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Kocht Elegien! Die schmecken! Zutaten: Buchstaben! Verse!

 

Hier! Mein Rezept: Das doppelte Distichon! Silben: Fein schnippeln!
Ausrufezeichen! Spondeen! Zäsuren! Hexameter rösten!
Doppelpunkte: Kein Reim! Wenig Pentameter: Scharf!
Alles! Mit Schmalz! In den Topf werfen! Gut umrühren: Schmatz!

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Geschrieben

Hallo Anonyma,

 

was mir auffällt, sind einige Nebenbetonungen, die in Versen mit gleichmäßigem Metrum kein Problem, im Hexameter aber nicht so günstig sind. Ideal wäre es, zwischen Hebungen und Senkungen immer einen deutlich hörbaren Kontrast zu haben.

 

Doppelsenkungen sind am besten immer mit zwei leichten Silben zu füllen. Nebenbetonte Silben sind daher am besten in Einfachsenkungen aufgehoben, was aber nicht bei jedem Wort machbar ist. Da muss man dann etwas enfinderisch sein.

 

Ich zeichne die Nebenbetonungen mal in Kürbisfarbe ein, damit du siehst, was ich meine:

 

Kocht Elegien! Die schmecken! Zutaten: Buchstaben! Verse!

 

Hier! Mein Rezept: Das doppelte Distichon! Silben: Fein schnippeln!
Ausrufezeichen! Spondeen! Zäsuren! Hexameter rösten!
Doppelpunkte: Kein Reim! Wenig Pentameter: Scharf!
Alles! Mit Schmalz! In den Topf werfen! Gut umrühren: Schmatz!

 

Ich könnte mir vorstellen, dass die neue Aufgabe im Wortfußfaden etwas für dich wäre. Vielleicht magst du ja mal reinschauen?

 

LG Claudi

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Geschrieben

Faszinierend.... 

X JC

 

 

 

PS: Ich kann da nicht mitreden mit all dem Fachwissen, sondern nur über den Inhalt philosophieren. Aber mit Freude unqualifiziert. 

Auf solche Fach-Kommentare von mir werdet ihr leider vergebens hoffen. 

Wer meint das ich ihm da in die Suppe spucke, der darf das gerne sagen. Dann halte ich mich selbstverständlich fern von solchen Fäden. 

...das nur nebenbei. 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Fietje,

 

erst mal ein herzliches Dankeschön für deinen ersten Kommentar! :classic_happy:

 

Auf den zweiten gehe ich gleich ein, nach meiner Antwort an Claudi, denn dein erneuter Kommentar hängt ja mit ihrem zusammen.

 

_____________________________________________________________________________

 

Liebe Claudi,

 

Am 21.1.2022 um 16:31 schrieb Claudi:

was mir auffällt, sind einige Nebenbetonungen, die in Versen mit gleichmäßigem Metrum kein Problem, im Hexameter aber nicht so günstig sind. Ideal wäre es, zwischen Hebungen und Senkungen immer einen deutlich hörbaren Kontrast zu haben.

 

Doppelsenkungen sind am besten immer mit zwei leichten Silben zu füllen. Nebenbetonte Silben sind daher am besten in Einfachsenkungen aufgehoben, was aber nicht bei jedem Wort machbar ist. Da muss man dann etwas enfinderisch sein.

 

hm. Ich verstehe, was du mir sagen möchtest. Und du hast im Prinzip ja auf jeden Fall recht. Nur gibt es auch hier einen Sonderfall, das heißt: Mich. 

 

Als ich mich zum ersten Mal mit antiken Versmaßen auseinandersetzte, war das der Hexameter, das Distichon folgte. Allerdings fand ich anfangs keinen Gefallen daran. Und zwar gerade in dem Bereich, der für mich persönlich besonders wichtig ist. Dieser Bereich umfasst Klang, Rhythmus und Melodie. Ich suche immer nach 'Harmonien', nach 'Melodiösität'. In dieser Hinsicht fiel es mir schwer, Gefallen daran zu finden. Der deutsche Hexameter wollte mir nicht recht 'ins Ohr gehen'. Im Grunde genommen will er das immer noch nicht so recht. 

