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Geschrieben am

Bei Wind und Wetter, so war ich gepolt,

hab ich kurz nach sechs, die Brötchen geholt;

die waren noch warm und rochen so frisch,

die Münzen dafür, warf ich auf den Tisch.

 

Dann rüber zu Wolfgang, in die Fleischerei,

da roch es nach Brühwurst, er gab mir gleich zwei;

mit meinem Freund Wolle, hab ich nie gezankt,

er hat dankbar dafür, in den Kessel gelangt.

 

Hat mir auch erlaubt, in den Schrank zu schauen,

mich zu bedienen, an dem Würger, den blauen;

das war dann stets heftig, so kurz nach der Schicht,

vertrug ich den Fusel, wie er‘s tat, gerade nicht.

 

Bald ging ich nach Hause, war schräg am schauen,

nur noch der Wunsch da, mich in die Falle zu hauen;

sechs Mützen voll Schlaf, vielleicht auch sieben,

doch der Durst hat mich bald aus dem Bette getrieben.

 

Die Nudeln von gestern, dazu eiskaltes Bier,

ich ging noch mal schlafen, es war ja erst vier;

drei Stunden später, so ist es immer gewesen,

stand in der Tonne, ich wieder am Tresen.

 

Hab mit den Freunden gezecht und gelacht,

mich bald schon darauf, zur Schicht aufgemacht;

kam pünktlich dort an, fühlte mich leicht verletzt,

denn meine Schicht war schon völlig besetzt.

 

Der Kollege vergnüglich beim Abendbrot essen,

klärte mich gern auf, was ich hatte vergessen;

es war gerade Schichtwechsel und ich somit dann,

erst wieder in drei vollen Tagen dran.

 

Wenn jetzt einer denkt, ich wäre zu Haus gesessen,

so sag ich dem gleich mal, ich war wie besessen;

nach drei Tagen Party und Feiern irgendwann,

trat ich voll erholt, müde die Schicht wieder an.

 

( Der blaue Würger ist ein Schnaps und die Tonne eine Gaststätte)

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Geschrieben

Lieber Kurt und da du noch die Tasten findest und die Buchstaben liest hat der Blaue Würger dich nicht blind gemacht. Da denke ich doch, toll noch ein überlebender Dichterkollege.

Dein Gedicht ist originell und so wars oft genug

 Wir konnten noch feiern.

Liebe Grüße Ilona 

  • in Love 1
Geschrieben

Liebe Ilona, liebe Melda, liebe Donna und lieber Egon,

 

es klingt für mich heute selber unvorstellbar. Zur Entschuldigung, ich war um die Zwanzig und die Welt und deren liebliche Geschöpfe lagen mir zu Füßen. Irrglaube aus heutiger Sicht, doch die hatte ich ja damals noch nicht. Danke an die Natur dafür. Die damalige Zeit, mit ihren täglichen Überraschungen, sind für mich der Stoff aus dem die Träume sind. ( zitiere hier einen Buchtitel von Mario Simmel, betone und unterstreiche dies extra, denn möchte keinesfalls Gefahr laufen, Bürgermeister von Berlin werden zu müssen). Also herzliches Dankeschön an Euch fürs Lesen, Kommentieren und Voten. Euch ein schönes, friedliches und gesundes Wochenende. Kurt

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