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Geschrieben am

Zwei Seelen

 

Zwei Seelen trennen die Brust,
ob‘s edler ist sie zu einen
oder sich wappnen gegen
Blitze, die Eichen fällen können?

 

Hochspannung ist Quelle,
mit Umsicht gelenkt.

 

Potenzialunterschied null
bedeutet Tod.

 

Ertrage dich selbst
schlafend und träumend
bist du nur trüber Gast.

 

Die vielzüngige Wissenschaft
bleibt nach wie vor 
echte Antworten schuldig.

 

Selbstdenken kann nur das Leben
kosten, das du hast.
 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Ganz schön elektrisch beladen deine Verse

Wie Papierchen an den Fingern bleiben sie an den Augen heften. 

In der ersten Strophe bleibe ich ein wenig hängen, denn du stehst vor Wahl, die zwei Seelen in der Brust zu einen oder ... und gleich wendest du dich vom Thema ab. 

Hochspannung, Todesgefahr. 

 

"Ertrage dich selbst" empfiehlst du in der vierten Strophe. 

Ein guter Rat.

 

Die "vielzüngige Wissenschaft" müsste die Philosophie sein.

 

Der Schluss gefällt mir sehr gut. 

Sogar der Pleonasmus "das du hast" scheint mir, mit dieser geistreichen Nuance, genial. 

Liebe Grüße 

Carlos

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Vielen Dank für deinen Kommentar lieber Carlos.

 

vor 2 Stunden schrieb Carlos:

die zwei Seelen in der Brust zu einen oder ... und gleich wendest du dich vom Thema ab. 

Hochspannung, Todesgefahr. 

Die zwei Seelen erzeugen eine Hochspannung in mir, die etwas Gutes oder Schlechtes bewirken kann, wenn man die Potenziale nicht eint.

 

vor 2 Stunden schrieb Carlos:

Die "vielzüngige Wissenschaft"

Das ist für mich jede Wissenschaft. In allen Wissenschaften gibt es widerstreitende Meinungen.

 

vor 2 Stunden schrieb Carlos:

Sogar der Pleonasmus "das du hast" scheint mir, mit dieser geistreichen Nuance, genial. 

Wenn man das Leben nicht richtig lebt, hat man praktisch kein Leben, so ist das gemeint.

 

Liebe Grüße

Hera

Geschrieben

Liebe @Hera Klit die Wissenschaft selbst  hat mEa. keine Vielzüngigkeit, sie hat ihre anerkannten Messmethoden und ihre Statistik, mit unbestechlichen Zahlen, für jedermann überprüfbar in Doppelblindversuchen. Lediglich der Mensch dahinter zieht falsche Schlüsse, er schaut selektiv und übersieht Aspekte. Die Politik trifft oft falsche Entscheidungen unter dem Druck verschiedenster Interessenslagen, und die  Folgen ihrer Untersuchungen  werden oft  auch von Wissenschaftlern falsch eingeschätzt. Die gemessenen Zahlen bleiben dieselben, wenn sie seriös erhoben worden sind.

L.G. Amadea

  • Danke 2
Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb Amadea:

Liebe @Hera Klit die Wissenschaft selbst  hat mEa. keine Vielzüngigkeit, sie hat ihre anerkannten Messmethoden und ihre Statistik, mit unbestechlichen Zahlen, für jedermann überprüfbar in Doppelblindversuchen. Lediglich der Mensch dahinter zieht falsche Schlüsse, er schaut selektiv und übersieht Aspekte. Die Politik trifft oft falsche Entscheidungen unter dem Druck verschiedenster Interessenslagen, und die  Folgen ihrer Untersuchungen  werden oft  auch von Wissenschaftlern falsch eingeschätzt. Die gemessenen Zahlen bleiben dieselben, wenn sie seriös erhoben worden sind.

L.G. Amadea

Danke für deinen Kommentar, liebe Amadea.