 

Dennoch möchte ich mich auch mit antiken Versmaßen und Strophenformen auseinandersetzen, denn ich möchte nichts auslassen. Unabhängig davon, ob  es mir persönlich zusagt oder weniger oder auch nicht. Ich gehöre zu der Sorte, die sich sogar jedes Jahr aufs Neue die Komma- und die Rechtschreibregeln 'reinzieht' - um sicher zu gehen, dass ich nicht versehentlich irgendetwas verpasse, das sich eventuell geändert hat. (Und das ist ungefähr so aufregend und interessant wie kalter Kaffee von vorgestern.)

 

Für mich sind die 'Antiken' nach wie vor überwiegend eine 'Kopfsache'. Intellektuell interessant. Deshalb bin ich wirklich dankbar, für jede sich bietende Möglichkeit, klangliche Aspekte verwenden/hinzufügen zu können. Der Hexameter leiert furchtbar, liebe Claudi. In unserer deutschen, akzentuierten Sprache will er für mich einfach nicht recht 'klingen'. Auch nicht, wenn 'aufgelockert' wird, wie z. B. mit verkürzten Versfüßen. 

Nebenbetonungen, sie setzen für mich zusätzliche, klangliche Aspekte. Und sie eröffnen auch viele weitere Möglichkeiten in Punkto 'Wortschatz'. Mehr ist für mich immer eine Bereicherung. Auf meinen Grabstein müsste man schreiben: Mehr Klang! (Bitte.) Und darunter: Mehr Möglichkeiten! Mehr Worte! Von allem mehr! :classic_laugh:

 

Auf diese Nebenbetonungen zu verzichten, 'raubt' mir persönlich zu viele Worte und damit zu viele Ausdrucksmöglichkeiten. Dass der Hexameter, der ja für eine quantitierende Sprache gemacht ist, ohnehin in unserer akzentuierten Sprache wie ein 'Magnet' für Amphibrachen wirkt, muss ich dir, bei deinem umfangreichen Wissen, sicher nicht sagen. Die Natur unserer Sprache 'zwingt' uns beim Schreiben diesen Versfuß ja geradezu 'auf'. Und es ist eben dieser, der (nicht alleine, aber in hohem Maße) für das Leiern sorgt - je mehr davon, desto schlimmer.

 

Lange Erklärung, kurzer Sinn: Ich werde den 'regelgerechten' Hexameter (und natürlich auch den Pentameter) konsequent üben, versteht sich. Denn ich werde erst dann in vollem Umfang mit den Möglichkeiten 'arbeiten können', wenn ich die Form beherrsche. Aber du kannst darauf wetten, dass ich später, wenn ich soweit bin, fröhlich aus der Reihe tanzen werde - denn das ist bei mir generell so eine Sache ... mit manchen Regeln ... (Aber: Zuerst lerne ich die Regeln. Und zwar über das Lernen hinaus. Das ist wichtig für mich. Ich möchte 'verinnerlichen'. Erst dann kann ich aus dem Vollen schöpfen.)

 

Deshalb: Danke für den Hinweis bezüglich Nebenbetonungen. Information aufgenommen und abgespeichert. :classic_happy: Und ich werde sicher noch in dem von dir erwähnten Wortfußfaden mitüben. (Schließlich übe ich ja bereits anderweitig ständig - in all den Spielefäden. Nebenbei: Wie schade, dass der Limerick so gering geschätzt wird. Dabei ist er eine so hervorragende Übung und das sogar in vielfältiger Hinsicht.)

 

LG,

 

Anonyma

 

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So, lieber Fietje, da bin ich wieder.

