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Traumerinnerung

 

Ich träumte von einem Mehlberg

auf dem Küchentisch, eine Kuhle mittendrin

in ihr badeten goldgelbe Eier und Butterflocken warteten

auf ihren Einsatz am Rand

 

*   *   *   *

 

Ich träumte von Zimt und Nelken

Kardamom und Orangen und der kleinen Prise Hirschhornsalz

dazu von Nüssen und Mandeln, Rosinen und Korinthen

und dem feinsten Marzipan

 

*   *   *   *

 

von einem Duft der unvergleichlich ist

 

*   *   *   *

 

Ich träumte von einem kleinen Mädchen

das zappelnd am Backtisch stand

wartend auf den Teig mit den

Ausstechförmchen in der Hand

 

Als Backwerk wird es geben:

Sonne Mond und Sterne

ein Komet ist auch dabei

und die kleinen Glocken

 

*   *   *   *

es freut sich auf das Naschen

*   *   *   *

aus der Weihnachtsbäckerei

mit bunt verzierten Plätzchen

Spekulatius und dem Stollenlaib

und dem leckeren Kakao der

ausnahmsweise mal mit Schlag

 

*   *   *   *

 

Ich träumte

von Anno dazumal als

ich war ein kleines Kind

und mir meine Oma das Backen beibringt

es war vor vielen Jahrzehnten

die Küchenmaschine gab's noch nicht

und wenn ich heute davon träume

ist es ein Weihnachtszauber

 der niemals bricht.

 

*   *   *   *

*   *   *

*

 

 

 

 

 

 

 

Frohe und gesegnete

Weihnachten!

 

 

© Sternwanderer/Augenwinkel Fotografie

 

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Geschrieben

 

Schade, das es keinen Emoji für "lecker" gibt, mir ist nämlich beim lesen das Wasser im Mund zusammen gelaufen 

 

Sehr schön bildlich geschrieben, konnte mir alles genau vorstellen und habe richtig Lust bekommen heute selbst Plätzchen zu backen.

 

Liebe Grüße

Lina

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo liebe Lina,

 

vielen Dank - und vielleicht backst du noch ein paar Plätzchen.

 

Ich weiß noch sehr gut, wie die Oma sich beim Teig rühren/kneten quälte.

Meine Backformen, die ich als kleines Mädchen mit Rüschenschürzchen geschenkt bekam, habe ich heute noch und sind mittlerweile fast 60Jahre alt.

 

 

LG Sternwanderer

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Geschrieben

Es ist die Zeit der Erinnerungen. Und ich finde, das weihnachtliche Gefühl war enorm stärker als heute. Die Düfte, die Heimlichkeiten, das Warten, das schmücken des Baumes, die Zuckerkringel daran, gibt es die überhaupt noch?

Du hast es schön in Worte gekleidet

LG Pegasus

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

 

 

Hallo liebe @Pegasus

 

vielen Dank.

 

Ja, die Weihnachtszeit ist Erinnerungszeit. Mittlerweile fangen meine Kinder an den Kindeskindern ihre eigenen Erinnerungen zu erzählen.

 

Ich gebe dir recht,

dass früher die Adventszeit und die anschließenden Weihnachtstage deutlich schöner waren. Der Konsum beherrschte unsere Welt noch nicht in der uns heute überschwemmenden Fülle. Ich freute mich über neue Kleider für meine Puppe die ich an Weihnachten geschenkt bekam und die Apfelsine und der Pfirsich auf dem bunten Teller waren etwas ganz besonderes – damals in den 60er Jahren.

 

An die Zuckerkringel erinnere ich mich auch noch, meine Tochter bekam sie als kleines Kind von mir, allerdings sind die aus meinem Blickfeld verschwunden.

 

Meine Weihnachtsbäume fing ich vor einigen Jahren an genauso zu schmücken wie zu meiner Kinderzeit. Dazu kaufte ich mir den alten Baumschmuck auf Trödelmärkten und ersteigerte mir meine heißgeliebten Rauschgoldengel auf Ebay.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo liebe @Uschi R.

