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Ein Heuler reckt die Nase in den Wind,
ist hungrig, kann nicht schlafen, möchte saugen.
Die Hoffnung weicht aus großen schwarzen Augen,
die Mutter ruft verzweifelt nach dem Kind.


Es fehlt doch nur ein kleines Quäntchen Glück.
Zu groß wird die Entfernung zwischen beiden.
Geburt und Tod, das Leben, Lieben, Leiden
erkämpfen Ihren Platz im grauen Schlick.


Der Wind, jetzt zügellos, wird stetig schlimmer.
die Wellen kochen hoch, es tobt das Meer.
Den Suchenden wird Kopf und Körper schwer.
Die Mutter schnaubt. Ihr Kind schläft ein - für immer.
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Liebe Rita,

 

ich habe das Gedicht heute Abend schon mehrmals gelesen und bin wieder einmal überrascht, wie du es schaffst, dass ein kleiner Heuler einen in wenigen Zeilen zum Heulen zu bringen. Dein Gedicht geht zu Herzen, und lässt mit der Tiermutter trauern.

Gern gelesen kann ich jetzt nicht sagen, da es dieses traurige Ende mit sich bringt, aber dafür mit großem Lob.

 

Herzliche Grüße

Liara

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Hi Rita,

 

auch mich haben diese Zeilen von dir arg betroffen gemacht...

 

Zum einen weil dein Gedicht für sich genommen eine unverklärten Blick auf die raue Natur wirft und sich nicht in Tierpostkartenschwärmereien verliert...

 

Zum andern weil es für mich auch als Metapher taugt. Ich kenne ein Paar das ihr Kind im Sumpf der Drogen verloren hat. Sie haben versucht Kontakt zu halten, später als es verschwunden war wieder zu erlangen – es war aber nicht mal mit Hilfe von Polizei und einem zusätzlich beauftragten Privatermittler möglich.

 

Ein gutes, ein ungeschminktes, ein trauriges Gedicht.

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

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Hallo @Corazon De Piedra,

Ich freue mich über dieses Kompliment: 

 

Zitat

"es ist etwas, das im Kopf bleibt".

 

Was will man als Dichterin mehr ...

Merci dafür.

LG

 

 

Liebe @Liara

ich hatte das Gedicht irgendwann 2018(?) geschrieben. Es war mit dem alten Forum "verbrannt" und ich wollte ihm hier nochmal einen dauerhaften Platz geben.

Mir steckte beim erneuten Niederschreiben selbst nochmal ein Kloß im Hals.

Danke für dein großes Lob.

LG Rita

 

Hallo @Josina

auch dir vielen Dank für die Anerkennung.

 

Hallo @Gaukelwort,

über deine Anerkennung habe ich mich auch sehr gefreut. Über deine traurige Geschichte weniger. Aber ja: Man kann diesen Vorgang der Natur auch auf den Menschen übertragen. 

LG

Rita

 

@Dionysos von Enno merci fürs Mögen

 

@Darkjuls @Margarete @Claudi und @Ralf T.

 

ich kann nicht sagen: Danke fürs traurig sein. Aber danke fürs Lesen allemal.

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