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Geschrieben am

Christuskind

 

gesalbt bist du mit einem Namen

kaum blickst du in die Welt

angehängt, dieses Erbarmen

die Axt neben den Keim gestellt

in Geschichten schon gerichtet

doch die frohe Botschaft ist

von jedem etwas hinzugedichtet

dass du noch nicht gestorben bist

  • Gefällt mir 2
  • Schön 1
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Ponorist:

Christuskind

 

...

von jedem etwas hinzugedichtet

dass du noch nicht gestorben bist

 

Peter wieder mal genial,

du triffst den Nagel auf den Kopf,

wie früher die Andern, schon brutal,

die ganz Andern ans Kreuz geklopft,...

 

...doch wissen wir, das ist nicht tödlich,

steigt man ins Glaubensmärchen ein

und dieser Glaube macht alles möglich,

egal was man macht, man bleibt doch rein...

 

...ein wenig Reue, ein paar Worte

und etwas Ablass bringt keine Not,

man kauft sich frei  und die Himmelspforte

gewährt Asyl sogar vor dem Tod.

 

Man kann dann lustig weiterleben

in einem  Himmels-Open-Air,

und vielleicht das Produkt der Dichtkunst sehen,

das in diesem Glauben ja entsprungen wär',...

 

...würd Jener, den es vielleicht einst gab,

mit einer sehr guten Ausstrahlung eben,

das seh'n, verstörbe er am Herzinfarkt,

er könnt' nicht mit der Lebenslüge leben.

 

Peter, du hast Wahrheit gedichtet,

worauf jeder der denken kann nicht verzichtet

und das immer wieder gern lesen mag,

vielen Dank und für dich noch einen schönen Tag!

 

LG Ralf

 

 

  • in Love 1
Geschrieben

Vielen Dank, lieber @Ralf T. für deine lobenden Verse.

Tatsächlich habe ich diese kirchliche Vermischung von Leben-Tod nie nachvollziehen können. Es scheint irgendein Spiel mit der Angst zu sein, bei dem jenen, die von der Angst-Bindung profitieren, jedes Mittel recht zu sein scheint. So bleibt mir bis heute die Bezeichnung "Christuskind" recht rätselhaft.

 

Nachvollziehbar wäre für mich eine allgemeine Deutung dieser Geschichte, nach der jedes Neugeborene ein (potentieller) König/Heiland/Sanktus-Irgendwas von Natur aus sein kann, so unbeeinflusst wie sein Leben an dieser Stelle ist (das Wort Reinheit ist an der Stelle in diesem Kontext bereits zu belastet). Doch dazu bedarf es keiner Religion, das wissen alle Eltern ganz intuitiv vom ersten Moment an, ja gerade in dieser ganz frühen Phase.

 

Vielleicht ist die Weihnachtslegende ein älteres Märchen über genau diese Gefühle, nur eben in diesen Kirchen-Mischmasch verheddert, sodass am Ende alles passend gemacht wird, was irgendwie dienlich erscheint. Der große Rundumschlag vom Alpha zum Omega soll schon vorher klar sein. Die Axt neben dem Keimling steht in diesem Sinne da, um den einstigen Baum, der daraus erwächst, zu einem Kreuz zu verarbeiten. Die vegetarische Alternative zum Lamm Gottes..

 

Ich mag deine Wortschöpfung "Himmels-Open-Air". Das lässt sich wunderbar steigern über Open-Sky zu Open-Heaven. Vielleicht komme ich irgendwann darauf zurück.

 

Hab noch einen schönen Abend und VLG

Peter

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