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Geschrieben am

Saurer Bonbon

 

Das Mädchen trug
zum Ende des Monats
das Rabattmarkenheft
in Händen und
den hundertmal geprobten Satz,
"Vater zahlt am Ersten"
auf zerbissenen Lippen.

Im Einkaufsnetz
Brot und Margarine,
Gries und Haferflocken.
Für die kleinste Schwester,
der Bonbon, als Zugabe,
fiel zu Boden,
als sie den Lehrer erblickte.

saurer Bonbon.jpg

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Geschrieben

Ach liebe Ostseemoewe, Da zerreisst mir's Herz fuer's Maedchen.  Der Pein den Lehrer zu begegnen--- den verlorenen Bonbon fuer die kleinste Schwester.  Wahre Begebenheit welch's Leben gemein- hart schreibt?  Jedenfalls ziehst du den Leser dort.  Wir fuehlen, empfinden nur die haelfte was geschah.  Traurig. Aber sehr fein geschrieben.  Liebe Gruesse, Donna

  • Danke 1
Geschrieben

liebe Donna

ja es ist eine wahre Begebenheit. Das Mädchen hat sehr darunter gelitten, die Peinlichkeit vor dem Lehrer.

Diese Geschichte hat sich in den 60iger Jahren zu getragen und sie könnte heute noch genauso passieren.

Das ist, dass eigentlich Schlimme an der traurigen Geschichte.

Vielen Dank fürs genaue reinhören ins Gedicht.

Liebe Grüße Ilona 

Geschrieben

Liebe Ostseemoewe, So sehr wuensche ich, der Lehrer dem Maedchen Ihre Wuerde wieder zurueck gab.  Vielleicht ein zusaetzliches Bonbon kaufte?  Ein Laecheln mit Zuspruch schenkte?  Das seine Haltung den Tag, die Umstaende rettete?  Jedenfalls kam Wiederherstellung (redemption das Englische Wort drueckt's besser aus) in Form deiner Schriftstellerischen Gabe. In dem Hier und Jetzt.  You have turned your scars into stars.  Du hast deine Seelischen Wunden in schoenerem verwandelt. (wobei's nicht den selben Klang im Deutschen hat wie im Englischem). Eine edele Kunst.  Eine Begabung die nicht jeder beherrscht.  Liebe Gruesse, Donna

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Ilona,

 

noch bevor ich deine Antwort las, wusste ich, dass sich das in einer Zeit zutrug, als wir (...) zur Schule gingen. Ich denke, in der heutigen jungen Generation ist eine solche Reaktion eher die Ausnahme. Aber, der Respekt und gar die Angst vor Autoritäten ist in der Generation unserer Eltern manchmal noch anzutreffen, und Argumente dagegen helfen wenig. Darüber ärgere ich mich gelegentlich.

 

Schön dargestellt und sehr glaubwürdig erzählt - dein Gedicht gefällt mir!

 

LG Nesselröschen

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Ilona,
ja es war eine schwere Zeit als jeder Pfennig umgedreht werden musste. Vor allem litten die Kinder unter der "Wertlosigkeit", auch durch manch autoritäres Gehabe.
Rabattmarken in etwas anderer Form gibt es übrigens heute noch.
Konstruktiv erschließt sich mir der Zusammenhang mit dem Lehrer nicht ganz, denn die Szene spielt ja wohl in einem Einkaufsladen.
Gern Reflektiert und LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

hallo Perry

Lehrer waren zu der Zeit Autoritäten und Respektspersonen. Kein Kind wollte vom Lehrer gesehen werden beim Anschreiben lassen. Dem Kind ist es sehr peinlich gewesen und vor Schreck hat sie den geschenkten Bonbon verloren.

Liebe Grüße Ilona

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