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Verzweifelte Poeten

 

Verzweifelt zeigt sich der Poet,
der auf perfekte Metrik steht,
doch an ´nem Fremdwort hängen bleibt,
weil er nicht weiß, wie man es schreibt.  

 

Ein andrer schreibt meist ohne Sinn
und schmiert beliebig etwas hin.
Ihn stört es nicht, wenn´s falsch geschrieben,
man muss ja sein Gedicht nicht lieben.

 

Ein Dritter lernt erst noch zu dichten
und nimmt sich in des Schreibstils Pflichten.
Er holt sich einen Duden her,
das Dichten fällt ihm trotzdem schwer.

 

Ich war noch jüngst bei einer Lesung,
doch roch es dort nach Textverwesung.
Im „Kunstpalast“ gab es zu hören:
„Gedichte, die das Ohr betören“.

 

Die Werke haben nicht gegriffen,
der Dichter wurde ausgepfiffen.
"Zwei Backen sind noch kein Gesicht
und was sich reimt noch kein Gedicht!"

 

Mich selber nerven die Gestalten,
die mir ´ne lange Predigt halten
und meine Texte kritisieren,
obwohl sie selbst mit Mist brillieren.

 

Es nervt mich selbst mein stetes Dichten,
ich will auch Anderes verrichten.
Zum Beispiel möchte ich lustwandeln, 
doch mein Verlag zwingt mich zum Handeln.

 

Drum hab´ ich nächtelang gereimt
und manches schnell dahingeschleimt.
Ich tat so manchen Blödsinn kund,
doch ist das neue Buch jetzt rund.

 

Nun will ich hier nicht weiter sitzen
und länger mein Gehirn anspitzen,
um Poesie Euch aufzuzwingen,
wem soll mein Handeln etwas bringen?

 

Nun ist für mich jetzt erstmal Ende,
ich schließ den Laptop ganz behände.
Sonst folgt durchs Dichten ein Burn-out,
der mich dann aus den Socken haut.

 

Ich gehe raus in mein Café,
wo ich die Freunde wiederseh´.
Mit ihnen sing ich neue Lieder.
Wir lesen uns in Bälde wieder!

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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Geschrieben

Das nennt man dann wohl Seelenverwandtschaft, lieber @Carlos. Eins ums andere Mal müssen wir uns auch mal selbst den Spiegel vorhalten und unsere Schritte in die ein oder andere Richtung lenken.

 

Nichtsdestotrotz - wir können wahrscheinlich beide nicht beliebig aus unserer Haut heraus.

 

Liebe Grüße an Dich 

 

Besten Dank auch an @Donna, @Alexander, @Anonyma, @Kai-Uwe, @Berthold, @Gina und @Margarete für die zusätzlichen Likes.

 

Habt alle einen schönen Abend - Melda-Sabine

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Melda-Sabine Fischer:

Mich selber nerven die Gestalten,
die mir ´ne lange Predigt halten
und meine Texte kritisieren,
obwohl sie selbst mit Mist brillieren.

Ja Hauptsache es reimt sich schlicht,
schon ist es fertig das Gedicht,
mal brilliant und auch mal schlichter,
so mancher nennt sich dann noch Dichter! 

Wie immer vortrefflich vertextet!
Gratulation zum neuen Baby!

Liebe Grüße, Uschi

Geschrieben

Super gereimt, liebe Melda-Sabine und meinen Glückwunsch, zur neuen runden Sache!!!

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, eine kleine Lesung zu geben, ohne Buch.;-)

Das war total schön und dafür lohnt es sich zu schreiben.

 

Alles Liebe und weiter so!

 

Letreo

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Dichten macht Freude, sonst täten wir es nicht. Ein wenig Lob würzt die ganze Sache und etwas Kritik ist zu verkraften.

Da hast Du wohl Recht, lieber @Herbert Kaiser. Es ist eine schöne Sucht, der wir uns trotz einiger Kritiken nicht entziehen können. Aber manchmal zwinge ich mich, mich auch mal anderen schönen Dingen zu widmen. 

 

Danke für Dein Feedback - Melda-Sabine

 

 

vor 14 Stunden schrieb alter Wein:

wie immer auf den Punkt gebracht.  Es ist für jede/jeden etwas dabei.

So sehe ich das auch liebe Mathi @alter Wein. Es picke sich jeder etwas heraus, was auf ihn passt.

 

Danke für Dein Lob und schöne Grüße von Melda-Sabine

 

 

vor 12 Stunden schrieb Uschi R.:

Wie immer vortrefflich vertextet!
Gratulation zum neuen Baby!

