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Geschrieben am

Irgendwann im März

 

ein Anruf endet:

2 sec. Inkubationszeit braucht die Giftmixtur

aus Abschied und

– die Wände müssten mal neu bestrichen werden-

 

besonders heute läuft mein Business schlecht

Grau sickert durch die Gardinen und

mein Innern parodiert nicht die ausdruckslosen Pfützen

 

dieser Tag ist gedruckt in einer

fremden Sprache, drehe beharrlich Reportagen

über geeignete Alleen für einsame Spaziergänge

 

nichts verführt zum Seitensprung, nah hält mich

die Langeweile und mein Teig besteht aus

dunklem Tabak und vier Esslöffel Kaffe pro graue Stunde

 

schwer marschiert der Regen

vor meinem Fenster, ausgiebig wird er

auf seinen betrübten Charakter untersucht

 

mit dem Ergebnis:

Geistesschwere perlt einfach nicht ab von

Gedichten ohne Happy End, geschrieben

aus den Zeitzonen der Einsamkeit

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Geschrieben

Hallo Timo,

 

ein stilistisch sehr modernes Gedicht, auch recht experimentell, wie mir scheint. Besonders der Titel gefällt mir in Verbindung mit der ersten Strophe und überhaupt macht das Gedicht einen sehr originellen Eindruck auf mich. Die moderne Schreibweise ist zwar nicht so richtig mein Fall und ich würde dieses Thema wohl ganz anders verarbeiten, aber das hier gefällt mir trotzdem sehr, besonders solch einfallsreiche Verse wie "– die Wände müssten mal neu bestrichen werden- " :mrgreen: Daher hoffe ich inständig, dass es nicht noch in die Prosaecke verschoben wird... ( )

 

Meine Assoziation zum Gedicht, die sich in den Strophen immer weiterentwickelt (klasse gemacht) ist ein "Workaholic", dessen Arbeit gerade nicht so gut läuft. Die Reportagen, der Seitensprung (den es nicht gibt), die Langeweile (Freizeit) und natürlich der Kaffee und der Tabak (Zigaretten); Der Regen sorgt für eine bedrückte Atmosphäre... gefällt mir, genau wie das Ende. Es mag sein, dass du es vielleicht eher allgemeiner gemeint hast, als ich es hier (ansatzweise) deute, aber trotz der ordentlich gewählten Details ist das Gedicht vielfältig zu deuten, finde ich.

 

In der 3. Strophe fehlt ein n bei "fremde" - falls das zur modernen Sprache gehört, passt es hier nicht besonders, finde ich. :mrgreen:

 

Also mir gefällt das Gedicht - sehr einfallsreich und besonders das Ende ist sehr originell (der Rest aber auch). :roll:

liebe Grüße

flamme

Geschrieben

Hallo Flamme

 

Vielen Dank. für diese Einschätzung. Dieses Werk ist das Produkt aus 3 Tagen und vielen Arbeitsfassungen, sowie eigentlich aus zwei Gedichten, die sich um eine Thematik drehten.

Es geht hier um (eigentlich will ich Dich in der Ahnung lassen) einen Tagesablauf, den Meinen sowie: besonders heute läuft mein Business schlecht - ist nichts anderes als das Gedichte schreiben fällt mir schwer und das dem war so.

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