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Geschrieben am

Der Mörder ruft lauthals : „Ich werde bedroht!“,

und schießt mit Kanonen ein Spatzennest tot.

„Und wer sich jetzt einmischt, den bombe ich nieder !“

ein Bär mit geschärften Tatzen wird Krieger.

 

Mit Klauen und zäh – (er ist Kleptokrat)-

stimmt er nun ein Lied an - vom Hochverrat,

und schärft seinem Volk seine Feindbilder ein:

Der Nazi nimmt Drogen und schwul ist das Schwein.

 

Was maskuline Männer wohl wüssten:

Die Hälfte der Menschheit sind Terroristen.

Verderbt ist der Westen, ein Ungeheuer!

Die Amis sind schuld. Hier kommt der Befreier!

 

Die Freiheit ist böse! Zerquetscht wird die Presse.

Wer Krieg schreit, kriegt ordentlich eins auf die Fresse...

„Das ist doch kein Krieg, ist nur eine Übung!

Was soll denn jetzt diese hysterische Trübung?!“

 

Und will jemand schreien, dann doch nur in Ketten.

Generalstäbe hält er wie Marionetten.

Mit unkontrollierter, entfesselter Macht,

haut jener den Lukas, sein Wahnsinn erwacht.

 

Berufskleptokraten verbrennen die Erde.

Vom Krimsekt beschwipst, ein Faschist nackt zu Pferde,

Kim spürt schon die Kimme, er liebt starke Männer.

Auch Schrödi, der Lawrow und Luki sind Kenner.

 

Die Angst wohnt im Nacken und in seinem Schoß.

Er ist etwas klein, doch sein Schreibtisch ist groß.

Die Überbevölkerung? - gar kein Problem!

Die Lösung lässt sich solch ein Held nicht entgehen.

 

Es rollen die Räder, schon rollen die Köpfe,

Die Menschheit soll strahlen, er liebt rote Knöpfe.

Zerbombt wird ein harter Widerstand weich,

nur so werden Ziele beim KIima erreicht.

 

Er sorgt wie ein Gott für ein freundliches Klima.

Claqueure schrein „Danke dir, das klingt ja prima!“

Denn atomare Winter sind kalt,

(so würd auch für wärmendes Gas viel gezahlt.)

 

Zum traditionellen Holodomor

singt brüderlich ihm ein Kosakenchor vor.

Die Schamgrenze sinkt und es sinkt auch der Rubel

doch fliegen ihm Molotowcocktails statt Jubel.

 

In eisigem Wasser erwärmt sich ein Herz.

der Feind wohnt ihm inne, denn dort sitzt sein Schmerz.

Ein Zar ist geboren, von Gnaden erlaucht...

 

Wo sind Terroristen, wenn man sie braucht?

 

  • Gefällt mir 6
  • Schön 1
Geschrieben

Kräftige Worte mit aller Deutlichkeit. Es spürt sich der Ärger über die aktuelle Aggression.

Das Problem dabei nur: die Perversität der Gewalt wird dabei eher aufgeschaukelt als dass sie minimiert wird. Man nennt das Eskalationsspirale.

Die eigentliche Aufgabe liegt darin, den Schaden zu begrenzen. Und Gewalt ist immer pervers, das bleibt bestehen, egal, wie sie begründet oder legitimiert wird, sie ist aus dem Augenblick gefallen in den Abgrund der Wut und Selbstverteidigung. Ja, auch die Selbstverteidigung ist nicht unbedingt von Perversität frei, weil sie auf die Gewalt reagiert und daher diese auf sie abfärbt. Wie gesagt: Gewalt und Aggression sind pervers, weil sie die Liebe und den Frieden kreuzigen.

 

Beste Grüße,

Thomkrates

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Thomkrates:

Es spürt sich der Ärger über die aktuelle Aggression.

Das Problem dabei nur: die Perversität der Gewalt wird dabei eher aufgeschaukelt als dass sie minimiert wird.

Das Gedicht ist nicht deeskalierend, es ist zu lang, und in der Tat, es trägt den Ärger über die aktuelle Aggression in sich. Die Gegendarstellung fehlt. Putin hat schon zuviele Kräfte an sich gebunden, die mit Hoffnungen gefüttert werden und durch ihn das Ende einer ungerechten Welt  und eine Neuordnung herbeisehnen. Dabei wird längst nicht jeder den brutalen Gewaltherrscher wahrnehmen, den ich hier skizziert uind karikiert habe. Jeder wird eine andere Lösung vor Augen haben.

