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Geschrieben am

 

 

 Über dem Brachland liegt ein fahler Himmel, sein Graulicht

 füllt das Wintergeäst knorriger Bäume am Weg,

 füllt das Schilfgeflüster, das Glucksen des Baches und trübt auch,

 ohne die Fugen der Zeit, letzte Tropfen aus Eis. 

 

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Geschrieben

Hallo Mi,
 

deine 'Winternotiz' gefällt mir sehr. :classic_smile:
 

Diese trostlose Stimmung eines trüben Wintertages im "Graulicht" (klasse Bild) finde ich 
sehr gelungen eingefangen; notiert. Wobei sich deine "Notizen" beim Lesen sogleich in Bilder 
wandeln, die, erfreulicherweise, mit dem entsprechenden Hörerlebnis gekoppelt sind. 
 

Die "Fugen der Zeit" kann ich nicht im Wortsinn übersetzen. (Ein 'Zwischenraum', eine Trennlinie o.ä.  
oder ein 'Kontrapunkt'. Irgendetwas, das das Vorher vom Jetzt und das Jetzt von Nachher unterscheidet.)
Hier stelle ich mir deshalb das Gefühl der Zeitlosigkeit vor: Vergessen, der Trubel und die Hektik des 
Alltags. Aus der Zeit gefallen etc.
 

Die "letzten Tropfen aus Eis" jedoch, also deren Tauen und Vergehen, führen mich in diesem 
Gedankenspiel wieder zurück in die Zeit. 
 

Habe deine Verse, deine Distichen gern und beeindruckt gelesen.
LG, Berthold 
 

Geschrieben

Hallo Carlos,

 

es freut mich, dass du vorbeischaust. Ja, die Fuge gefällt mir auch. Als ich anfing diese Verse zu schreiben, wusste  ich noch nicht genau, wie ich sie abschließen sollte und mit "Fugen der Zeit" gelang es dann.

 

Hallo,

 

besten Dank für deinen Besuch und  deine Rückmeldung. Ich vermute der Begriff Himmel löst bei dir positive Assoziationen aus, was ja nicht unberechtigt ist. Er steht ja auch für Transzendenz und eine unfassbare Weite, die sich der Wahrnehmung bietet, aber gleichzeitig auch entzieht.

 

Hier ist eher eine subjektive Stimmungslage gemeint. Ein Himmel, der einen auf den Kopf fällt und den Blick für die vorhandene Fülle trübt. Es freut mich, dass du sie dennoch in dem Vorhandenen wahrnehmen kannst.

 

Hallo Berthold,

 

vielen Dank für dein feines Aufspüren, was mich sehr freut. Da finde ich einiges wieder. Besonders gefreut habe ich mich darüber:


 

Die "letzten Tropfen aus Eis" jedoch, also deren Tauen und Vergehen, führen mich in diesem 

Gedankenspiel wieder zurück in die Zeit.

 

Ja. Der empfundenen Stillstand sollte wieder in Bewegung kommen. Über den "letzten Tropfen aus Eis" (was mir beim Schreiben nicht bewusst war, aber das lässt sich stimmig deuten)  und auch über die "Fuge der Zeit", wobei ich da nicht nur an die Fuge als Zwischenraum dachte, sondern auch an die musikalische Bedeutung und die damit einher gehende Bewegung.

 

Hallo Ferdi,

 

ich freue, dass du vorbeischaust. Bei "Wegrand" war ich wohl gedanklich noch  im Hexameter unterwegs. Das ändere ich noch um. 

 

In Vers 2  fehlte mir anfangs auch ein Silbe, was ich noch ändern konnte. Was Vers 4 betrifft, ziehe ich wohl den Ausnahme -Joker. 

 

Vielen Dank ihr Lieben. Auch für die "Likes".

 

LG,

MI



 

Geschrieben
Am 14.3.2022 um 08:33 schrieb Miserabelle:

 

 

 Über dem Brachland liegt ein fahler Himmel, sein Graulicht

 füllt das Wintergeäst knorriger Bäume am Weg,

 füllt das Schilfgeflüster, das Glucksen des Baches und trübt auch,

 ohne die Fugen der Zeit, letzte Tropfen aus Eis. 

 

 

Hi Mi!

 

Ich finde das inhaltlich sehr schön und gefühlvoll gedichtet!

 

In V1 ist Spiel mit den Spondeen "Brachland liegt" und "Graulicht" am Versende so ganz meins! Vielleicht fehlt aber eine "regelrechte" Zäsur?

 

Über dem Brachland liegt ein fahler Himmel, sein Graulicht 

 

loop

 

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo Loop,

 

ich mag ja auch gerne Spondeen, bzw.  sprachliche Annäherungen an sie und sie gehören in einer ungewissen Anzahl zum deutsch - sprachlichen Hexameter unbedingt dazu, finde ich.

 

Oh ja, die angesprochene Zäsur ist tatsächlich nicht sonderlich stark ausgebildete. Dankeschön für deinen Besuch und das aufmerksam machen.

 

 

Liebe Grüße,

Mi

 

 

 

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