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Das Schweigen des Fremdlings

„Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Lande wohnen wird, den sollt ihr nicht schinden. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Lutherbibel 1912 (3. Mose 19,33)

Du reichst mir den Kelch mit deinem Alphabet,
schenkst mir Kulissen mit neuen Herren.
Sprichst und gibst mir moderne Kleider.
Kleider, die sich fremd anfühlen auf meiner Haut.

Eingeschüchtert wanke ich als Bettler.
Bettler, der vor lauter Licht im Schatten steht.
Jetzt bin ich frei - ein Vogel ohne Flügel,
der die Melodie der Kinderzeit vermisst.

Es ist bitter nicht verstanden zu werden.
In misstrauische Augen zu sehen,
als ob ich etwas verbrochen hätte.
Ich werde lernen müssen
eure Kleider zu tragen,
eure Sprache zu sprechen.
Senke den Kopf und schweige.
Alle schweigen jetzt,

nur meine innere Stimme flüstert
hoffend, auf offene Hände,
ein Lächeln und einen Blick,
der mir nicht ausweicht.

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Geschrieben

Hallo Ilona,

 

das Thema Einwanderung/Flüchling ist wohl für alle Zeiten aktuell.

 

Die Einschüchterung in einem fremden Land kann nicht größer sein. Selten kann man die Landessprache und um so wichtiger ist eine offene Begegnung der Einheimischen dem "Eindringling" gegenüber.

 

 

vor einer Stunde schrieb Ostseemoewe:

nur meine innere Stimme flüstert
hoffend, auf offene Hände,
ein Lächeln und einen Blick,
der mir nicht ausweicht.

 

 

- diese Zeilen haben es in sich -

 

 

LG Sternwanderer

 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Sternwanderer 

Seit 2015 bin ich in der Flüchtlingshilfe tätig und habe 100te Geschichten erzählt bekommen.  Manche Geschichten haben mich sprachlos gemacht. Andere haben mir gezeigt, wir hatten nur Glück in einem Land wie unserem geboren zu sein. 

Liebe Grüße und Dank Ilona 

Geschrieben

Liebe Ilona,

es ist ein sehr breitgefächertes Thema, welches Du darbringst und die Wogen gehen und gingen wohl immer wieder hoch darüber. Wer kann es sich schon aussuchen, wo und vorallem aber auch wann er geboren wird?

Liebe und sehr nachdenkliche Grüße in Deinen Abend!

Uschi

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Uschi 

Kein Mensch möchte in Armut und Krieg Kinder zur Welt bringen und noch weniger möchte eine Mutter ihre Kinder einer Gefahr wie die Flucht aussetzen. 

Millonen haben nicht die Wahl.

Danke für deinen Kommentar.

 

Lieber Xen

Gerade zu diesem Thema erwarte ich nicht unbedingt wohlwollende Kommentare. Bekomme ich sie trotzdem freue ich mich umso mehr. 

Euch beiden einen schönen Abend Ilona 

  • Danke 1
Geschrieben

Letztendlich sind wir alle Getriebene, Wanderer zwischen den "Welten" und Zeiten.

Und zeige mir den, dessen Vorfahren nicht auch auf "Wanderschaft" gegangen waren. Sonst hätte sich wohl die Menschheit nicht über den gesamten Erdball ausgebreitet.

 

Allerdings kommt es sehr wohl darauf an, unter welchen Bedingungen.

 

LG, Heiko

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