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Mann im Spiegel

Wieder sitze ich hier, mit Stift und Papier.

Unsere Geschichte, blasses Anagramm von Wir.

Nach all' den Jahren fällt das Reden schwer.

 

Kein Tag vergeht, du bist nicht hier, fehlst sehr.

Wer wir sind und waren, frag' ich mich nicht mehr.

Fühlen ist müßig; mein Herz voll, doch der Kopf so leer.

Ich bin mir so fremd, kenn' mich nicht mehr.

Warum fällt Hassen leicht, doch Vergeben meist schwer?

 

Das Karussell in meinem Kopf dreht die immer gleichen Kreise.

Man vergisst - doch bis dahin leiden beide-

In der Trennung vereint, jeder auf seine Weise

Kamst so laut und gehst jetzt leise.

 

Ohne dich, nur ein Abziehbild von Mir.

Der Mann im Spiegel, er redet noch immer mit Dir.

Unsere Nächte; ich bewahr' sie tief in Mir;

Vergrab' die Erinnerung, damit ich sie nicht verlier'!

 

Was bleibt nach all' der Zeit?

Die vielen Kompromisse; nicht mehr als verschlissene Kulisse.

Und ein Bild von Dir!

Einsam ist der Mann mit Stift und Papier.

 

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