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Erzählende Poesie! Überarbeitet

 

Ewig wie das Meer

 

Müde vom Wirrwarr der Zeit, spaziere entlang

der Küste.

Vor mir die weiße Brandung, murmelnde 

ruhige Wellen.

Eisige kalte Luft weht, in die Kleider,

ich friere. 

Fluffige Schneeflocken wirbeln, tanzen, 

schmücken die Dünen.

 

Kreischende weiße Lachmöwen, stibitzen

mein Muffin.

Trinke, warmen Tee bestaune die Werke

der Künstler.

Prächtige bunte Schildkröten, Plastik - Skulpturen

Plastik; bedrohung für MEERestiere und Seevögel!

 

Werden die Naturgewalten uns Menschen

unterwerfen?

Meine Seele, ewige Kraft wie die Tieden

des Meeres.

Wertvolle Lebenszeit, ich werde sie

achtsam nutzen.

Saubere Ozeane, — Wind, Luft— der Odem

des Lebens! 

G.J. Gersberg 21.01.2022                      

 

Ursprünglich!

Aufruhr, der Nerven vom Wirrwarr der Zeit macht so müde,

so traurig!

Schau auf die tosende, schäumende Brandung am Ufer

des Meeres.

Spärliches Sonnenlicht fällt durch zwei düstere Wolken,

der Wind pfeift.

Möwen schrill, kreischen, schwupp, EINS diwupp stiehlt mir 

den Muffin.

Wärme mich mit Tee auf, bestaune Kunstwerke der

schönen Hafenstadt.

Tand angeschwemmt, jetzt fantasievoll gestaltete

abstrakte  Skulpturen,

bunte Meeresschildkröten, Blickfang aus viel Plastikmüll

wachrütteln.

Gehe nachdenklich nach Hause, erkenne die Endlichkeit,

Alpha und Omega.

Schneeflocken fallen, sie wirbeln, sie tanzen, sie küssen

den Kiesstrand.

Wertvoll ist meine mir bleibende Zeit, die ich achtsam

nutzen werde.

Saubere Ozeane, — der Wind und die Luft,— der Odem

meines Lebens!

G.J. Gersberg (Josina)

 

 

 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

 

Hallo Horst,

Danke! Auch ein gutes, gesundes neues Jahr für Dich!

Vielen Dank für dein Feedback!

Ich habe versucht, dieses Gedicht in Hexameter (Daktylus)zu schreiben.

Deswegen habe ich die Silbe  zwei als unbetonte Silbe gebraucht. Das Gedicht in mehreren Versen zu unterteilen,

ist eine gute Idee.

Es freut mich sehr, dass mein Gedicht dir gefällt.

LG Josina

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe Josina,

 

vorweg muss ich sagen, dass du für deinen Mut, dich mit Hexametern in den Wettbewerb zu wagen, meine allergrößte Anerkennung hast. Zum Teil sind dir hier schon schöne Verse gelungen, einige wackeln noch ein bisschen, aber mit gemeinsamen Kräften kriegen wir die hin.

 

Ich fange gleich mal mit dem ersten Vers an und schätze, dass auch die anderen Hexa-Liebhaber und -Liebhaberinnen sich gerne am Austausch beteiligen werden.

 

01Aufruhr der Nerven vom Wirrwarr der Zeit || macht so de,

so traurig!

 

Sechs Hebungen sind vorhanden, und die Zäsur kann man im vierten Fuß verorten. Der Vers ist durchgehend daktylisch. Als Einzelvers darf er das auch sein. Das Besondere am Hexameter ist aber, dass in den ersten vier Füßen auch teilweise Trochäen vorkommen, wodurch er rhythmisch sehr abwechslungsreich wird.

 

Ich probiere es nur mal spaßeshalber mit diesem ersten Vers aus, ohne dass du ihn deswegen ändern müsstest:

 

Aufruhr der Nerven vom Wirrwarr der Zeit || macht de,

so traurig!

XxxXxxXxxX || xXxxXx

 

Das Komma hinter "Aufruhr" habe ich gestrichen. Jetzt ist der vierte Fuß nur zweisilbig und "macht" steht in einer Einfachsenkung. An dieser Stelle bewegt sich der Vers nun etwas langsamer. Kannst du den Unterschied hören?