Besten Dank, liebe @Uschi R.. Das neue Baby ist gerade im Druck .

 

Für den -wie immer- wohl gereimten Kommentar herzlichen Dank - Melda-Sabine 

 

 

vor 12 Stunden schrieb Ostseemoewe:

So viel hast du dem Dichter zugesprochen

Ich hätt am liebsten mich verkrochen

denn hättst du über mich geschrieben 

du hättest wahrlich nimmer übertrieben. 

Nun ja, liebe Ilona, liebe @Ostseemoewe, in einigen Zeilen wird sich sicherlich so mancher wiederfinden. Da brauchte ich mir nur selbst den Spiegel vorzuhalten. Gleichwohl ist es das Dichten eine starke Antriebskraft, die uns vor so mancher Depression bewahren kann, so wir eine hätten.

 

Liebe Grüße in den Norden - Melda-Sabine

 

 

vor 9 Stunden schrieb Letreo71:

Super gereimt, liebe Melda-Sabine und meinen Glückwunsch, zur neuen runden Sache!!!

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, eine kleine Lesung zu geben, ohne Buch.;-)

Das war total schön und dafür lohnt es sich zu schreiben.

Besten Dank, liebe @Letreo71... und immer, wenn etwas Neues entstanden ist, verspüren wir ein freudiges Gefühl, dass uns motiviert weiterzumachen. 

 

Aber - wie hält man eine Lesung ohne Buch? Grübel .... ganz auswendig?

 

Melda-Sabine

 

 

  • Gefällt mir 4
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Melda-Sabine Fischer:

Aber - wie hält man eine Lesung ohne Buch? Grübel .... ganz auswendig?

 

Die meisten meiner Gedichte, zumindest die früherern, kann ich tatsächlich auswendig, hier hatte ich aber meinen Laptop zur Hand.;-) Oftmals bin ich aber auch einfach nur mit Zetteln unterwegs, z.B. im Literarischen Cafe, wenn es denn mal wieder stattfindet!

 

Liebe Grüße, Letreo

  • Danke 1
Geschrieben

Besten Dank für die Erläuterung, liebe @Letreo71. Ja, jetzt kann ich mir das vorstellen. Ich hingegen führe eine Lesung lieber per Buch durch, das ich dann den Zuschauern vor die Nase halte. Und wenn ich dann ende, sage ich beiläufig: "Dieses Buch können Sie auch bei mir kaufen, ich habe zufällig einige Exemplare in der Tasche" 

 

Reich wird man dabei ohnehin nicht. Das muss auch Gott sei Dank nicht. Es ist nur ein schönes Gefühl, wenn andere Menschen meinen Fundus an Albernheiten zu Hause vorrätig haben, um sich hin und wieder daran zu erfreuen.

 

Liebe Grüße von Melda-Sabine

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

@Melda-Sabine Fischer

 

Grüße.

 

Am 21.2.2022 um 14:01 schrieb Melda-Sabine Fischer:

Mit ihnen sing ich neue Lieder.

Hat mich hellhörig gemacht:"sing ich neue Lieder" Das ist sowas von mehrdeutig, aber ich gönns dir, grins. Ich habe, wie so oft bei deinen Zeilen, ein dreckiges Grinsen dabei. Die Art des:  Kakao Ziehens, ist einmalig. 

Aber, schnief, ich habe mich auch selbst wiedererkannt.  Na ja, bin auch nur ein Mensch, so pflegeleicht wie das Wetter. Nein, Quatsch, wie eine aufgeschnittene Zwiebel. Ok, ehe noch mehr "Dünnes" kommt, gehe ich.

 

Tschüss.

 

 

Geschrieben

@Melda-Sabine Fischer Bravo kann ich da nur sagen!

Auch ich bin ja wohl einer, dem das Reimen eher in den Sinn kommt, beim Dichten. Und das ist manchmal nicht gerade die ganz große Kunst. Soll es ja auch nicht sein. Zumindest glaube ich selbstbeweihräucherisch, daß nicht alles Blödsinn ist.

Was ich an Reimen nicht kann, sind so Büttenrden, oder Geburtstagstoasts. Ist auch egal.

 

Deine andere Frage, wie man ohne ein Buch eine Lesung ducrhführen kann, beantwortest du fast schon auf deinem Avatar-Bild. Eine Tasse Kaffee, türkisch, ist da ganz dienlich. Denn wenn du den Kaffee getrunken hast, kannst du prima im Satz lesen.

 

Nichts für ungut und noch einen schönen Abend!

 

Heiko

 

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