 

Du solltest dich vielleicht einmal mit der Wissenschaftstheorie beschäftigen, speziell mit den Werken von Karl Popper, dann wird dir vielleicht klar, wie "sicher" die Erkenntnisse der Wissenschaft sind, besonders, wenn es um "metaphysische Grenzgebiete" geht, von denen ich hier spreche.

 

Als kleine Anregung lese bitte diesen Passus aus Wikipedia:

 

"Popper schlägt stattdessen vor, dass Theorien (abstrakt betrachtet) frei erfunden werden dürfen. Im Nachhinein sollen dann Experimente erfolgen, deren Ergebnisse als Basissätze konventionell festgelegt werden. Durch diese Basissätze können dann die Theorien widerlegt (falsifiziert) werden, wenn die Folgerungen, die aus ihnen deduziert werden, sich im Experiment nicht bestätigen. In einem evolutionsartigen Selektionsprozess setzen sich so diejenigen Theorien durch, deren Widerlegung misslingt. Durch eine solche Umkehrung des klassischen Versuchs, Theorien zu beweisen, kommt Popper zu der auf den ersten Blick kontraintuitiven Forderung, Wissenschaftler sollten versuchen, ihre Theorien zu widerlegen bzw. mit entscheidenden Experimenten (vgl. experimentum crucis) Theorien auszusieben. Durch dieses Aussieben falscher Theorien komme man der Wahrheit immer näher, ohne jedoch jemals den Anspruch auf Sicherheit oder auch nur Wahrscheinlichkeit erheben zu können. Popper hielt für den Fortschritt des Wissenschafts- und des Erkenntnisprozesses sowohl die Kreativität beim Aufstellen einer Theorie als auch die kritische Einstellung zu ihr in gleicher Weise für wichtig, um auf lange Sicht sich der Wahrheit anzunähern.[25]"

 

 

Liebe Grüße

Hera

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Nun, Herrn Popper, welchen ich sehr schätze, magst du als schlagkräftiges Argument für deinen Gedankengang ins Feld führen, liebe @Hera Klit,  zur Unterstützung hätte ich sogar noch Herrn Heisenberg mit seiner Unschärferelation anzubieten. Die Grenzbetrachtung wissenschaftlicher Aussagekraft macht die gesamte Wissenschaft jedoch nicht gänzlich zunichte, dann können wir uns wahlweise über Hexen und grüne Männchen mit Aluhüten unterhalten.

Du pauschaliesrst  in der Erwiderung zu Carlos gegen die ,vielzüngige Wissenschaft' im allgemeinen:

"Das ist für mich jede Wissenschaft. In allen Wissenschaften gibt es widerstreitende Meinungen."

Stimmt. Weil dieser Satz so schön zur aktuellen Diskreditierungsdebatte passt, bin ich natürlich hellhörig geworden. Widerstreitende Meinungen gibt es, klar,  das betrifft aber die Deutung und Interpretation der wissenschaftlich erhobenen Daten. Und an den harten Fakten der standartisierten Messungen kommst du nur mit Ignoranz und Verachtung vorbei.

Doch deine letzte Antwort  relativiert wieder, indem du diesen Satz auf die wissenschaftlich - metaphysische Betrachtung beschränkt sehen willst.  In dieser bleibt der Wissenschaft auch keine andere Wahl, als in der von Popper vorgeschlagenen "Wissenschaftlichkeit" vorzugehen. Gott und den Seelen in deiner Brust lassen sich nunmal nicht messen, Ihnen ist nicht anders beizukommen und jegliche Empirie unterliegt einem Höchstmaß an Subjektivität.

