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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Rudolf Junginger:

Hallo Hera Klit,

 

mir gefällt deine autobiographische Geschichte sehr gut, weil sie sehr authentisch und lebensnah geschrieben ist. Auch reicht die scheinbar nur oberflächliche, geschickt in die Erzählung eingewobene Beschreibung der beiden Geschäftspartner als Hauptcharaktere der Geschichte mE aus, um deinem Literaturstück so etwas wie eine Moral oder Erkenntnis bezüglich Vorurteil und Oberflächlichkeit herauszulesen.

 

 

Ganz zu Anfang wird Zelko als ein gutbürgerlich angepasster Mann in geordneten Familienverhältnissen beschrieben, während du das LI in einer gesellschaftlich weniger akzeptierten "wilden" Ehe mit Tochter lebt - was, im Rahmen konservativer Gesellschaftserwartungen, eventuell als eine Form von Leichtsinnigkeit gewertet werden könnte. 

 

 

Beim Weiterlesen erfährt man aber, dass das LI sehr verantwortungsbewusst denkt und sich auch im Handeln von solchen Gesichtspunkten leiten lässt. 

 

 

Das schleierhafte Zustandekommen des Kontaktes und folglich der Aufträge, lässt aber anklingen, dass Zelko in Wirklichkeit unter Umständen bereit ist, sich auf Kompromisse einzulassen und vielleicht hinter der Maske seiner Gutbürgerlichkeit, sogar ein "wilderes" Familienleben führt als das LI.

 

 

 

Im weiteren Verlauf erfahren wir, das es Zelko, der allem Anschein nach, die Normregeln der Gesellschaft strikt einzuhalten scheint, eigentlich jemand ist, der, eventuell unter vorsätzlicher Ausnutzung seines rechtlichen Statuses, bereit ist, alle Risiken außer acht zu lassen, um seine persönlichen Ziele zu erreichen.

 

Obwohl Zelko Zeuge einer sexuellen Belästigung des LI von Seiten eines Kunden wird, versucht er das LI unter allen Umständen zum Besuchen eines Networking-Events zu überreden, der vom handstreichlich werdenden Chef des Kundenunternehmens ausgerichtet wird und der der Firma einen großen Auftrag einbringen bzw. für die Zukunft des Unternehmens von Bedeutung sein könnte.

 

Dies obwohl er sich offensichtlich an der für ihn anstößigen androgynen Natur des LI's zu stören zu scheint. 

 

Das LI lehnt den Vertragsentwurf letztendlich ab. Die Gründe dafür, welche aus dem Vertragsinhalt und den damit verbundenen Haftpflichten für das hauptverantwortliche LI resultieren könnten, bleiben aber ungenannt. Wir wissen auch nicht, ob das LI die Einladung zur Party annahm oder nicht.  

Wir erfahren aber im abschließenden Satz, dass die vom LI als Freundschaft beschriebene Zweckbeziehung zwischen Zelko und dem LI, mit der Betriebsschließung endete. 

Es stellt sich dabei heraus, dass das am Anfang der Geschichte als eher unstet und leichtfüßig beschriebene LI eigentlich konservativere innere Werte pflegt, als der anfänglich als konservativ beschriebene Zelko.

Deshalb interresant zu Lesen und nachdenklich stimmend. 

 

Liebe Grüße

Rudolf

 

Vielen Dank für deinen Kommentar Rudolf.

 

Richtig, wir erfahren nicht, ob das LI die Einladung annahm und auch nicht, warum der Auftrag nicht angenommen wurde.

Die Risiken hätten aber zu 100 % bei dem LI gelegen.

 

Auch eine Freundschaft kann sich als nicht tragfähig erweisen, wenn das Verhalten der Beteiligten nicht den Vorstellungen

und Wünschen entspricht.

 

LG Hera

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