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Erkenntnis

Ich schiebe meinen Einkaufswagen durch die sich selbst öffnende Schiebetür.
Im gleichen Moment wird mir bewusst, dass ich nur eine Entität bin, die sich für einen Menschen hält, der glaubt gerade seinen Einkaufswagen durch eine sich selbst öffnende Schiebetür zu schieben. Hinter mir der Einkaufsmarkt rauscht voll vom Getriebe ähnlicher Entitäten wie ich, die an ihre Existenz glauben wie ich. Es ist scheinbar der 28. Februar 2022, was immer das bedeutet und nichts kann als sicher gelten und eine Wahrheit gibt es nicht.

Wir machen uns doch alle etwas vor, um weiter an unsere Lügen glauben zu können.
Unser Intellekt, unser Geist ist nur ein Instrument unserer Verstellung und unseres Selbstbetrugs. Unserer Sprache ist durchsetzt mit Täuschung. Wir glauben eine Wahrheit zu besitzen, die auf Begriffen und Worten beruht, aber wir kennen nicht einmal uns selbst.
Unser Bewusstsein sitzt träumend auf dem Rücken eines blutrünstigen Monsters.

In nicht ganz einer Woche werde ich womöglich wieder durch diese Schiebetür gehen, sofern unsere Sonne noch einmal aufgegangen ist.

Ich werde es tun, weil der Schlüssel zu meinem Gefängnis weggeworfen wurde. 

Von wem, weiß ich nicht.

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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

Selbstreflexion auf die Spitze getrieben - wenn du alles wegnimmst, was bleibt übrig: das Sein - denn dass du bist kann nicht geleugnet werden.

 

LG Herbert 

Es kann aber auch nicht bewiesen werden.

 

Liebe Grüße

Hera

Geschrieben

"Unser Bewusstsein sitzt träumend auf dem Rücken eines blutrünstigen Monsters". 

 

Wir leben halb im uns, halb in der Umwelt wenn wir unterwegs sind. Nur in einer gehüteten Einsamkeit können wir uns selbst nähern. 

Sobald  wir draußen sind sind wir in einem Urwald. 

Ein guter Text liebe Hera. 

Liebe Grüße von 

Carlos 

 

 

 

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
Gerade eben schrieb Carlos:

"Unser Bewusstsein sitzt träumend auf dem Rücken eines blutrünstigen Monsters". 

 

Wir leben halb im uns, halb in der Umwelt wenn wir unterwegs sind. Nur in einer gehüteten Einsamkeit können wir uns selbst nähern. 

Sobald  wir draußen sind sind wir in einem Urwald. 

Ein guter Text liebe Hera. 

Liebe Grüße von 

Carlos 

 

 

 

 

 

 

Vielen Dank, lieber Carlos,

 

jetzt fühle ich mich etwas besser.

 

Liebe Grüße

Hera

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Geschrieben

Das enthusiastische "und Wahrheit gibt es nicht." Ist selbst eine Wahrheit, vielmehr ein Anspruch darauf. Was bedeutet, daß diese Aussage ein Selbstwiderspruch ist und daher rational nicht haltbar. Wahrheit gibt es nämlich sehr wohl.

 

"Unsere Lügen" sind zunächst nur Vorwürfe, die es selbst nicht besser wissen. Was ist Wahrheit? Wie fühlt sie sich an? Wie ist ihre Struktur und ihr Aufbau?

 

Das Nichten von Sinn ist sinnlos und führt nicht weiter. Wir haben die Gabe zur Beobachtung und Beschreibung. Diese sollten wir nutzen.

 

Beste Grüße, Thomkrates

 

 

 

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Thomkrates:

Das enthusiastische "und Wahrheit gibt es nicht." Ist selbst eine Wahrheit, vielmehr ein Anspruch darauf. Was bedeutet, daß diese Aussage ein Selbstwiderspruch ist und daher rational nicht haltbar. Wahrheit gibt es nämlich sehr wohl.

 

"Unsere Lügen" sind zunächst nur Vorwürfe, die es selbst nicht besser wissen. Was ist Wahrheit? Wie fühlt sie sich an? Wie ist ihre Struktur und ihr Aufbau?

