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Geschrieben am

Maunchmoi mechat i
afoch wida
Weihnochtn gspian
 

Weihnocht wias gauns
fria woa
fria bei da Oma
 

der Keksalduft
in da Kuchl
und 's vasteckn


gauns hint im Kostn
in da schenan Dosn
mit de klan Engal drauf
 

's raschln midn
Seidenpapierl mit de Fraunsn
beim Eiwickln von 'd Zuckaln
 

mit buntn Staniol und d' Bandln
fian Christbam drobn
mit da Windbäckerei
 

und waun 'd Oma
mitn Glockerl gleit hod
und endli s' Christkindl
 

do woa mit da großn
Puppn mit de laungn Zepf
und an Stoffhund auf 'd Radln
 

anfoch so wi fria
Weihnochtn
gspian.

 

© Uschi R.

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Geschrieben

Hallo, Uschi R.,

 

ja, noch einmal Weihnachten wie früher spüren, die Gefühle, die damit verbunden waren. Dein Gedicht stimmte mich auch wirklich nostalgisch. Es war etwas wirklich Besonderes, wenn nicht Einzigartiges.

 

Liegt es daran, dass Weihnachten heutzutage mehr in Richtung 'X-Mas-Rummel' geht? Ich denke, das ist sicher auch der Fall. Aber - es sind Kindheitserinnerungen. Ich glaube, das ist vor allem ausschlaggebend.

 

Denn, sobald wir älter werden, konfrontiert uns die Wirklichkeit mit - sich. Zunehmend. Und so verlieren wir irgendwann die Fähigkeit, Märchen, Geschichten und Legenden zu glauben. Damit geht dann aber unweigerlich auch die kindliche Freude verloren. Die Freude, die wir empfanden, als wir, beispielsweise, noch an das Christkind glaubten. Die Vorfreude war doch die schönste Freude, das Kribbeln im Bauch, das Herzklopfen, die kindliche Neugier (ich versuchte immer mal wieder, durch das Schlüsselloch der Wohnzimmertür zu 'spickeln', um vielleicht, vielleicht doch mal einen Blick aufs Christkind erhaschen zu können ...)

 

Es passiert auch mir immer wieder, dass sich ein Teil von mir diese kindliche Fähigkeit zur Freude zurückwünscht. Während eben zugleich auch die erwachsene Frau kritisch darüber denkt - denn, blieben wir so naiv, was wäre dann? Nun, wenn wir es alle wären, gäbe es kein Problem damit. Aber, da das nun einmal nicht so ist, wäre es - fatal. Leider ist die Realität nun einmal so, wie sie ist. Schade, dass wir sie erkennen müssen und gut, dass wir sie erkennen können - ich glaube, dieser innere Zwiespalt begleitet uns durchs ganze Leben. Da hilft nur: Den Frieden damit machen und mit sich selbst machen. Und sich über die 'Hibbeligkeit' und die Freude von Kindern und Enkeln zu freuen. Denn so bleibt die Freude eben doch erhalten, sie findet sich wieder, nur auf andere Art und Weise. :grin:

 

LG,

 

Anonyma

 

  • in Love 1
Geschrieben

@Anonyma Liebe Anonyma,

 

nun vielleicht ist es der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit geschuldet, immer mehr haben zu wollen. Möglicherweise war man früher mit viel einfacheren Dingen, aber auch mit viel weniger zufriedener, glücklicher? Ich erinnere mich noch genau an die große Puppe mit den langen Zöpfen und den Hund zum Nachziehen auf Rollen, den hatte ich tatsächlich. Nunmehr habe ich zwei Fellige in echt die als Seelenkatalysatoren fungieren.

Na was glaubst du, ich habe ebenso versucht durch das Schlüsselloch zu spähen und wenn das Glöckchen geläutet hat, eigenartig - alle standen so wie ich vor der Türe und trotzdem hat es drinnen geläutet, warum meine Tante unbedingt eine Scheere in Händen hielt - keine Ahnung....  

 

Ich finde es durchaus legitim, ein bisschen nochmal Kindsein zu wollen - warum auch nicht, wenigstens in Gedanken und in der Phantasie. Sich ein bisschen an Erinnerungen zu bewahren - wem schadet es schon!

 

Die Freude findet sich in ganz ganz vielen Dingen, selbst wenn einem nicht das Glück von Kindern und Enkelchen vergönnt ist, zum Beispiel im Gedichteschreiben! ?️

 

Ich danke für dein Hineinspüren und wünsche dir und deinen Lieben ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!

 

LG Uschi

  • in Love 1
Geschrieben

@Pegasus
Liebe Pegasus,
für dich nunmehr die 'sinngemäße' Übersetzung meiner Mundartzeilen...

Weihnachten spüren

Manchmal möchte ich
einfach wieder
Weihnachten spüren


Weihnachten, wie es
ganz früher war
früher bei der Oma

der Kekseduft
in der Küche
und das Verstecken

ganz hinten im Kasten
in der schönen Dose

mit den kleinen Englein darauf

das Rascheln mit dem
Seidenpapier mit den Fransen
beim Einwickeln der Zuckerl

mit buntem Staniol und den Bändern
für den Weihnachstbaum drobn
und der Windbäckerei

und wenn die Oma
mit dem Glöckchen geläutet hat
und endlich das Christkind

da war mit der großen

Puppe mit den langen Zöpfen
und einen Stoffhund auf Rädern...
 

einfach so
wie früher
Weihnachten spüren!


Alles klar?

  • Danke 1
Geschrieben

Wunderbar Uschi

Staniol unglaublich. Kennt fast niemand aus jungen Kreisen mehr. Jetz bin ich noch nicht in der Position von der alten Zeit zu schwärmen, aber ich kannte dein Gefühl noch. Unglaublich was sich allein in den letzten zwanzig Jahren getan hat. Heute feiert man Halloween und das Christkind, wie man es kannte, wird in den Medien rot angemalt und mit dem Bart vom Nikolaus geschmückt. 

 

Naja, dank deinem Gedicht roch ich kurz die Schweinsbratwürstl mit Kraut von Oma an Weihnachten. 

 

 

LG Alex 

  • Danke 1

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