Zum Inhalt springen

Henry las ein Gedicht


Glasscheibe

Empfohlene Beiträge

Henry las
laut vor
„Da strecken Hände sich hoch und Finger,
als suchten sie trockenen Schutz“

was soll dieser Scheiß, dachte er
ich scheiße auf Sonetten
dem Atem der Liebe der verkappten
Genies aus dem Mittelalter
Fickt euch alle

Dann parkte er sein Auto
neben dem nächsten Bordell
zog eine Line und stürzte ein Bier
morgen ging es in der Möbelfabrik weiter
neben dem Typen der so krass
stottert und der Stechuhr an der Wand

Von Gedichten hatte er genug gesehen
das Lesen war keine Erleichterung mehr
Irgendwie war die Zeit für ihn abgelaufen

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Gefällt mir 3
  • wow... 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Glasscheibe, 

ich lese täglich, abwechselnd, Gedichte von Rilke und Bukowski. 

Beide gefallen mir sehr gut, wobei, für mich, nur etwa ein Viertel von Rilkes Gedichte wirklich gut sind. Gottfried Benn sagt in seinem Essay "Probleme der Lyrik", dass ein Dichter im ganzen Leben höchsten etwa acht wirklich gute Gedichte schreibt. 

Wenn man an Rilke denkt hat man gleich vor Augen ein Karussell und einen Panther. In der Tat, außer diesen zwei hervorragenden Gedichten gibt es höchstens noch zwanzig, die annähernd gleich gut sind. 

Dein Gedicht hier hat kaum Beachtung gefunden, obwohl es, für mich, besser als viele von Bukowski ist. 

Warum findet es kaum Beachtung? 

Weil in der Regel man nur das gut heißt, was schon allgemein bekannt und akzeptiert und gepriesen wird.

In der Malerei sieht man es am deutlichsten: Die Leute stehen Schlange vor Ausstellungen von berühmten Malern, die man persönlich nicht wirklich mag oder versteht. Die meisten verehren sie nur wegen dem hohen Preis, das so ein Bildchen erzielen kann. Man steht Schlange weil man die Macht des Geldes verehrt. 

Liebe Grüße 

Carlos

 

 

  • in Love 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb Carlos:

Hallo Glasscheibe, 

ich lese täglich, abwechselnd, Gedichte von Rilke und Bukowski. 

Beide gefallen mir sehr gut, wobei, für mich, nur etwa ein Viertel von Rilkes Gedichte wirklich gut sind. Gottfried Benn sagt in seinem Essay "Probleme der Lyrik", dass ein Dichter im ganzen Leben höchsten etwa acht wirklich gute Gedichte schreibt. 

Wenn man an Rilke denkt hat man gleich vor Augen ein Karussell und einen Panther. In der Tat, außer diesen zwei hervorragenden Gedichten gibt es höchstens noch zwanzig, die annähernd gleich gut sind. 

Dein Gedicht hier hat kaum Beachtung gefunden, obwohl es, für mich, besser als viele von Bukowski ist. 

Warum findet es kaum Beachtung? 

Weil in der Regel man nur das gut heißt, was schon allgemein bekannt und akzeptiert und gepriesen wird.

In der Malerei sieht man es am deutlichsten: Die Leute stehen Schlange vor Ausstellungen von berühmten Malern, die man persönlich nicht wirklich mag oder versteht. Die meisten verehren sie nur wegen dem hohen Preis, das so ein Bildchen erzielen kann. Man steht Schlange weil man die Macht des Geldes verehrt. 

Liebe Grüße 

Carlos

 

 

Danke Carlos für deinen langen Kommentar. Ich habe noch nie was von Rilke gelesen. Das mit dem Tiger schon.sonst nichts

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.