Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

 

Nicht nach Hause kommen

Komm nicht heim
such mich nach Hause
wechsle ständig die Richtung
dreh mich doch nur im Kreis.
Bin nirgends daheim
 in einem dunklen Garten.
Fremde Schatten treten zurück
gehör nicht dazu.


Zuhaus in der Welt
im Turmbau von Babel
jeder spricht seine eigene Sprache.
Keiner hört zu.
Lebe mit vielen
allein meinem Tod entgegen.

Es ist gut bei Regen
ein Dach im Kopf zu haben.
Auch einen Ofen
der mir gezähmt
die Kälte aus der Hand frisst
Gemütliche Illusion.
Träume mich heim.


Das ist mein Zuhause:
ein dunkler Garten
fremde Schatten.
Gehe weiter
komm nirgends an
gehör nicht hierher.

 

Unsterbliches Schluchzen
der Kindheit
lebt im Atem der Nacht.

 

Sali 2005

  • Gefällt mir 6
  • wow... 1
  • Schön 3
Geschrieben

Hi Sali  

Wie auch schwarzer lavendel gefällt mir die Stelle am besten. Bei deiner ersten Strophe fiel mir die letzte Zeile, unangenehm, ins Auge.... 

 

gehör nicht dazu - könntest du weglassen, da du ja drei Zeilen zuvor geschrieben hast - bin nirgends daheim. Aber das ist nur eine kleine Idee von mir, die mir beim lesen kurz auffiel. 

 

vor mir - würde stattdessen auch gehen. 

Wobei.... hm... jetzt bin ich selbst verwirrt.

 

Du weißt was ich meine.... 

Dein Text gefällt mir insgesamt sehr gut. Das Alleinsein ist eine der größten Ängste im Leben, finde ich. Das Nichtwillkommensein.... eines der unangenehmsten Gefühle. 

 

LG Alex 

  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Sali,

für mich klingt das nach einer verlorenen Seele, die sich nirgends Zuhause fühlt in einer Welt, wo jeder nur an sich denkt - seine eigene Sprache spricht.

Ich weiß nur nicht, ob die Protagonistin bei Regen ein Dach im Kopf hat oder sich dieses nur erträumt.

Auf jeden Fall ein sehr berührender Text, der mir unter die Haut geht.

Lieben Gruß

Elisabetta

  • wow... 1
  • 1 Monat später...
Geschrieben
Am 6.2.2022 um 12:46 schrieb SalSeda:

Zuhaus in der Welt
im Turmbau von Babel
jeder spricht seine eigene Sprache.
Keiner hört zu.
Lebe mit vielen
allein meinem Tod entgegen.

 

Unsterbliches Schluchzen
der Kindheit
lebt im Atem der Nacht.

Liebe @SalSeda,

 

ungewohnt ernst, aber sehr beeindruckend!

Du vermischst Bilder, Gefühle und Eindrücke sehr gekonnt.

 

Da ich ein Minimalist bin, habe ich noch eine Kurzversion erstellt (siehe oben).

Das heißt aber NICHT, dass das andere Gedicht zu lang ist!  

 

Liebe Grüße von Georg

  • Gefällt mir 1
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Liebe Leser, Liker und Kommentatoren,

 

Ganz herzlichen Dank, dass ihr euch Gedanken dazu gemacht und diese mitgeteilt habt, wie immer hoch interessant.

17 Jahre ist es alt und plötzlich wieder aktuell geworden.

 

Mein persönlicher Lebensturm wankt momentan  so kräftig, dass es mir meist zu schwindelig ist um hier zu schreiben, aber hin und wieder gönne ich mir ein paar Zeilen von euch zu lesen, wenn auch meist ohne Kommentar.

 

Ich wünsche euch allen Gesundheit und  die treffenden Worte wenn ihr sie braucht. Bis bald ...

 

ganz herzliche Grüße an alle

Sali

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.