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Aus allen dunklen Ecken kommen sie gekrochen

Um sich in meinem Schädel zu sammeln

Die Kopien, die Illusionen, die Toten

Unter Strom zu sein

Das Licht selbst ist ein Schatten im Geist

 

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt er den Blick in die Tiefen

Eine Handvoll Momente Klarheit vor Augen

Vor dem großen Vergessen

Und ein Leben mit offenen Fragen

Wenn meine Welt nur Täuschung war

 

Vielleicht sind es alles nur

Gedanken?

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Geschrieben

Hallo, Joshua,

 

was sind Gedanken eigentlich wirklich? Und - sind sie wirklich? Gute Frage, nächste Frage ... 

 

Strophe 2, Vers 2 - so wirkt der Inhalt auch auf mich: Trübe. Düster. 

 

Ich habe ein paar Fragen dazu:

 

Am 6.1.2022 um 13:57 schrieb Joshua Coan:

Aus allen dunklen Ecken kommen sie gekrochen

Um sich in deinem Schädel zu sammeln

Die Kopien, die Illusionen, die Toten

Unter Strom zu sein

Das Licht selbst ist ein Schatten im Geist

 

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt dir in die Tiefen den Blick

Eine Handvoll Momente Klarheit vor Augen

Vor dem großen Vergessen

Und ein Leben mit offenen Fragen

...

Vielleicht sind es alles nur

Gedanken?

 

Ich ließ diesen Vers aus:

 

Am 6.1.2022 um 13:57 schrieb Joshua Coan:

Wenn meine Welt nur Täuschung war

 

Warum hier der Wechsel zur Ich-Perspektive? :confused:

 

Am 6.1.2022 um 13:57 schrieb Joshua Coan:

Unter Strom zu sein

 

Zuerst dachte ich: Dieser Vers steht 'isoliert', in keinem Zusammenhang. Wenn ich ihn aber im Sinne von: Unter Strom zu(m) Sein lese, dann passt es für mich. Ich meine auch wirklich 'im Sinne von', denn nach ein paar Mal lesen verstand ich (glaube ich zumindest), wie er gemeint ist.

 

 

Am 6.1.2022 um 13:57 schrieb Joshua Coan:

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt dir in die Tiefen den Blick

 

Hier habe ich keine Schwierigkeiten mit dem Verstehen, aber dafür mit der Grammatik. Ich kann mir zwar denken, dass sich der zweite Vers auf den Nebel als Ursache bezieht, aber - irgendwie ...

 

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt er dir in die Tiefen den Blick

 

Das sagt mir (persönlich, versteht sich) zwar auch nicht so wirklich zu, aber der Bezug stimmt. Ich weiß nicht ... 

 

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt dir in den Tiefen der Blick

 

Hm. Ich weiß auch hier nicht ...

 

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt er dir in den Tiefen den Blick

 

Auch hm. Die Doppelung von 'den' ist auch nicht so das Wahre ...

 

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt er dir in der Tiefe den Blick

 

Das gefiele mir besser.

 

 

Und ich kann nicht erklären, warum mir das Gedicht gefällt, obwohl mir das Trübsinnige, die einseitig düstere Gedankenwelt nicht gefällt. Eben weil sie so einseitig-düster ist. Weiteres Nachdenken nötig, denke ich ...

 

Ah, doch. Ich denke, ich weiß jetzt, warum ich trotz Gefallen keinen Gefallen finde: Das Düstere ist es nicht, das mich stört, sondern die einseitige Sichtweise. Das hat mit dem Gedicht als solchem weniger zu tun, als vielmehr mit mir, das ist eine ganz persönliche Sache. Einseitigkeit und ich - wir haben uns noch nie gut verstanden und tun es auch jetzt nicht. Daran wirds liegen - denke ich.

 

Zusammenfassend: Ich habe mir gerne so meine Gedanken zu deinen Gedanken gemacht. :smile:

 

LG,

 

Anonyma

 

  • Danke 1
Geschrieben

"Das Licht selbst ist ein Schatten im Geist".

Das ist wunderbar.

Die Welt besteht auch dann, wenn kein dummer Mensch

sie verstand.

Nichts braucht eine Bestätigung um Nichts zu sein,

weil nichts sich selbst eine Bestätigung ist. 

 

Komfortable Grüße

mit unkomfortablen Gedanken,

Waldeck

 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo zusammen! 

Schön das sich einige Gedanken zu meinen Gedanken machen. 

 

vor einer Stunde schrieb TheXenomorph:

Kant und Schopenhauer.

Hallo Xenomorph. Den alten Pudelliebhaber Arthur hab ich mir schon vorgenommen... ist allerdings fast 10 Jahre her. Sein Hauptwerk werde ich nächstes Jahr wieder durchlesen, so hab ich es mir vorgenommen. Schopi find ich klasse. Um Kant hab ich bisher einen Bogen gemacht. Dafür mich mit Sartre und seinen Werken beschäftigt. Schwere Kost... auch empfehlenswert zum Thema, sein Werk: Das Sein und das Nichts. Aber bitte die Einleitung überspringen und gleich bei Kapitel 1 starten. Da haben die Lektoren irgendwie misst gebaut, denn die Einleitung ließt sich wie eine Zusammenfassung des gesamten Werkes, dass man aber ja nur verstehen kann, wenn man es durchgelesen hat. Na ja. 