 

Am 21.1.2022 um 20:42 schrieb Fietje Butenlänner:

es ist die tonale Qualität an der es noch etwas (ein büschen') mehr Präzision bedarf, aber wartet, A. wird zaubern mit den Hexas..., bei Hexametern unterscheide frau'  auch zwischen den Silbentonqualitäten, so wie Adlerauge Claudi es vortrefflich ausgedrückt hat. . . . Die Adler, sie fliegen bei uns hoch, weit über allen Vögeln, sie kreisen dabei gerne, man erkennt sie nur an ihren Fingern an den Flügelspitzen. Dort droben lassen die sich nicht stören, sie haben alles, alles im Blick, entdeckt ihr Auge die Beute, dann handeln sie. Manchmal lassen sie sich herab, dann hokt so einer plötzlich auf dem Deich, als säße dort einer, einer der von weitem wie ein hockender Mensch aussieht, gigantisch. Nähert man sich ihm, breitet er seine weiten Flügel aus und schwebt mit dem Wind davon. . . . . Claudi ist so ein Adler, ständig kreist sie über uns und wachet und erfreut sich am Geschehen, unten. Ihre Anmerkungen sind keine Kritik an der individuellen Poetik an sich, sie geht ein auf die Details, welche letztendlich die Qualitäten einer Lyrik wirken lassen. Adlerschule gewissermaßen:

 

oh ja, mehr. Immer mehr und deshalb selbstverständlich auch mehr Präzision. Mehr Details. Mehr Qualität. Kann ich nie genug davon haben!

 

Deshalb war mein Dank an Claudi auch in vollem Umfang ehrlich gemeint. 

 

Ja, es gibt Adler. Und es ist gut, dass es sie gibt, mit ihren Adleraugen. Und dann gibt es solche wie mich. Die daran arbeiten, ein Turmfalke zu werden. Der rüttelt nämlich, weißt du. Mhm, seine Spezialität ist der Rüttelflug, deshalb wird er auch Rüttelfalke genannt. :wink: Der fliegt auch frei - nur anders. :biggrin:

 

(Und manchmal, da sitzt er auch in seinem Nest, im Turm, und rüttelt an den Grundfesten. Aber, keine Bange - er achtet schon darauf, dass es keinen Einsturz gibt. Er rüttelt ganz bewusst nur hier und da ein bisschen, damit der Turm nicht so starr und steif herumsteht, sondern sich auch mal ein bisschen bewegt.)

 

Am 21.1.2022 um 20:42 schrieb Fietje Butenlänner:

Zutaten / Buchstaben, beide Wörter tendieren zu: XXx, trotzdem wären diese Tonsilben im Hexa einbaubar.

just for fun:

Santamaria, ich hör' Buchstaben, sie singen ein Lied mir

XxxXx I xX II XXx xXx  xX x

 

Anders kann es gelingen diese BÄMBÄMdi- Silben daktyl (Xxx) zu lesen, in ihrer Wiederholung in einer Aufzählung z.B..  .Geschwindigkeit . ist das Zauberwort:

Daktylus, Bahnsteiggleis, Zutaten, Buchstaben, Nordnordwest, Nordseewind, Pfingstochse, Feinschnippeln', Trabrennbahn!

Anonyma hatt diesen Silbenbetonungswandel bereits im Ohr, sie weiß wie ich und Claudi auch, unser geixe kann dieses nur bedingt wiedergeben, wir bräuchten riesige-, große-, mittelgroße- kleine- und winzige ixe'. Ok, kann man/frau drauf achten, kann, Hexameter sind ein gewaltiges Instrument, ich meine die Qualitäten ließen sich dabei bis ins Unendliche steigern.

 

Stimmt - das ist optisch, d. h. mit Ixen nur 'mehr schlecht als recht' darstellbar. Ich liebe sie, diese feinen 'Zwischen- und Untertöne'. Und ich stimme dir auch darin zu: Hexameter sind ein gewaltiges Instrument. Das erkannte mein 'Kopf', den ich bereits bei Claudi erwähnte, allerdings erst vor recht kurzer Zeit. Und damit 'öffnete' sich mir der Hexameter, der mir zuvor überwiegend 'verschlossen blieb' auf einer ganz anderen 'Ebene'. Jetzt muss ich unbedingt Unterricht nehmen, damit ich auf diesem antiken Musikinstrument auch wirklich gut spielen kann. Und ihm neue Klänge und Melodien entlocken kann. 