 

Das Nichten von Sinn ist sinnlos und führt nicht weiter. Wir haben die Gabe zur Beobachtung und Beschreibung. Diese sollten wir nutzen.

 

Beste Grüße, Thomkrates

 

 

 

 

Eine Wahrheit über uns, wer wir sind, was wir sollen, woher wir kommen und wohin wir gehen, haben wir nicht, nach wie vor ist uns dies nicht gelungen.

Es gibt nur kulturbedingte subjektive Meinungen darüber.

Ich rede hier nicht von Wahrheiten der Wissenschaft, die empirisch überprüfbar zu sein scheinen.

 

Liebe Grüße

Hera

Geschrieben

Liebe @Hera Klit, wenn ich in die Geschichte der Philosophie schaue, finden sich dort schon gewichtige Antworten, die uns hier Orientierung geben. Die Frage nach einer absoluten Wahrheit scheint mit dein Anliegen. Aber diese findet sich nicht in Worten. Die relative Wahrheit ist schon berührend genug, uns aufrecht und gerade streben zu lassen. Lies 50 Bücher im Jahr mit philosophischem und psychologischem Anspruch, dann wirst du es finden und dich besser fühlen.

Beste Wünsche,

Thomkrates

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Thomkrates:

Liebe @Hera Klit, wenn ich in die Geschichte der Philosophie schaue, finden sich dort schon gewichtige Antworten, die uns hier Orientierung geben. Die Frage nach einer absoluten Wahrheit scheint mit dein Anliegen. Aber diese findet sich nicht in Worten. Die relative Wahrheit ist schon berührend genug, uns aufrecht und gerade streben zu lassen. Lies 50 Bücher im Jahr mit philosophischem und psychologischem Anspruch, dann wirst du es finden und dich besser fühlen.

Beste Wünsche,

Thomkrates

Ich habe schon viele philosophische Bücher gelesen, auch während meines Studiums und ich lese sie immer noch.

Leider ist mein Resümee aus dieser Lektüre nicht so positiv wie deins. Ich kam nur immer wieder zu demselben Schluss wie Sokrates. 

"Ich weiß, dass ich nichts weiß." Dieser Text wurde übrigens durch zwei Dinge inspiriert, zum einen durch mein kleines Erweckungserlebnis als ich durch diese Schiebetür ging und zum anderen durch die nachfolgende Lektüre von dem Nietzschetext "Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn."

 

Liebe Grüße

Hera

 

Geschrieben

Liebe Hera, dann weißt du mehr als die, die nur zu wissen meinen und es doch nicht tun. Sokrates sagte dies aus einer Haltung der Erkenntnis heraus, die weiteres möglich macht an Erkenntnis und Fragen. Er stellte viele und vielen Leuten und Freunden Fragen, weil er wissen wollte wie Menschen denken und ob sie logisch und vernünftig sind. Und ob sie mit ihm gemeinsam forschen könnten. So wie er durch Platon überliefert ist in seinen Dialogen, war er immer gefasst, bewegt und demütig. 

Ich habe fast alles von Nietzsche gelesen, kann mich aber gerade nicht an diesen Text erinnern. Nietzsche kann man nur in Zeiten der psychischen Stärke lesen, sonst kann er runter ziehen.

Bleib dran an der Philosophie, und wirf sie nicht weg, bitte. Da gibt es noch viel zu entdecken...

Beste Grüße, Thomkrates

Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Thomkrates:

Liebe Hera, dann weißt du mehr als die, die nur zu wissen meinen und es doch nicht tun. Sokrates sagte dies aus einer Haltung der Erkenntnis heraus, die weiteres möglich macht an Erkenntnis und Fragen. Er stellte viele und vielen Leuten und Freunden Fragen, weil er wissen wollte wie Menschen denken und ob sie logisch und vernünftig sind. Und ob sie mit ihm gemeinsam forschen könnten. So wie er durch Platon überliefert ist in seinen Dialogen, war er immer gefasst, bewegt und demütig. 

Ich habe fast alles von Nietzsche gelesen, kann mich aber gerade nicht an diesen Text erinnern. Nietzsche kann man nur in Zeiten der psychischen Stärke lesen, sonst kann er runter ziehen.

Bleib dran an der Philosophie, und wirf sie nicht weg, bitte. Da gibt es noch viel zu entdecken...

