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Geschrieben am

Die Unrast lässt die Decke abwärts gleiten
und zeigt den Körper, mager und verbraucht,
der über trockne Lippen flüstert, haucht,
doch flacher Atem kann die Brust nicht weiten.

Die Stirn ist heiß, das Nahe flieht in Weiten,
die Augen suchen etwas in dem Raum,
der leere Blick fasst deutlich wie im Traum,
was keiner sonst erblickt, aus alten Zeiten.

Und immer wieder hebt die Hand sich weisend
und deutet Rätsel sorgsam, von Belang,
wie magisch in der Luft in Zeichen kreisend,

und manchmal, von Gesehenem auch bang,
schließt sich das Auge schon, vereisend,
was war und was so lange lieblich sang.

 

(aus dem Fundus)

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Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb gummibaum:

Die Unrast lässt die Decke abwärts gleiten
und zeigt den Körper, mager und verbraucht,
der über trockne Lippen flüstert, haucht,
doch flacher Atem kann die Brust nicht weiten.

Die Stirn ist heiß, das Nahe flieht in Weiten,
die Augen suchen etwas in dem Raum,
der leere Blick fasst deutlich wie im Traum,
was keiner sonst erblickt, aus alten Zeiten.

Und immer wieder hebt die Hand sich weisend
und deutet Rätsel sorgsam, von Belang,
wie magisch in der Luft in Zeichen kreisend,

und manchmal, von Gesehenem auch bang,
schließt sich das Auge schon, vereisend,
was war und was so lange lieblich sang.

 

(aus dem Fundus)

Sehr gut beobachtet und da ich als Sterbebegleiterin viele Menschen in dieser Zeit kennen gelernt habe mache ich gerne für die letzte Strophe einen Vorschlag:

manchmal, von Gesehenem bang,

schließen Augen sich, verreisend,

....

Geschrieben

Hola Gummibaum,

wieder ein Gedicht, welches mich, von der kreisenden Melodie her, an Rilke denken lässt. 

Es ist ein besonderes Talent, bei der lyrischer Beschreibung eines Menschen kurz vor dem Exitus, sachlich bleiben zu können. Dem Leser wird nicht verraten, was für Gefühle der Dichter selbst dabei empfindet.

In der spanischen und lateinamerikanischen Lyrik kommt das selten vor, bei Borges, zum Beispiel. 

Cordiales saludos de 

Carlos

Geschrieben

Vielen Dank für eure Likes!

 

Danke, liebe Ostseemoewe,

für den Zuspruch aus deiner Erfahrung als Sterbebegleiterin. Ich freue mich.

Danke auch für den Änderungsvorschlag. Ich möchte die beiden Verse nicht verkürzen (und -im Kontext des Sonetts- verstümmeln).

 

Danke, lieber Carlos.

für deine Würdigung und Einordnung des Gedichts im Hinblick auf andere Autoren und Literaturen.

 

Liebe Grüße/Cordiales saludos von/de gummibaum  

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