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Geschrieben am (bearbeitet)

 

Ich hörte einst den Nachbarn sagen,

sein 'Weib sei nicht mehr zu ertragen'.

Egal was er ihr bieten möcht,

nichts sei ihr billig, nichts sei recht.

Selbst wenn er sie will neu verführen,

kommt sie mit wagen Starallüren.

 

So weiß er nicht mehr ein und aus.

Flieht abends in sein Kneipenhaus.

Versenkt sein Los in Wein und Bier,

‚was sei er für ein armes Tier ‘

und sucht bei seinem Wirte Trost,

doch der kennt nur das Wörtchen „Prost!“

 

Da mag den Stab man sehr leicht brechen;

wer hielt und wer brach sein Versprechen.

Mitunter macht man sich 's auch leicht,

wenn man sich denkt, daß dieses reicht

um andernorts sein Joch zu tragen.

Zum Glück muß ich hier Recht nicht sagen.

 

Doch sollt es wahr beschrieben sein,

dann reicht kein voller Zechenschein.

Viel besser, als sich zu besaufen,

wäre, zum Anwalt hin zu laufen.

Denn ist die Liebe nicht die wahre,

vergeudet man die schönsten Jahre.

 

Indes, sucht er nur den Vorwand

und dies nicht mit genug Verstand,

dann mag man keinen Rat ihm geben,

stattdessen ihr: „Such neues Leben.“

Weil, was ich jüngst geschrieben habe,

 gelte für sie an jedem Tage.

 

(Inspiriert durch das Gedicht "Grundverschieden" von Herbert Kaiser)

 

@Herbert Kaiser, @Joshua Coan

  • Gefällt mir 3
  • Schön 1
Geschrieben

Sehr gerne hineningespürt lieber Heiko, hat nicht einmal jemand gemeint: "Aber meine Herren, es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden. ... "Was kümmert mich mein (törichtes) Geschwätz von gestern?"  

Ach ja und weils mir gerade noch so einfällt, ich mag reimende Kommentare sehr gerne, zeigt es doch von einer Wertschätzung meines Erachtens, dem Autor gegenüber.... !!!

Herzlich liebe Grüße in dein Wochenende - Uschi

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, Heiko,

 

der Rhythmus trug mich wunderbar bis zur letzten Strophe - dort ging es nicht mehr weiter, was ich schade finde!

 

vor 23 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

Da mag den Stab man sehr leicht brechen;

wer hielt und wer brach sein Versprechen.

 

So ist es! Deshalb sollte man immer beiden Seiten hören. -

 

Gerne gelesen!

 

LG Nesselröschen

  • Danke 1
Geschrieben

@Nesselröschen Zunächst Danke für deine nette Beurteilung. - Jenes mit der letzten Strophe mag vielleicht daran liegen, daß ich sie erst später hintenan gesetzt habe. Mehr so als Ausgleich, als "Geschlechterneutralität". Sonst hätte das Gedicht vielleicht zu einseitig zu Gunsten des Mannes wirken können. Wie aber bei vielem: Wenn es aus einem Guß besteht, ist es besser, als wenn man hinterher noch etwas heranklebt.

Nun habe ich noch etwas an der Zeichensetzung verändert, um den Fluß vielleicht noch etwas zu kanalisieren.

 

@Fietje Butenlänner Auch dir möchte ich danken für deine Bemühungen. Es gefällt sicher nicht nur mir, wenn man sich etwas mehr mit dem Stück befaßt.

 

LG euch beiden, Heiko

 

 

  • Schön 1

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