Beste Grüße, Thomkrates

Danke für deine aufmunternden Worte, aber ich bin überzeugt, dass es in keiner Philosophie und keiner Religion, eine echte Lösung

für das Geheimnis unserer Existenz gibt. Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert und Nietzsche hat erkannt, dass die Philosophen sich nur in Sprachkonstrukten verwirren, mehr nicht. Von der Philosophie wird keine Lösung kommen für diese Fragen.

 

Deshalb sagte ja schon Faust "Ich will nicht mehr in Worten kramen...".

Natürlich werde ich mich auch nicht der Magie ergeben.

 

Es bleibt mir nur abzuwarten, bis der unbekannte Kerkermeister aufschließt.

 

Husserl hatte vielleicht noch interessante Ansätze, aber die gehen eigentlich mehr in Richtung Selbsterfahrung.

 

Ich habe nichts dagegen, wenn du weiterhin darauf vertrauen willst, aber wovon man nicht reden kann, darüber muss man nun mal schweigen.

 

Liebe Grüße

Hera

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  • in Love 1
Geschrieben

Liebe Hera, was wären manche deiner Fragen, die noch offen sind, an denen du vielleicht arbeitest? Eine dialogische und forschende Haltung ist sich grundlegenden Fragen bewusst. Gibt aber andererseits auch zu, dass gewisse Fragen noch offen sind. Ich weiß dass ich nicht weiß. Das heißt für mich nicht, dass wir nichts wissen können. Es gibt zahllose Perspektiven aller Fragen, Ebenen und Linien der Ausprägung. Diese offene Haltung macht Spaß und gibt die Chance zu wachsen und lernen. Vogel Strauss Mentalität deutet auf blinde Flecken hin. Mutig weiter gehen und sich von Hoffnung und Liebe tragen lassen. Und machmal Tränen zulassen, wie ich vor ein paar Tagen. Befreit von Wut und Trotz.

Liebe Grüße, Thomkrates

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Krishnamurtis Tagebücher Gedanken zum Leben, haben eine Kraft und Anmut von Liebe und Demut, die auf Zitate von anderen verzichtet und eine eigene Kraft des erkennenden und verstehenden Sinns vermittelt. Wenn ich das sagen darf, hast du offenbar, ebenso wie Carlos, viel gelesen, aber das Zitieren und Wissen ist noch nicht das, um was es geht. Das schwere Leben sehe ich übrigens von dem meinen auch nicht weit entfernt. Krishnamurtis obige Aussage hat er mit 34 Jahren gesagt, weil er sich nicht institutionalisieren lassen wollte und sich damit befreit hatte. Aber ihn hat die Popularität weiter getragen, die aus dem aufgelösten Orden für ihn entstand, darauf konnte er als Individuum aufbauen. Auf uns bezogen heißt dass, das wir nicht ohne Gruppe und Freunde weiter kommen, das ist aber der Einstieg in Gemeinschaft, Gemeinde und damit Religion. Die Wahrheit ist ein pfadloses Land, sagte er, bezogen auf die Theosophie und Leadbeater der ein entsprechendes Buch geschrieben hatte. Die Verneinung war sein Sinn, aber er rührt das Herz und ist kein Widerständler oder Oppositioneller. Das ist der Unterschied. Du hattest vorhin keine Frage formuliert.

Geschrieben

Ich habe keine Frage an dich und ich suche keine Gemeinschaft,

keine Gemeinde und auch keinen Lehrer und Religionen stehe ich auch kritisch gegenüber, tut mir leid.

 

Ich glaube nicht, dass es einen Menschen gibt oder je gab, der eine wirkliche Antwort hatte,

es gab nur einige, die einen starken Willen zur Macht hatten. 

 

Deswegen gebe ich Benn recht, wenn erschreibt:

 

 
 

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Claudi - Moderation

 

 

Aber leider hat auch Benn menschlich sehr enttäuscht.

 

Die Menschen und da meist die größten, sind

oft viel kleiner als sie selbst und ihre Jünger annehmen.

 

Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich auf den Beistand der 

Menschen ganz gut verzichten kann, denn ich erwarte nichts von ihnen

und im Grunde ist das jetzt meine glücklichste Zeit.

 

Liebe Grüße

Hera

 

 

 

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