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Geschrieben am

Kaum mehr berührt von euren neuen Siegen,

nur da ein Blatt und dort ein leiser Ton.

Mit meinen Gräsern will ich wiegen,

mit meinen Bäumen sing ich immer schon.

 

Mit dieser Tanne hoch am Berg zu rauschen,

der Axt zu lauschen und der Säge Klang,

aus dem sich bald die Segel bauschen,

um einen Mast, in hellen Möwensang.

 

Mit diesem Ahornblatt im Herbst zu brennen,

zu spüren wie nach Tanz und Flug und Fall

die Erde trägt. – Nur Atem kennen,

sonst nichts vom Menschen, Atem überall.

 

Die Schlehenblüte und im Gras das Weiße,

mit dem der Apfel lockte durch das Blau.

Im Wind ein Leben, eine Reise,

Eis, Regen, Schnee und Dunst und manchmal Tau.

 

Zurückgekehrt aus dem Maschinenbrummen

ins Wispern zwischen Bach und Fels und Baum.

Zwischen den Halmen Lieder summen,

hinein in einen neuen Traum.

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Geschrieben

Hallo Volker,

 

mit diesem Text schreibst du mir aus dem Herzen.

Bäume mit ihrer so viel längeren Lebenszeit als Menschen und ihrem komplexen Organismus, mit einer sozialen Struktur und einer besonderen Art den Empfindens sind wunderbar. Nicht umsonst waren sie in Vorchristlicher Zeit heilige Stätten.

 

Was denken sie über das was um sie herum vorgeht? Wie wehren sie sich. Wie können sie ihre Erfahrungen an ihre Nachkommen weitergeben, wenn sie gezüchtet und entwurzelraumt werden?

Welches Entsetzen müssen sie empfinden.

 

-Hinweis der Moderation: keine Verlinkung zu anderen Seiten in Beiträgen und Kommentaren! 

mfG JC-

 

Liebe Grüße

Sali

 

Geschrieben

Hi Volker,

 

in einem freundschaftlichen Dichterdisput  zwischen wirklich sehr begabten Haiku Schreibern hier, fiel auch schon einmal dein Name in Richtung einer fast schon sachverständigen Autorität bezüglich der hohen Kunst des Haiku meine ich mich zu erinnern. 
 

Dieses Gedicht, obgleich vermutlich kein Haiku, gefällt mir sehr gut und das sage ich nicht nur als bekennender Tolkien Fan und intimer Freund der Ents .. aber auch als solcher: die Schicksalsversunkene Annahme Deiner Bäume gewährt einen Blick auf eine große, tiefe Naturseele die still zu akzeptieren scheint, dass auch Maschinen letztlich Natur sind?

 

vor 5 Stunden schrieb Volker Friebel:

Nur Atem kennen,

sonst nichts vom Menschen, Atem überall


ist mein klarer Favorit, obwohl es viel zu mögen gibt an diesem außergewöhnlichen Werk

 

 Mes compliments 

 

Dio

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