 

LG Claudi

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, liebe Claudi,

vielen Dank für dein schnelles Feedback!

Ich bin davon ausgegangen, dass ein Hexameter immer Daktylisch geschrieben wird. Dass der Trochäus in den ersten vier Versfüßen vorkommen darf, macht das Dichten wesentlich interessanter. Den Unterschied kann ich gut heraushören!

 

Den Hexameter mag ich sehr gerne und die erzählende Gedichtsform.

Deswegen ist es mir so wichtig, herauszufinden, was ich noch ändern kann.

Lg Josina

Geschrieben

Ja, super, liebe Josina! Dann lass uns ruhig schön langsam voranschreiten, damit nicht zu viele Informationen auf einmal auf dich einprasseln.

 

Was beim Hexameter auch sehr wichtig ist, ist die deutliche Erkennbarkeit der Hebungs- und Senkungssilben. Auf den Hebungen sollten möglichst schwere und in den Doppelsenkungen möglichst leichte Silben stehen. Silben, die so dazwischen liegen, wie z.B. das Hilfsverb "macht" in deinem ersten Vers, sind am besten in einer Einfachsenkung aufgehoben. 

 

Dazu können wir gerne im Sandkasten oder auch im Wortfußfaden, der momentan brach liegt, ein paar Übungen machen. 

 

LG Claudi

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Josina,

 

sehe gerade Claudi war schneller, ich schicke es trotzdem mal los:

 

 

Ich habe gelernt, dass der Hexameter in den doppelt besetzten Senkungen des Daktylus (Xxx) am besten mit leichten Silben besetzt werden sollte und schwere Silben, so wie es Claudi ja oben schreibt, in einer Einfachsenkung gut aufgehoben sind.

 

Jetzt nehme ich mal den von Claudi  geänderten Vers und betrachte ihn nach diesen Kriterien und markiere die Silben, die besser in einer Einfachsenkung aufgehoben sind mit einen kleinen, aber dick gedruckten x.


 

Aufruhr der Nerven vom Wirrwarr der Zeit || macht müde, so traurig!

 

XxxXxxXxxX || xXxxXx

 

"-ruhr" ist ja eine Sinnsilbe und gilt im Hexameter als "schwer". Ebenso "-warr".

 

Anders sähe es z.B. so aus:

 

Nerviges Wirrwarrchaos der Zeit, macht de, so traurig.

 

XxxXxXxxX || xXxxXx

 

So sind die schweren Silben in den Einfachsenkungen.

 

 

Wo auch immer das nun geübt wird, ich wünsche die viel Spaß und alles Gute im neuen Jahr.

 

LG,

Mi

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Josina,

 

schön, das freut mich.

 

Wenn das für dich in Ordnung geht, wende ich mich mal dem nächsten Vers  zu und betrachte diesen  mit den selben Kriterien.


 

Schau auf die tosende, schäumende Brandung am Ufer des Meeres.

 

XxxXxxXxxXx || xXxxXx.

 

Hier sind ebenfalls alles Daktylen und in dem Vers sind alle Senkungen leicht besetzt, wie es bei Zweifachsenkungen sein sollte.

 

Nun könntest du z.B. ,  wie Claudi ja schon vorgeschlagen hat, den Vers abwechslungsreicher gestalten,  indem du auch mal eine Einfachsenkung mit hinein nimmst.

 

Vielleicht hast du ja Lust dazu?

 

 

LG,

Mi

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Danke dir!

Aufruhr der Nerven vom Wirrwarr der Zeit || macht müde, so traurig!

Vielleicht danach so

Tosende, schäumende II Brandung am Ufer des Meeres.

   XxX,            XxX             Xx               x  Xx       xXx

 

Schau auf die; würde ich dann weglassen.

Gruß Josina 

Geschrieben

Hallo Josina,

 

Tosende, schäumende Brandung am Ufer des Meeres.

 

XxxXxxXx || xXxxXx

 

Das verändert aber nicht die Anzahl der unbetonten Silben und du  hättest dann nur 5 Hebungen.

 

Ich dachte z.B. an:

 

Schau, die tosende, schäumende Brandung am Ufer des Meeres.

 

Xx(x)/Xxx/Xxx/Xxx/Xxx/Xx

 

Oder anders umstellen:

 

Schau,  die schäumende Brandung, die tost am Ufer des Meeres.

