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Geschrieben am

Da sitzen sie, die uns gezeugt, geboren,
ein Paar im Alter: hager, simple Tracht.
Sie haben harte Jahre durchgemacht
und spitze Nasen und zu große Ohren.

Die Hände, grob, von Arbeit krumm gebogen,
sie kosten erstmals schmale Ruhe aus:
vier treue Tiere, die das karge Haus
und seine Kinder mühsam aufgezogen.

Doch sind der Eltern Augen wach und offen.
Ihr Denken hat noch nicht der Welt entsagt.
Der Blick des Vaters glänzt und zeigt ein Hoffen,

und während Mutter noch ein Zweifel plagt,
ist er vom Pinselstrich des Sohns betroffen,
der sich so nüchtern an die Wahrheit 



Otto Dix: Bildnis der Eltern

 

 
Bitte das Urheberrecht beachten!
Claudi - Moderation

 

(aus dem Fundus)

 


 

  • Gefällt mir 3
  • Schön 3
Geschrieben

Danke,  lieber Herbert.

Schön, was du über über deine Großeltern schreibst. 

 

Die Eltern von Otto Dix, dessen Gemälde "Die Eltern" mich inspiriert hat, waren Eisenformer und Näherin. 

 

Grüße von gummibaum 

 

 

 

 

Geschrieben

Nun, lieber @gummibaum, das Gedicht ist von dem wunderbarem Familienportrait natürlich nicht zu trennen. Der intellektuelle Maler aus dem Arbeiterhaushalt. Alleine das ist schon ein Kontrapunkt. Speziell gefällt mir die gewählte Form eines Sonetts, Quartette, welche das Paar vorstellen und den sozialen Rahmen beleuchten, Terzette, die sich jeweils der Betrachtung eines Elternteil zuwendet,  der dialektisch anmutende Blickwinkel des Familienmenschen Dix aufgewachsen zwischen seinen Eltern, da der hoffende Vater, dort die zweifelnde Mutter, und in der "Quintessenz" der Sohn , der sich so nüchtern an die Wahrheit wagt. Generationen mit klaren Aufgabenstellungen  und Erwartungen. Die raffiniert gewählte Betrachtungsebene zwischen Leser und dem interpretierenden Autor, zwischen dem still anwesenden Maler in Betrachtung seiner  Eltern,  und die sichtbare Verbindung zwischen den Eheleuten ergibt eine komplexe Komposition die viel Raum für eigene Gedanken lässt.

Daumen hoch, Chapeau  

gerne gelesen und betrachtet,

l.G. Amadea

 

Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

ein schönes Sonett aus deinem Fundus, welches ich sehr gern gelesen habe.;-) Im letzten Vers ist dir ein Wort verloren gegangen. Liebevoll beschreibst du die Beiden mit deiner ganz eigenen Art, dass ich neugierig wurde. Schade, dass das Bild entfernt wurde, aber man kann es ja nachschauen. Es ist irgendwie 100 Jahre alt, ist das dann wirklich nicht erlaubt?

 

Am 14.2.2022 um 21:09 schrieb gummibaum:

Die Hände, grob, von Arbeit krumm gebogen,
sie kosten erstmals schmale Ruhe aus:

 

 Das finde ich herausragend geschrieben!

 

Ein tolles Werk!

 

Lieben Gruß, Letreo

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

sehr berührend und plastisch beschrieben. Die Arbeitshände mit treuen Tieren zu vergleichen ist skurril aber auch ein interressanter Gedankengang.

Hervorragend geschrieben wie alles von dir und ich sehe das Bild ganz genau vor mir so getreu entspricht dein Wortgemälde der Vorlage. Du bringst mich immer wieder ins Staunen, in eine freudiges. Danke dir an dieser Stelle, dass du uns deine wunderbaren Gedichte hier mitteilst. Sie sind mir ein großer Gewinn.

Mir scheint allerdings, dass das letzte Wort im Gedicht fehlt.. wage es es einzusetzen

 

Herzliche Grüße

Sali

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe Letreo und liebe SalSeda,

 

ich melde nur, um euch herzlich für die Kommentare zu danken.

 

Ich habe hier pausiert und werde weiter pausieren, nachdem  Claudi meinen Link zu diesem Bild (und das letzte Wort des Gedichts) gelöscht und mich - als ich ersatzweise das Bild einstellte  - verwarnt und gesperrt hat.

 

Sie wirft mir die Verletzung von Urheber-Rechten vor.

 

Bisher wurde hier nie ein solcher Link von mir beanstandet, geschweige denn gelöscht usw. Auch unter meinem früheren Gedicht „Prager Straße“, ebenfalls von Otto Dix, steht (bis heute) ein Link.

 

Damit ich euch antworten konnte, musste ich die Verwarnung jetzt anerkennen.

 

Euch eine gute Zeit!

Liebe Grüße von gummibaum

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb gummibaum:

Ich habe hier pausiert und werde weiter pausieren, nachdem  Claudi meinen Link zu diesem Bild (und das letzte Wort des Gedichts) gelöscht und mich - als ich ersatzweise das Bild einstellte  - verwarnt und gesperrt hat.

 

Hallo Gummibaum,

 

das stimmt so nicht. Ich hatte zunächst nur die Fremdverlinkung entfernt. Das letzte Wort des Gedichts hast du selbst gelöscht, als du den zweiten Regelverstoß begangen hast und das Bild direkt eingestellt hast, was zu deiner Verwarnung führte. Gesperrt habe ich dich nicht. Bei uns ist es üblich, nach einer Verwarnung erst wieder schreiben zu können, sobald die Verwarnung anerkannt wurde.

 

Vielleicht wäre es gut gewesen, die von @MythonPonty am 25.11.2021 überarbeiteten Community-Regeln nicht nur per Klick zu akzeptieren, sondern auch zu lesen. Dann hättest du gewusst, dass du seit der Änderung nicht mehr fremdverlinken durftest. Urheberrechtlich geschützte Bilder waren auf Poeten.de allerdings noch nie erlaubt. 

 

Ich würde mich freuen, dich bald wieder hier zu lesen, nachdem das Missverständnis nun hoffentlich ausgeräumt ist.

 

LG Claudi

 

Geschrieben

Hallo Claudi,

danke für deine hilfreiche Klarstellung.

 

In einem anderen Forum wurde ich früher um einen  Link zum Bild gebeten, damit der Leser das richtige (es gibt öfters mehrere Bilder mit demselben Titel) zum Vergleichen findet. Aber hier ist es untersagt. Alles klar.

 

Falls ich selbst das Wort gelöscht habe (ich habe es nicht bemerkt), verzeih mir bitte meine Aussage.

 

Liebe Grüße von gummibaum

  • Gefällt mir 1

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