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Ich mag mich nicht täuschen an geistigen Schlichen,

beschauend den Frieden im seelischen Herz.

 

Ich mag mich nicht täuschen an friedlichen Tischen,

denn schnell, allzu schnell, verletzt uns ein Schmerz.

 

Ich mag mich nicht täuschen am Drohen der Gewalt,

die mich mit dem Feuer im Geiste entflammt.

 

Ich mag mich nicht täuschen, verrohend schon bald,

wenn krud' mir die Waffe die Seele verarmt.

 

Ich mag mich nicht täuschen an Furcht einer Schwäche,

die durch die Gewalt mich zwingt in den Krieg.

 

Ich mag mich nicht täuschen an Freiheit, die steche,

mit Waffen und Bomben und Drohnen zum Sieg.

 

*

 

Ich mag mich nah finden am Frieden des Sein

und Werdens, durch Zeiten bedingender Welt.

 

Ich mag mich tief finden im lieblichen Hain

voll Blumen der Freude, dem einzigen Held.

 

Ich mag mich entbinden von geistigem Irr,

durchdringen den Schein all der Worte Moral.

 

Ich mag mich befinden in Welt und Gewirr,

doch hab ich im Leben mit Herz auch die Wahl.

 

Ich mag mich erfinden in Liebe und frei

dem Drange auch folgen zu sterben für sie.

 

Ich mag mich entwinden dem Kampf und Geschrei,

doch bleibt noch der Mensch im Krieg mit sich hie.

 

*

 

So mag ich mich dennoch und bleibe getrost

in Liebe stets offen für Freund und für Feind.

 

So mag ich mich daher und suche liebkost

die Klarheit der Seele, die Kriege beweint.

  • Gefällt mir 4
Geschrieben

Hallo Thomkrates, 

ich glaube, ich kann deine Aussage gut verstehen. 

Zum Teil mindestens auch nachvollziehen. 

Ach mein Freund, im Frieden mit sich selbst und fern vom Krieg zu leben haben sich schon einige Menschen in der Vergangenheit gewünscht. 

Manche wurden Eremiten, manche suchten die Geborgenheit eines Klosters.

Wie der Heilige Bruno aus Köln, der im 11. Jahrhundert den Orden der Karthäuser gründete. Die Mönchen führten dort ein dem Schweigen und Beten gewidmeten Leben.

Sonst ist es quasi unmöglich, sich der Unruhe der Umwelt zu entziehen. 

Liebe Grüße von 

Carlos

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber @Carlos, die Prüfungen warten auf uns, gerade auch im Frieden. Neutral zu bleiben ist das politische Diktum des Friedens, aber sobald der Krieg näher kommt, wird das aufgegeben. Warum? Weil das Leben leben will. Und dafür zu sterben gewillt und bereit ist. 

Herzlich, Thomkrates

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