Meines Erachtens ist die Wissenschaft letztendlich auch nicht der richtige Ansprechpartner für das ungelöste Problem des Lyrischen ichs  mit seinen zwei Seelen in der Brust, indem man sie hier an den Pranger stellt für die sich anschließenden offenen Fragen. Die Hirnforschung und die Psychologie können vielleicht manche Phänomene beschreiben, und gewiss lassen sich auch Fragwürdigkeiten und "Pathologien"erfassen. Unter dem Strich bleibt das lyrische Ich mit seinem Problem alleine und muss die sich ihm stellenden Fragen mit der Kreativität seines menschlichen Daseins lösen, ggf. mit einem Coach oder mit psychologischer Betreuung auf einer rein phänomenologischen und symptomatischen Grundlage. 

l.G. Amadea

  • Danke 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Amadea:

Nun, Herrn Popper, welchen ich sehr schätze, magst du als schlagkräftiges Argument für deinen Gedankengang ins Feld führen, liebe @Hera Klit,  zur Unterstützung hätte ich sogar noch Herrn Heisenberg mit seiner Unschärferelation anzubieten. Die Grenzbetrachtung wissenschaftlicher Aussagekraft macht die gesamte Wissenschaft jedoch nicht gänzlich zunichte, dann können wir uns wahlweise über Hexen und grüne Männchen mit Aluhüten unterhalten.

Du pauschaliesrst  in der Erwiderung zu Carlos gegen die ,vielzüngige Wissenschaft' im allgemeinen:

"Das ist für mich jede Wissenschaft. In allen Wissenschaften gibt es widerstreitende Meinungen."

Stimmt. Weil dieser Satz so schön zur aktuellen Diskreditierungsdebatte passt, bin ich natürlich hellhörig geworden. Widerstreitende Meinungen gibt es, klar,  das betrifft aber die Deutung und Interpretation der wissenschaftlich erhobenen Daten. Und an den harten Fakten der standartisierten Messungen kommst du nur mit Ignoranz und Verachtung vorbei.

Doch deine letzte Antwort  relativiert wieder, indem du diesen Satz auf die wissenschaftlich - metaphysische Betrachtung beschränkt sehen willst.  In dieser bleibt der Wissenschaft auch keine andere Wahl, als in der von Popper vorgeschlagenen "Wissenschaftlichkeit" vorzugehen. Gott und den Seelen in deiner Brust lassen sich nunmal nicht messen, Ihnen ist nicht anders beizukommen und jegliche Empirie unterliegt einem Höchstmaß an Subjektivität.

Meines Erachtens ist die Wissenschaft letztendlich auch nicht der richtige Ansprechpartner für das ungelöste Problem des Lyrischen ichs  mit seinen zwei Seelen in der Brust, indem man sie hier an den Pranger stellt für die sich anschließenden offenen Fragen. Die Hirnforschung und die Psychologie können vielleicht manche Phänomene beschreiben, und gewiss lassen sich auch Fragwürdigkeiten und "Pathologien"erfassen. Unter dem Strich bleibt das lyrische Ich mit seinem Problem alleine und muss die sich ihm stellenden Fragen mit der Kreativität seines menschlichen Daseins lösen, ggf. mit einem Coach oder mit psychologischer Betreuung auf einer rein phänomenologischen und sympptomatischen Grundlage. 

l.G. Amadea

So sehe ich es auch, deswegen die letzte Zeile:  "Selbstdenken kann nur das Leben kosten, das du hast."

 

Liebe Grüße

Hera

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Hera Klit:

So sehe ich es auch, deswegen die letzte Zeile:  "Selbstdenken kann nur das Leben kosten, das du hast."

Heureka, und welche Rolle bei dieser bahnbrechenden Erkenntnis spielt  jetzt die Wissenschaft?

Geschrieben

Ähhhh,

 

...unter diesem Umständen könnte ich mir also der Bilddarm vom Müllmann entfernen lassen wenn mich mein Dealer nur weit genug wegballert, damit ich still halte?...

 

Nö lieber nicht. Dann doch lieber von einem Mediziner der weiß das er weiß, auch wenn Popper glaubt zu wissen, dass der Arzt nicht weiß was er weiß...

 

???

