It's Partytime! 

 

Und genau darin liegt für mich der Hauptgrund, warum ich nie ein Gedicht schrieb, schreibe und auch nie schreiben werde, in dem ich eine bestimmte Person attackiere, disse oder diffamiere. Ich kritisiere, karikiere und kreide Misstände an, Denkweisen, Verhaltensweisen, Entscheidungen, Taten etc. 

 

vor 4 Stunden schrieb Gaukelwort:

Das Gedicht ist gut und sauber geschrieben. Inhalt und Tempo sind stimmig und unterstützen sich gegenseitig. Ich finde es prima.

 

Dankefein! :classic_happy:

 

vor 4 Stunden schrieb Gaukelwort:

Allerdings bin ich auch an der Stelle die ferdi abgesprochen hat gestolpert. Wie wäre es mit:



...

schon Boris, Lauterbach und kardinale

 

Verschwörer wie Herr Müller. Pausenfüller

 

Bitte sei so freundlich und lies in meiner Antwort an ferdi nach. Da habe ich meine Beweggründe dafür genauer erläutert. Daraus kannst du auch entnehmen, warum ich hier eine (Verschwörungs-)Personifikation namens Müller haben möchte und nicht den Verschwörer namens Müller. Ich hoffe, ich habe es dort gut verständlich ausgedrückt.

 

Liebe Grüße auch von mir an dich! :smile:

 

LG,

 

Anonyma

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