 

Und dann - ja, dann werde ich meine eigenen Lieder spielen. Und an den Regeln rütteln - wenn ich denke, dass es richtig ist (und manchmal für mich auch wichtig). Es gibt zwei Gründe, warum ich mich an Regeln halte.

Der eine: Die Regel ist wirklich wichtig, notwendig, vielleicht sogar ausschlaggebend und sinnvoll. Der zweite: Die Regel ist ein Werkzeug, um zu verstehen, was sich 'hinter, neben, zwischen, unter und über ihr befindet'. Also beachte ich diese so lange, wie ich sie brauche.

 

Manchmal - da schüttele ich aber auch den Kopf. Nie anfangs, aber später dann, wenn ich die Regel verstehe und auch, wofür sie da ist. Dann biege ich Regeln und zwar, bis sie mir persönlich passen. Oder sinnvoller erscheinen. Und es gibt für mich auch Regeln, die überhaupt keinen Sinn machen, es gibt für mich durchaus auch 'dumme' Regeln, überflüssige Regeln und falsche Regeln. Aber auch bei diesen kommt erst das Verstehen und dann folgt ggf. das Verwerfen.

 

Alles, was ich jetzt über Regeln schrieb, trifft übrigens bei mir nicht nur auf den Bereich der Dichtkunst zu. Leider gibt es da 'anderweitig' auch Regelzwang ... und diesen gibt es zum Glück beim Dichten nicht. Da gibt es nun mal keine ehernen Gesetze. Und daher ist für mich persönlich da auch nichts in Stein gemeißelt, wie weiland die zehn Gebote. Ich betrachte mich als mündigen Menschen und daher auch als berechtigt, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Idole hatte ich nie. An den Werken mancher der 'Großen Alten' - nein, das hat jetzt mit Lovecraft nichts zu tun - finde ich in verschiedenstem Umfang Gefallen und immer unabhängig davon, wer denn was geschrieben hat oder wann. Ob Gedichte oder Musikstücke/Lieder: Ich betrachte jedes Werk als Einzelstück.

Wenn ich denke, dass eine Regel zu einschränkend, zu viel oder falsch oder was-auch-immer ist, dann spielen Name, Ausmaß eventueller Berühmtheit oder 'Status' desjenigen, der sie aufstellte, keine Rolle für mich. Ja, ich bin ein Mensch mit ausgeprägt eigenem Kopf. Nicht stur, sondern: eigenwillig. :wink:

 

LG,

 

Anonyma

 

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Lieber Joshua,

 

Am 21.1.2022 um 20:57 schrieb Joshua Coan:

Faszinierend.... 

X JC

 

würde Mr. Spock sagen. :cool:

 

Am 21.1.2022 um 20:57 schrieb Joshua Coan:

PS: Ich kann da nicht mitreden mit all dem Fachwissen, sondern nur über den Inhalt philosophieren. Aber mit Freude unqualifiziert. 

Auf solche Fach-Kommentare von mir werdet ihr leider vergebens hoffen. 

Wer meint das ich ihm da in die Suppe spucke, der darf das gerne sagen. Dann halte ich mich selbstverständlich fern von solchen Fäden. 

...das nur nebenbei. 

 

Komm gerne und philosophiere bei mir, soviel du willst. Wie auch immer du willst, wie viel oder wenig auch immer du willst und worüber auch immer du willst. Alles ist bei mir willkommen. Jede(r). Immer. :smile:

 

Aber zum Inhalt hast du dieses Mal ja gar nichts geschrieben ... Schnüff ... dabei habe ich mir mit ihm genau so viel Mühe gegeben wie mit der Form ... mache ich ja immer ... Schnief ... :crying:

 

:wink:

 

LG,

 

Anonyma

 

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