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Geschrieben am

nun dreht sie sich wieder die rüstungsspirale panzer
konkurieren mit sozialen mindeststandards angst
dominiert über grenzüberschreitendes miteinander

es ist die furcht der autokraten ihr volk könnte sich
nicht mehr vom herrschaftsglanz blenden lassen und
sich endlich von den fesseln der diktatur befreien

wie der kampf wirtschaftlicher sanktionen gegen
kriegerische auseinandersetzungen auch ausgeht es
ist zeit sich wieder aufs lebenswichtige zu besinnen

 

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Geschrieben

Hallo Ilona,
wo der Wahnsinn wohnt ist alles möglich. Ich denke aber, sein Umfeld wird die Selbstzerstörung der Welt nicht zulassen. Hoffen wir, dass die Vernunft siegt, es zu Verhandlungen kommt und wir uns wieder mehr der Poesie zuwenden können.
LG
Perry
 

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Geschrieben

Ach lieber Perry,

was wir vermögen, was wir auch denken,
die Wege werden andre lenken,
es liegt wohl nicht in unsrer Macht,
wer hätte sich dies wohl gedacht,
in diesem argen Ränkespiel,
wohin der Weg, wohin das Ziel?

Es überschlagen sich nunmehr ja die Meldungen, bleibt uns nur zu hoffen, dass die Verhandler und die Diplomatie wohl letztlich das Sagen hat.

Es ist zermürbend und irritierend zugleich, ich kannte diese Dinge bislang nur von den Erzählungen meiner Tante die Jahrgang 1926 ist.

LG Uschi

Geschrieben

Hallo Perry,

 

vor 3 Stunden schrieb Perry:

nun dreht sie sich wieder die rüstungsspirale panzer
konkurieren mit sozialen mindeststandards angst
dominiert über grenzüberschreitendes miteinander

 

die erste Strophe - ja, die Rüstungsspirale, deren Drehungen doch gerade erst begonnen hatten, sich zu verlangsamen, beginnt nun, erneut ihr altes Tempo wieder aufzunehmen. Wie schnell wird sie sich drehen? Wie rasch wird es wieder 'Aufrüstung gegen Aufrüstung' sein und 'Abschreckung gegen Abschreckung'? Und es werden wieder diejenigen sein, die das gar nicht wollen, die dafür bezahlen müssen. Wo wird im Gegenzug dann dieses Geld abgezogen, das dafür aufgebracht werden muss?

 

vor 3 Stunden schrieb Perry:

es ist die furcht der autokraten ihr volk könnte sich
nicht mehr vom herrschaftsglanz blenden lassen und
sich endlich von den fesseln der diktatur befreien

 

Hier muss ich der Aussage widersprechen. Blendung machte und macht tatsächlich nur einen Teil aus. Der Löwenanteil besteht aus Unterdrückung und Angst. Autokraten, Diktatoren, Zaren. Sie hielten und halten die Kleinen, die überwiegende Mehrheit, gezielt klein - und arm. Die russische Geschichte ist ein Paradebeispiel dafür. Und es ist auch jetzt, in der Gegenwart, nicht anders dort. Das russische Volk hat nie etwas anderes gekannt ...

Alleinherrscher fürchten nicht, dass ihr Volk sich irgendwann nicht mehr blenden lässt. Wenn sie sich überhaupt vor etwas fürchten, dann davor, dass das Volk sich irgendwann nicht mehr unterdrücken lässt, dass es sich erhebt. Geschlossen erhebt.

 

 

vor 3 Stunden schrieb Perry:

wie der kampf wirtschaftlicher sanktionen gegen
kriegerische auseinandersetzungen auch ausgeht es
ist zeit sich wieder aufs lebenswichtige zu besinnen

 

So einfach ist es nicht, lieber Perry, tut mir leid, aber das muss ich sagen. So einfach sollte man es sich auch nicht machen. Besinnung - worauf? Was ist das Lebenswichtige? Das Weitermachen, als ob nichts geschieht, egal, was wo geschieht? Weil es nicht hier ist? Es ist noch nicht hier. Aber es kann hierher kommen. Und dann wäre das einzig Lebenswichtige - das Überleben.

 

Es ist lebenswichtig, dass Menschen damit aufhören, sich gegenseitig auszubeuten, zu betrügen, zu benutzen, zu unterdrücken, zu manipulieren, zu bekämpfen und es ist lebenswichtig, dass Menschen Menschen leben lassen und mit dem Töten aufhören. 

 

Wird das geschehen? Nein, ich glaube, die Gewaltspirale wird sich drehen und drehen und drehen, bis sie sich in sich selbst durch sich selbst negiert, sich selbst auslöscht. Es wird so lange Kriege geben, wie es Menschen gibt. Ein Ende gäbe es nur, wenn es keine Menschen mehr gäbe, die Kriege führen können, weil die Menschheit sich so lange um sich selbst gedreht hat, bis sie tot umfiel.

