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Geschrieben am

Im Urwald, nah am Fluss gelegen,
bewohnten sie ein Palmenhaus.
Am Abend, einer Taufe wegen,
schlich sich das Elternpaar hinaus.

Zwei Tagelöhner hielten Wache
beim Haus, die Kinder schliefen schon.
Im Traum vernahm der Sohn das schwache
Gewimmer, seiner Schwester Ton.

Die Kleine lag noch in der Wiege
und ihre Stimme ließ bald nach.
Der Sohn erwachte, als die Stiege
vom Nahen seiner Eltern sprach.

Er hieß sie nach der Schwester schauen.
Sie traten durch die kleine Tür.
Die Ratten flohen, und voll Grauen
fand man nur Knochen noch von ihr...

 

(aus dem Fundus)
 

  • Traurig 2
  • wow... 1
Geschrieben

Hallo, gummibaum,

 

ich kommentiere mit gesträubten Haaren und Übelkeit im Magen.

 

Kann es sein, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt? 

 

Eine Kritik habe ich allerdings (und lenke mich damit, als Nebeneffekt, ein bisschen ab). Und zwar geht es mir um das 'schwache Gewimmer'. Das kann ich nicht mit dem Geschehen in Einklang bringen, das in der letzten Strophe aufgelöst wird. Ein Baby oder Kleinkind würde doch bereits beim ersten Rattenbiss laut schreien bzw. brüllen - ? 

 

Ja, ich kann mir zwar eventuelle Gründe dafür ausdenken, warum die kleine Schwester nur schwach wimmert - aber da muss ich, wie ich finde, in Gedanken schon ein bisschen '(zu) weit ausholen'.

 

Ansonsten - wirklich gut geschrieben. Wie ich denke: In Gedichten kann man auch sehr Hässliches in Schönheit darstellen, das ist kein Widerspruch. Sondern es intensiviert das Hässliche sogar, es wird noch deutlicher 'zur Schau gestellt'. Und, wie gesagt, mich grausts ... was für ein schreckliches Geschehen, ein echtes Horrorszenario ...

 

LG,

 

Anonyma

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Danke für die Likes!

 

Liebe Anonyma,

 

hab Dank für den sorgfältigen Kommentar und den berechtigten Einwand. 

 

Meine literarische Quelle macht die Abschwächung der Schreie klar, denn der Bruder hatte seine Liege wegen der nächtlichen Hitze vor das Haus ans Flussufer gestellt. 

 

Ich habe den Bruder (leichtfertig vereinfachend) nur im Nebenraum schlafen lassen und darauf vertraut, dass die Tür ausreicht, das Geschrei des Babys soweit zu dämpfen, dass es als schwaches Wimmern geträumt werden kann. 

 

Liebe Grüße von gummibaum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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