 

LG/G

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Gaukelwort:

Ähhhh,

 

...unter diesem Umständen könnte ich mir also der Bilddarm vom Müllmann entfernen lassen wenn mich mein Dealer nur weit genug wegballert, damit ich still halte?...

 

Nö lieber nicht. Dann doch lieber von einem Mediziner der weiß das er weiß, auch wenn Popper glaubt zu wissen, dass der Arzt nicht weiß was er weiß...

 

???

 

LG/G

Es gibt ja schon Wissenschaftsgebiete die auf guten empirisch ermittelten Daten basieren,

aber von denen rede ich hier nicht.

Ob die Medizin in ihrem ganzen Umfang dazuzurechnen ist, kann ich aber nicht beantworten.

Ich weiß nur, dass mich mal eine Ärztin nach dem Tode meiner Frau fragte, ob ich denn

den Ärzten wirklich vertraut hätte. Also in dem Sinne, ob ich wirklich so naiv gewesen wäre.

 

Ich sage es mal so, mein Vertrauen in die Medizin ist leider auch ziemlich erschüttert.

 

Liebe Grüße

Hera

Geschrieben

Liebe @Hera Klit,

bei unserem lebensbedrohlichen zwei Seelen - Problem scheint ja die psychologische Herangehensweise gefragt zu sein. Bes. wenn keine vernünftigen Lösungen in Sicht sind, wenn das Vertrauen in die Medizin erschüttert ist, und wenn  zudem "Selbstdenken nur  das Leben kosten kann , das du hast."

Natürlich gibt es für etliche Probleme keine echte zufriedenstellende Lösung. Eine Folter, eine Vergewaltigung, der unwiederbringliche Tod, Vertreibung, etc.  können nicht rückgängig gemacht werden. Da kann man verzweifelt an den Grundfesten der Wissenschaft rütteln, soviel man will und sie in ihrem Wesen als unfähig etikettieren, was mit ihr im Kern jedoch nichts zutun hat. Man kann auch alle Ärzte hassen,  oder ein System verdammen. Aber all das stellt sich mir  in erster Linie als ein Vertrauensproblem des LI dar. 

LG, Amadea

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Amadea:

Liebe @Hera Klit,

bei unserem lebensbedrohlichen zwei Seelen - Problem scheint ja die psychologische Herangehensweise gefragt zu sein. Bes. wenn keine vernünftigen Lösungen in Sicht sind, wenn das Vertrauen in die Medizin erschüttert ist, und wenn  zudem "Selbstdenken nur  das Leben kosten kann , das du hast."

Natürlich gibt es für etliche Probleme keine echte zufriedenstellende Lösung. Eine Folter, eine Vergewaltigung, der unwiederbringliche Tod, Vertreibung, etc.  können nicht rückgängig gemacht werden. Da kann man verzweifelt an den Grundfesten der Wissenschaft rütteln, soviel man will und sie in ihrem Wesen als unfähig etikettieren, was mit ihr im Kern jedoch nichts zutun hat. Man kann auch alle Ärzte hassen,  oder ein System verdammen. Aber all das stellt sich mir  in erster Linie ein Vertrauensproblem des LI dar. 

LG, Amadea

 

Deswegen riet ja schon Kant dazu, man solle den Mut aufbringen sich des eigenen Verstandes zu bedienen.

Wissenschaftler singen auch gerne mal das Lied, dessen Brot sie essen, das ist bekannt.

Man kann natürlich sagen, ich überlasse mich den anderen, dann bin ich für mich nicht verantwortlich.

 

Liebe Grüße

Hera

Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Hera Klit:

Deswegen riet ja schon Kant dazu, man solle den Mut aufbringen sich des eigenen Verstandes zu bedienen.

Wissenschaftler singen auch gerne mal das Lied, dessen Brot sie essen, das ist bekannt.

Man kann natürlich sagen, ich überlasse mich den anderen, dann bin ich für mich nicht verantwortlich.

Das können leider nicht viele

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