Wäre ich Deeskalationsexpertin, würde ich professionelle Supervisoren mit an die überlangen Verhandlungstische nehmen, und dafür sorgen, dass ein geordneter Rückzug aus diesem Krieg möglich ist. Geordnet meint ohne Gesichtsverlust, denn das ist in meinen Augen der entscheidende Punkt bei narzisstischen Persönlichkeiten, damit sie nicht zuviel Unfug machen. Irgendwann werden sie den Mantel ihrer hochgerüsteten Unverletzbarkeit ablegen müssen, dann möge man sie auch zur Rechenschaft ziehen.

lG. Amadea

 

  • Danke 1
Geschrieben

Und Gewalt ist ein Feuer, das uns anfacht es ihr gleich zu tun.

Wer nicht aufpasst, wird zu dem werden, der ihn oder den er bekämpft,

obwohl er sich doch von ihm unterscheiden will.

Das ist das Dilemma jeder Gewalt und das Perverse daran.

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Da will sich mir gleich die Frage stellen, lieber @Thomkrates ob Spottgedichte eine Form der Gewalt darstellen, welches die Spirale anheizt. Durch ein Böhmermann Gedicht und bei den Mohamendkarikaturen wurden Verletzungsgefühle ausgelöst.

Mein obiges Gedicht könnte mir vor dem Kremel gelesen lockere fünfzehn Jahre einbringen - Verletzung der inneren Ordnung, Aufruf zur Gewalt etc. . Solche Verletzungsgefühle kommen nur auf, wenn auch dies als Gewalt verspürt wird. Ghandi hatte mit seinem non - Violence Aufruf  als Gegenstrategie großen Erfolg. Sie kam zum richtigen Moment. Schwer auszumachen, wie Putin auf ein Volk von Märtyrern, "passiver Gewalt" oder verachtendem Spott von Lyrikern reagieren würde.

Das ewig unterdrückte Volk der Russen ( Zaren/Stalin, kommunsitische Diktatur, Putin etc.) wird einer Demokratiebewegung ganz anders begegnen (müssen),  wenn diese über Jahrzehnte in staatlicher Propaganda  verteufelt wird. Bei vielen spielt der starke, maskuline Mann keine unwesentliche Rolle. Auf solch einem Nährboden ist auch die nationalistische Ansprache viel wirksamer, weil sie Emotionen direkter auslöst, als jegliche Ideologie und politische Haltung des Westens ( oder das, was sich als gemeinsame Haltung z.Zt. darstellt) . Das erklärt mir auch den nicht unerheblichen Anteil von russischen Landsleuten im Westen, die sich trotz freier Presse als ausgemachte Putinanhänger verstehen. Glasnost ist gescheitert, der Umgang mit Gewaltherrschern unter Spielregeln der Menschenrechts- Charta entpuppt sich als gordischer Knoten, insb. wenn es kein Schnellschuss werden soll, der in Cowboy- Manier eines Stammtisch- Gegenschlages daherkommt.

Interessant wird noch die Macht der Bilder sein, inwieweit sich Feindbilder überwinden oder wiederbeleben lassen. Die Vereine zur Völkerverständigung, und die Macht an der Basis möge bei allem nicht unentscheidend bleiben.

weiter hoffend Amadea

Geschrieben

Liebe @Amadea, der Geist kann das Feuer der Gewalt anheizen, und mit Worten kann getötet werden. Das Herz der friedlichen Seele will Frieden und Liebe leben. Alles andere ist ein ohnmächtiger Versuch die Perversität der Gewalt zu negieren, was unmöglich ist. In jeder Gewalt spürt sich die Verzweiflung eines Menschen, dem Liebe mangelt, es ist ein Schrei nach Liebe. Die Rede von Macht und Unterdrückung, ist nur der politische Teil des Zusammenhang, es geht im Grunde um Liebe, Anerkennung und Respekt. Wer dies jahrelang nicht verspürt begeht Gewaltakte gegen andere oder Suizid.

Liebe Grüße, Thomkrates

Geschrieben

Hi @Thomkrates,

Wie sollten die Errungenschaften einer gelebten, wehrhaften Demokratie übersetzt werden, wo sie noch nicht im realen Alltag angekommen sind.