 

Putin hat seit Längerem geplant und vorgesorgt - die Sanktionen sind eher Gesten als wirksames Mittel. Der Westen hat die Zeichen der Zeit verschlafen. Jetzt ist er aufgewacht, mit erheblicher Verspätung, und fuchtelt erschrocken herum. 

 

Objektivität, trotz der Emotionen, die auch in mir brodeln: Der Westen hat zu viele Fehler gemacht. Nicht nur, dass er zu lange schlief. Er hat auch Putin zurückgewiesen, ist ihm nicht entgegengekommen, als es noch Zeit und Möglichkeiten dafür gegeben hätte, Russland irgendwie 'ins Boot zu holen'. Putin wurde durchaus, das ist einfach Tatsache, vom Westen ignoriert und ist immer wieder 'auf seinen Platz verwiesen worden'. Und das nimmt er übel und das zeigte er auch, als Scholz ihn besuchte. Putin pflegte bei Gesprächen mit seinen Gesprächspartnern oft eine 'sichtbare Nähe', als Zeichen nach Außen, zu geben.

Als Scholz ihn aufsuchte, gab es da statt dessen einen langen Tisch, an dessen einem Ende Putin und an dessen anderem Ende Scholz saß. Putin gab ein deutliches Zeichen - das hatte nicht 'Corona' als Grund. Es bedeutete: Wie ihr mir - so ich euch. Putin hat auch Merkel damals geprüft - die Sache mit dem Hund. Putin wusste genau, wovor Merkel Angst hat. Der Westen hat ständig alle Signale entweder übersehen oder missachtet.

 

Das ist keine Beschönigung und ich bin ganz sicher nicht 'Pro-Diktator Putin'. Aber Tatsachen sind nun mal Tatsachen. Es gab eine Zeit, da hätte der Westen wirklich etwas tun können. Veränderungen müssen von innen, nicht von außen geschehen, damit sie Wirkung zeigen können. Als Putin begann, besaß er noch nicht die Macht und auch nicht das Geld, über die/das er heute verfügt. Damals hätte der Westen noch wirklich etwas tun können - er hätte 'den Anfängen wehren können'. 

 

Putin ist ein Diktator, der jetzt die Ukraine überfällt. Das russische Volk war und ist ein unterdrücktes Volk. Demonstrationen gegen den Angriff der Ukraine wurden rasch, gewaltsam und mit altbewährter und gewohnter Effizienz und Erbarmungslosigkeit niedergeschlagen. Es waren zaghafte Versuche, von wenigen, denn in einer Diktatur erfordert es großen Mut, sich gegen etwas zu stellen, das 'von Oben' kommt. Und, wie gesagt, das, was die 'russische Mentalität' genannt wird, ist das Ergebnis einer langen, langen Zeit der 'Herrschaft von Oben', die die Menschen dort über viele Generationen hinweg lehrte: Friss, Vogel, oder stirb!

 

Was ist schlimmer als ein Diktator? Ein wütender Diktator ... 

 

Die Annektion der Krim war ein Test. Der Westen wurde getestet. Die Ukraine ist Putins nächster Schritt. Und es werden andere folgen. Weil Putin ein Stratege ist - der einen Schritt nach dem anderen macht, und zuvor immer das 'Terrain' sondiert. Und weil Beschwichtigungs-Taktik bei einem Diktator nicht funktioniert, und erst rechtnicht, wenn dieser seinen Krieg bereits begonnen hat. Es ist zu spät. Und all die Reden, die Sanktionen und Sitzungen - nachdem das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

 

Es ist Krieg. Hier. In Europa. Nicht 'weit weg', nicht 'anderswo', wie gewohnt. Die Waffen, die der Ukraine geliefert werden - es ist die Frage, wie sie dort ankommen sollen, wie viel insgesamt davon dort ankommt und auch - wann. Und, nicht zu vergessen: Putin hält rund ein Drittel seiner dortigen Streitkräfte hinter der Grenze zurück, es sind nur zwei Drittel aktuell in der Ukraine im Einsatz ...

 

LG,

 

Anonyma

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Uschi,
die Hoffnung auf ein Einlenken ist wohl das Einzige was uns bleibt, denn um das Problem mit Diktaturen zu lösen müssen wohl (leider) noch einige Generationen vergehen.
Danke fürs Reflektieren und LG
Perry

Hallo Anonyma,
danke für den kritischen Blick auf meine Sicht der aktuellen Lage.
Mit der Politik ist es wie bei vielen allgemeinen Themen, jeder glaubt es besser zu wissen, aber letztlich sind wir nur Zuschauer und schlimmsten Falls Betroffene.
Unsere einzige Chance ist, den Druck auf Russland so weit zu erhöhen, dass jemand -wer auch immer- diesen Wahnsinnigen stoppt. Ob danach ein Besserer das Ruder übernimmt, bleibt zu bezweifeln. Das ist natürlich nur meine Sicht.
LG
Perry

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