 

Xx(x)/Xxx/Xxx/X || x(x)/Xxx/Xx

 

 

 

LG,

Mi

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Josina:

Tosende, schäumende II Brandung am Ufer des Meeres.

 

Jetzt hast du dich mit dem Ixen etwas verfranst, liebe Josina, und du hast nur noch fünf Versfüße. Die Betonungen hatte Mi schon richtig geixt. Ich nummeriere mal die einzelnen Füße im ursprünglichen Vers:

 

1Schau auf die / 2tosende, / 3schäumende / 4Brandung am / 5Ufer des /  6Meeres.

 

1Xxx / 2Xxx / 3Xxx / 4Xxx / 5Xxx / 6Xx

Daktylus/Daktylus/Daktylus/Daktylus/Daktylus/Trochäus

 

Der fünfte und sechste Fuß sind immer Daktylus/Trochäus. Die ersten vier Füße können Daktylen oder Trochäen sein. Was Mi vorgeschlagen hatte, war: Mach einen der vier Füße trochäisch Xx.

 

Ich zeige mal ein Beispiel:

 

1Schau, die / 2tosende, / 3schäumende / 4Brandung am / 5Ufer des /  6Meeres!

1Xx / 2Xxx / 3Xxx / 4Xxx / 5Xxx / 6Xx

 

Jetzt ist der erste Fuß ein Trochäus, also zweisilbig. Die Zäsur habe ich jetzt weggelassen, damit es übersichtlicher bleibt. Hier ein anderes Beispiel mit eingezeichneter Zäsur im dritten Fuß:

 

Schau, die schäumende Brandung! || Sie tost am Ufer des Meeres.

Xx / Xxx / Xx || x / Xx / Xxx / Xx

Trochäus/Daktylus/Daktylus/Trochäus/Daktylus/Trochäus

 

Ups, liebe Mi, wir haben uns schon wieder überschnitten! Naja, es schadet wohl nicht.

  • Gefällt mir 1
  • Schön 1
Geschrieben

Hallo liebe Claudi und liebe Mi,

danke für die Beispiele! Daktylus/ Trochhäus!

 

Ich hatte noch eine Übung von dir Claudi im Kopf.

Man kann  eine Sängerin im alternierenden Metrum als Sängerin  verwenden.

Sängerin --  Sängerin

 

Dies kann man bei schäumende  wohl nicht anwenden.

schäum ist doch die Sinnsilbe

ende passt wahrscheinlich nicht wegen der Endung de.

 

Zum Gedicht!

Das Wort schau kann ich auch nicht nehmen.

im Gedicht erzähle ich von mir also in ICH Form.

Dann müsste ich wahrscheinlich sowieso  schaue schreiben.

Ich probiere noch ein bisschen herum.

Danke!

LG Josina

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Josina:

Ich hatte noch eine Übung von dir Claudi im Kopf.

Man kann  eine Sängerin im alternierenden Metrum als Sängerin  verwenden.

Sängerin --  Sängerin

 

Ja, im alternierenden Versmaß, also immer abwechselnd XxXxXx kann man die Wörter, die eigentlich daktylisch sind, zur Not auch wie oben gezeigt in den Vers bekommen. Sonst wären sie ja im alternierenden Metrum gar nicht zu gebrauchen. Im Hexameter haben wir aber ein gemischtes, vorwiegend daktylisches Versmaß. Dafür sind solche Daktylenwörter geradezu ideal geeignet. Hier dürfen sie auf keinen Fall gegen den Strich gebürstet werden.

 

Die betonte Silbe gehört also auf eine Hebung und die beiden unbetonten, die ja außerdem noch sehr leicht sind, kommen in eine Doppelsenkung.

 

Das "schau" könnte das LI doch an den Leser richten? Oder an eine Begleitperson, die im Text nicht näher erwähnt wird?

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo, liebe Claudi,

das sind wirklich sehr wertvolle Hinweise von dir und Miserabelle, die helfen mir schon sehr!

Ich schaue mir dann später den Hexameter Faden (Sandkasten) an.

Mein Gedicht überarbeite ich auch noch ein wenig.

Vielen lieben Dank für eure Hilfe und Kommentare, lieber Horst, liebe Claudi, liebe Misserabella und fürs Liken liebe Sally.

Liebe Grüße, Josina

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