In differenzierter Betrachtung zu Putin kommen hier wohl mehrere Dinge zusammen, die eine Eskalation in der Ukraine vorantreiben. Es ist ja nicht nur Putin alleine. Selbst ein Trump "legitimiert" sich plötzlich, wenn er die Mehrheiten hinter sich zu bringen weiß.

Klar, zum einen braucht es den Machtmenschen Putin, dem der Ruf eines Narzissten mit grausamer Kaltblütigkeit vorrauseilt, insbesondere wenn man sich seinen "nicht legitimen" Umgang mit seinen politischen Gegnern anschaut. Er ist nicht nur der typische Autokrat,  sondern er gebärdet sich zunehmend auch als  Kleptokrat in einem Marionettenstaat. Sein Psychologe wird dabei sicherlich den Schrei nach Liebe, Anerkennung und Respekt heraushören können. Das Gedicht betrifft auch nur diesen Aspekt.

Der Schaden, welcher hier angerichtet wird, wird nicht nur das russische Volk immens treffen, sondern auch andere, vor allem arme Länder.

Schon beinahe traditionell gibt es als"natürliche Antipode" zum östlichen Wirkbereich den "pervertierten" Westen, besonders in der Verkörperung durch die USA und die NATO. Die daraus folgende  Stimmung wird irgendwo zwischen Konkurrenz, Misstrauen, Neid und Bedrohung angesiedelt sein, unabhängig von Putin und seiner Propagandamaschine. Solche Gefühle können leicht angesprochen und instrumentalisiert werden zumal die Überwindung des kalten Krieges vielen als Verrat galt und nicht als Befreiung.

Neben den Protagonisten der Macht  gibt es Menschen, denen sind die Postulate einer Menschenrechtskonvention und die Werte einer Demokratie völlig fremd, weil sie sich durch die westliche wirtschaftliche Übermacht selbst schon benachteiligt fühlen. Sie sehnen sich eine nervenstarke Persönlichkeit geradezu herbei, welche paroli bietet und für eine ausgleichende Gerechtigkeit bzw. für ein Gleichgewicht sorgt. Ein erfolgreicher Blitzkrieg würde Putin plötzlich zum starken Mann und zum Helden der Stunde werden lassen mit Aussicht auf eine neue Weltordnung der Kräfte, welche aber nicht eintreten wird.  Mit Blick einer westlichen Wertegemeinschaft ist dieses Vorhaben ein absolutes No Go, weil sie mit Lügen, Manipulation und Geschichtskittelung einhergeht.

Es gibt neben dem nationalen Trauma durch die Zerschlagung der Sowjetunion, die autonomen Staaten die unter russischer Kontrolle stehen, wie z.B. die willigen antiamerikanisch gesinnten, islamischen Kräfte unter den Tschetschenen, oder den "Bruderstaat" Weißrussland. Es gibt Oligarchen, die in Ruhe weiter machen wollen, für die Putin wiederum eher eine willkommene Marionette darstellt.

Alle haben unterschiedliche Interessen und Sehnsucht nach Wohlstand und Frieden. Das Ding mit der friedlichen Seele und der Liebe ist schon hochkomplex, leider.  Aber all das rechtfertigt natürlich keine Kriege.

LG Amadea

 

 

 

  • Schön 1
Geschrieben

Hi @Amadea, du hast ein politisches Statement abgegeben, ich ein psychologisches. Ich habe Putin nicht erwähnt, du schon. Ich möchte gerne uns alle in einem Boot sehen, damit wir Gemeinschaft bedenken und ehren, die gesamte Welt und das Leben feiern. Du sprichst journalistisch eloquent, in meiner Einschätzung. Der Geist will gerne handfeste Erklärungen für seine Sicherheit. Aber die friedliche Seele ist eher in der Lage das eigene Verscheiden anzunehmen. Der Geist mündet schleichend in einen Krieg, weil er sich da im Grunde seiner Dilemmata schon befindet. Die friedliche Seele will friedlich bleiben, auch wenn es sie das Leben kostet. Wir sehen gerade wie Geist und Seele sprechen und argumentieren.

