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Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Elmar:

Das ist es. Und der falsche Weg ist der Weg der Verurteilung derer, die ihrer Befangenheit ebenso ausgeliefert sind wie wir selbst.

"Bei euch heißt es: ›Liebe deinen Mitmenschen und hasse deinen Feind!‹
Ich hingegen sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!
So erst erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn dieser lässt seine Sonne scheinen auf Böse wie auf Gute, und er lässt regnen auf Fromme wie auf Gottlose. Was erwartet ihr für eine Belohnung dafür, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Steuereintreiber, die sonst bloß auf ihren Vorteil aus sind!  Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, was ist daran besonders oder aussergewöhnlich? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr jedoch sollt in eurer Liebe vollkommen sein, wie es euer Vater im Himmel ist.«
Matth. 5. 45

Oftmals scheint es leichter seine Feinde zu lieben, als sich selbst.

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Geschrieben

Die Liebe uns selbst gegenüber kann nur die Liebe zum Menschen an sich sein. Wir können uns nicht selbst lieben ohne den anderen, so wenig wie wir uns selbst erkennen können ohne den anderen.

 

"Der Weise nimmt sich aller Menschen an und schließt niemanden aus.
Er nimmt sich aller Dinge an und verwirft nichts. Er erhellt alles. So ist der Weise
dem Schwachen ein Lehrer, der Schwache dem Weisen eine Hilfe.
Wer den Lehrer nicht schätzt und die Hilfe nicht annimmt geht in die Irre
so klug er auch sein mag.Darin liegt das Geheimnis
." Lao -Tse

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Elmar:

Die Liebe uns selbst gegenüber kann nur die Liebe zum Menschen an sich sein. Wir können uns nicht selbst lieben ohne den anderen, so wenig wie wir uns selbst erkennen können ohne den anderen.

Der "Mensch an sich" scheint mir ein schwer fassliches Phänomen zu sein.

Manchmal vermute ich, dass wir nur leere Hüllen waren, bereit für die Aufnahme

von Konditionierungen. Das sogenannte Ego also.

Vielleicht hatte Kant recht, als er sagte, das Ding an sich, können

wir nicht erkennen.

 

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Geschrieben

Liebe Hera,

nicht Jesus salbte die Füße der Sünderin, sondern umgekehrt.

Und als er ihr sagte, sie soll gehen und nicht mehr sündigen, war früher, in einer anderer Situation, als Menschen sie besteinigen wollten weil sie beim sündigen ertappt worden war. Jesus sagt zu diesen Menschen: "Wer frei vom Sünde ist, der werfe den ersten Stein". Und anschließend zu ihr, als die, die sie besteinigen wollten schweigend weggegangen waren: "Wo sind die, die dich besteinigen wollten? Gehe und sündige nicht mehr ". 

Wie du siehst, ich musste gleich Jesus im Schutz nehmen. Jener Mensch hat nichts mit seinen Vertretern am Hut. 

Deine Geschichte liest sich wie eine aus Boccaccios Dekameron.

Liebe Grüße

Carlos 

 

Ich lausche gespannt eurer Unterhaltung.

 

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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Hera Klit:

Der "Mensch an sich" scheint mir ein schwer fassliches Phänomen zu sein.

Manchmal vermute ich, dass wir nur leere Hüllen waren, bereit für die Aufnahme

von Konditionierungen. Das sogenannte Ego also.

Vielleicht hatte Kant recht, als er sagte, das Ding an sich, können

wir nicht erkennen.

 

Schwer fasslich  oder eben unfassbar - im besten Sinne des Wortes.
Nicht nur leere Hüllen waren, sondern vielmehr sind: Unser Aufnehmen ist eben noch nichts Abgeschlossenes: Konditionierungen werden im Gedanken an unsere Sterblichkeit obsolet - dort hin gilt es m. E. zu denken und Neues aufzunehmen. Das Ding an sich können wir nicht erkennen, nur dessen Erscheinung, meinte Kant. Und Spinoza erweiterte diesen Gedanken grundlegend wenn er sagt: "Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein... Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit.... Was wir seiner Notwendigkeit nach erkannt haben das werden wir bejahen und indem wir es bejahen ist es zu etwas geworden, dem wir frei gegenüber  stehen."

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Geschrieben

Ich will nicht stören, finde die Unterhaltung aber sehr interessant...wenn ich dazu kurz etwas sagen dürfte:

vor 7 Minuten schrieb Hera Klit:

Aber wohin nehmen wir das Neue auf und warum, wenn wir doch nur leere Hüllen sind

und unser Ego nur ein unnützes, zeitbedingtes Gespinst ist?

 

Ich finde, gerade im Hinblick auf unsere Sterblichkeit ist es wichtig unsere Hülle zu füllen, und Neues aufzunehmen, sozusagen das entstehen zu lassen, was wir oft "Seele" nennen, denn solange unsere Hülle noch intakt ist, könne wir aus dieser inneren, abstrakten Substanz etwas erschaffen, was unseren Tod überdauert.

 

So viel zu meiner Meinung...

LG Hase

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