Ich denke alles ist Energie als Matrix, und wir sind solange wir wahrnehmen, ein paar geöffnete Augen die ein wenig dumm aus der Wäsche gucken, Eindrücke sammeln und glauben Dinge zu verstehen, bis sie sich für immer wieder schließen und unsere Wahrnehmung sich verabschiedet wie eine Wellenbewegung wieder ausgeglichen wird. 

Dazu passen die vielen Augen die Alex Grey in seinen Kunstwerken verwendet und die die Band Tool auch aufgreifen. 

Ich könnte auch fragen... existiert das Nichts? Scheinbar nur mit geliehener Existenz wenn etwas fehlt. Oder so... 

Vielen Dank für deinen Kommentar!

LG JC

 

vor 2 Stunden schrieb Anonyma:

was sind Gedanken eigentlich wirklich? Und - sind sie wirklich?

Hi Anonyma! 

Es heißt doch: Achtet auf eure Gedanken, denn eure Gedanken werden eure Welt sein. Also wirklich und unwirklich zugleich. Nichts geschieht so wie gedacht, aber wenn wir nicht achtsam sind was wir denken, erschöpfen wir uns an unseren Seelen, anstatt sich an ihnen zu erfreuen. 

 

vor 3 Stunden schrieb Anonyma:

Warum hier der Wechsel zur Ich-Perspektive?

Ich denke es geht immer nur um "eine" Ich-Perspektive. Man kann ja nie stellvertretend wahrnehmen und auch nicht in anderen Köpfen denken. Aber all zu viele... Gedanken hab ich mir da nicht gemacht.

 

vor 3 Stunden schrieb Anonyma:

Unter Strom zu(m) Sein

Damit meine ich die Gehirnimpulse. Die Synapsenblitze die in unserem Gehirn die Signale übertragen. 

Alles ist "Strom" irgendwie... somit sind alle Gedanken und Bilder aus ihnen "elektrisch".... nur ein Gedankenexperiment von mir. 

 

vor 3 Stunden schrieb Anonyma:

Wo alles nur ein Nebel ist

Trübt er dir in der Tiefe den Blick

Werde ich gerne übernehmen. Vielen Dank. 

Ja Grammatik, setzen Sechs, Joshua! Ok, vielleicht eine 5+. 

Da siehste mal, wie verdreht ich manchmal denke. 

vor 3 Stunden schrieb Anonyma:

die einseitig düstere Gedankenwelt nicht gefällt.

Ich finde es nicht düster. Für mich persönlich ist es eine nüchterne Betrachtung. Eine leere Leinwand, auf der man seine Welt drauf malen kann. Ganz so wie es jeder will. 

 

Summa summarum hätte ich mehr Zeit in die Ausarbeitung stecken können... jo! Das ist dir korrekt aufgefallen. 

Ich sollte meinen Texten mehr Zeit geben, sonst wirken sie wie halbherzig konstruiert. Selbsterkenntnis des Tages. 

 

vor 3 Stunden schrieb Anonyma:

Ich habe mir gerne so meine Gedanken zu deinen Gedanken gemacht. 

Freut mich immer wieder das du so oft bei mir reinschaust!

Gerne wieder doch! ☺️

LG JC

 

vor 49 Minuten schrieb J.W.Waldeck:

"Das Licht selbst ist ein Schatten im Geist"

Hallo Waldeck. Ja. Wenn wir an Licht denken... ist es dann Licht was wir denken? Noch nicht einmal Schatten... 

Was dann? Nicht greifbar, nicht haltbar, aber irgendwie doch da. In all seiner Nicht-Existenz existierend. 

Ich mach hier mal dicht, bevor mir noch der Kopf raucht. 

Vielen Dank auch dir für den Kommentar! 

LG JC

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Geschrieben

Hey Joschua,

Sartre habe ich noch nicht gelesen..... werde ich mir aber geben, nach deiner Empfehlung werde ich das Vorwort überspringen. Tool gehört übrigens zu einer meiner Lieblingsbands  

Man könnte beispielsweise fragen: ist ein Baum umgefallen, wenn Niemand wahrgenommen hat, dass er umgefallen ist? (Altes Philosophisches Rätsel)

Die Frage ist nur Falsch gestellt weil man davon ausgeht, dass der Baum ein Lebewesen ist und damit Existiert!

Man müsste Fragen hat Anorganische Materie gewechselwirkt wenn kein Leben exestieren würde, welches wahrnehmen würde das Sie gewechselwirkt hat?!

Die Antwort ist Ja und Nein zugleich.

Ja weil, die Fragestellung beinhaltet das Sie gewechselwirkt hat obwohl kein Leben es wahrgenommen hat.

Nein weil, es eine Frage der Relevanz ist. Für wen (oder was) soll Sie gewechselwirkt haben? Existiert nichts was etwas wahrnehmen kann. So Existiert eben auch nichts was wahrgenommen werden kann.

Wobei der Mensch, wie ich finde, sich nicht in der Welt befindet. Sondern ein Stück Welt ist, eine Struktur ihrer ist. 

 

 

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