Beste Grüße,

Thomkrates

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Thomkrates:

Hi @Amadea, du hast ein politisches Statement abgegeben, ich ein psychologisches. Ich habe Putin nicht erwähnt, du schon.

das Gedicht soll schon die psychologische Physiognomie eines Gewaltherrschers beschreiben. In der Reduktion auf den Geist/ Seele Dialog bzw. Krieg und Frieden bleibst du relativ vage.  Nun, ich hatte Putin im Gedicht auch nicht erwähnt. Aber auch wenn du von Psychologie redest, sind ja keine Allgemeinplätze gemeint, sondern konkrete Situationen und Personen. Es ist übrigens interessant zu sehen, wie sich ideologische Ideal- Positionen an der realen Bedrohungskulisse messen lassen müssen und wie sie sich verändern. Eine derartige Aufstockung des Verteidigungshaushaltes und Waffenlieferungen in Krisengebiete wären vor drei Monaten undenkbar gewesen. Selbst die Kommunistische Internationale fängt an, ihre altgewohnten Feindbilder zu differenzieren und aufzuarbeiten. Als politisches Statement möchte ich meine Überlegungen nicht verstanden wissen, sondern als einen Versuch, mehr als schwarz und weiß zu sehen, und Befindlichkeiten dahinter zu verstehen. Welche Chance hätte ich z.B. als Russin, die Dinge zu betrachten, wie ich sie heute empfinde? Ich gehe einfach davon aus, dass die Sehnsucht nach Seelenfrieden auf allen Seiten besteht, auch wenn der Kampfgeist entfacht ist.

Hoffentlich hilft der direkte Dialog weiter, damit die Kämpfenden erkennen, dass hier keine Terroristen und blutrünstigen Monster am Drücker sind,  sondern grossmannssüchtige und machtbesessene Führungseliten.

LG Amadea

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Amadea:

Ich gehe einfach davon aus, dass die Sehnsucht nach Seelenfrieden auf allen Seiten besteht, auch wenn der Kampfgeist entfacht ist.

Ja, die Sehnsucht nach Seelenfrieden ist auch leider in der Gewaltattitüde zu finden, der Schrei nach Liebe, den wir besprachen. Aber es ist eine überbordende Sehnsucht, die nicht schaut, was sie tut und anrichtet. Die Minimierung von Leid und Verhinderung von Leid ist ein Motiv, das dieser Schrei nach Liebe missachtet und diese Sehnsucht nach Seelenfrieden pervertiert. Aber es stimmt schon, das Leben will leben und geht dafür auch über Leichen, weil er nicht sterben will. Die tiefere Seele geht eher den Weg der Demut und der Annahme des Todes, was nicht heißt, gleichgültig dem Leben gegenüber zu sein, aber im Augenblicksgeschehen eine Entscheidung für den Frieden zu treffen und friedlich zu bleiben, geht nur in eine verwirklichten Seele, die das Leben ein wenig transzendiert hat und daher nicht in die harte repulsive Gegenreaktion triftet. Wie der Mönch, der in tiefer Versenkung verblieb, als ein Räuberhauptmann die Gegend unsicher machte und ihn mit ausgezogenem und erhobenem Schwert bedrohte. Allerdings sind solche Geschichten sicher nicht eine Blaupause für zukünftiges Verhalten, sondern sollen auf etwas hindeuten: Dem Leben und Frieden gewogen bleiben, auch im Angesicht einer Bedrohung und sich nicht vom Feuer der Gewalt anstecken lassen, ist edler als sich brennend in den Kampf zu stützen. Ein weites Feld.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Thomkrates:

Dem Leben und Frieden gewogen bleiben, auch im Angesicht einer Bedrohung und sich nicht vom Feuer der Gewalt anstecken lassen, ist edler als sich brennend in den Kampf zu stützen. Ein weites Feld.

dann sind wir bei Ghandi. Ich weiß nicht, wie ich einer brutalen Willkür- Herrschaft und Kleptokratie begegnen wollte, in welcher dieser thread tödlich wäre.

ratlos Amadea

  • in Love 1
Geschrieben

Leben will leben, das ist das eine, dieses Leben wird dafür töten wollen oder müssen und nutzt dafür seinen kleinen Geist.

Aber Leben will auch Leben, das ist das Größere, es will sich weiter tragen in das Größere hinein, was Seele meint. Und hier ist mehr und tieferer Frieden als im kleinen Geist.

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