 

ich glaube, dass viele ähnliche Erinnerungen haben und danke dir herzlich für deine lieben Worte.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

  • Schön 2
Geschrieben

Hallo, Sternwanderer,

 

gehackter Mürbteig. Ausstecherle - mhmmmjamjamm ... :w00t:

 

Kaum zu glauben, aber - ich besitze keine Küchenmaschine. Lediglich ein Handrührgerät. In erster Linie für Pfannkuchen. Ich besaß, vor ca. 15 Jahren, mal eine. Aber - die überzeugte mich nicht. Nicht nur, dass sie, wie ich fand, das Gemüse beim Schneiden 'verwässerte', auch bei Teigen war das Ergebnis für mich unbefriedigend. Gehackter Mürbteig ist der beste! Und die 'Gutsle' (Weihnachtsgebäck, mit besonders vielen Eiern und besonders reichlich Butter) schmecken dann ganz anders und viel besser.

 

Die Erinnerung an das vorweihnachtliche Backen mit meiner Oma ist auch mir kostbar. Und das Naschen vom Teig - verbunden mit ihrer liebevollen Ermahnung, nicht zu viel vom rohen Teig zu naschen, sonst bekäme ich Bauchschmerzen. 

 

Jedes Jahr vermisse ich das Weihnachtsgebäck, das ich durch meine Histamin-Intoleranz nicht mehr essen kann, genau so, wie beim ersten Mal,, nachdem ich die Diagnose hatte. Ich glaube, ich vermisse tatsächlich weniger das Weihnachtsgebäck selbst - es hängt eben auch mit schönen Kindheitserinnerungen zusammen. Daher denke ich, ich vermisse es wohl deshalb mehr, als all das viele andere, das ich nicht mehr essen kann ... An die Einschränkung meines Speisezettels habe ich mich im Laufe der Zeit wirklich gewöhnt. Aber die Weihnachtsbäckerei ... die fehlt mir wirklich sehr. Aber ich tröste mich auch erfolgreich - denn die damit verbundenen, schönen Erinnerungen, die bleiben mir ja schließlich trotzdem erhalten. :smile:

 

Übrigens - das stumpfe, sehr, sehr alte, größere Messer mit breiter Klinge (ein Streichmesser, ohne Spitze, abgerundet), das meine Oma sowohl zum Spätzle schaben als auch für gehackten Mürbteig verwendete, das besitze nunmehr ich. Und verwende es auch immer noch. Ich nehme es, das ist wirklich wahr, jedes Mal gerne und mit einem Lächeln in die Hand.

 

LG,

 

Anonyma

 

P.S.: Ich mal wieder, das ist doch typisch. Hmpf. Ich dachte, ich hätte dir am Anfang frohe Feiertage gewünscht - aber das war in einem anderen Kommentar, anderswo. Andererseits - wenn ich mal aufhören sollte, irgendwas zu verschusseln oder zu verwechseln, dann müsste ich wohl damit anfangen, mir Sorgen um mich zu machen ... :classic_laugh:

 

Deshalb: Frohe, erholsame und schöne Feiertage, Sternwanderer! :classic_happy:

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

 

Danke für deinen Weihnachtsgruß.

 

Ja, liebe @Anonyma, Küchenmaschinen werden total überbewertet.

 

Mit der Handarbeit bin ich viel schneller und habe nur eine minimalistische Säuberung der Hilfsmittel. Die Reinigung des modernen Zeugs ist mir viel zu aufwändig und somit fristet meine Küchenmaschine ein trauriges Dasein und kommt nur einmal im Jahr zum Einsatz – Stichwort: Raspeln der 1kg Möhren für den obligatorischen Möhrensalat zum Familienfondue an hl. Abend.

 

Die Erinnerungen an die Oma, gerade was die Advents-/Weihnachtszeit anbelangt, sind ein kostbares Gut von denen man ein Leben lang zehren kann. Den Mürbeteig stellte meine Oma immer für 24Std. In den Keller zum ruhen und natürlich liefen die Kinderfüße hinunter, hoben das Leintuch weg und mopsten Teig – lecker, lecker – und die kleinen Kinderhände versuchten den Teig wieder zu glätten. Herrlich! Oma ließ nie etwas anmerken.

 

 

LG Sternwanderer

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