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Erinnerungen ans Dorfleben

 

Selbstverständliches Kindertoben,

die Milch fett wie der Krug aus Steingut,

das gute Porzellan steht in der Vitrine unangerührt.

Risse in der guten Sammeltasse - ein Geschenk der Großmutter,

der Kuchenteller zur goldenen Hochzeit – graviert.

 

Muffig riecht die Kirche.

In ihr brannte seit Jahrhunderten kein Weihrauch,

benutzt von Bauern – nur,

Feiertage sind rar und der Glaube hängt

fest am Boden – aber man kann ja nicht Wissen.

Die Natur nicht herausfordern,

ein Gewitter und schon kippt die Milch.

Dickmilch, dick mit Zucker bestreut und

abends Bratkartoffeln mit Speck.

Noch ist nicht Winter.

 

Doch die Tage werden kürzer,

eingemietet Steckrüben und Kohl.

Eine Kirchenmaus kennt viele Schlupflöcher.

Wurzeln überstehen auch frostige Zeiten.

Nun wird es Zeit Reet zu schneiden.

 

© Ilona Pagel

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Geschrieben

Liebe Ilona,


Deine schön gemalten Zeilen, versetzen mich in eine andere Zeit. Gekonnt hast Du die Zeit, die ich bei meinen Großeltern erleben durfte eingefangen. Lieb gewordene Erinnerungen. Danke dafür und Dir einen wunderschönen Tag. Kurt

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Ilona,

 

genau so war es und herzlichen Dank für die Erinnerung an meine Kinderzeit.

 

 

Aus heutiger Sicht kann man öfter den Kopf schütteln, doch damals hatte der Inhalt deiner Zeilen eine Daseinsberechtigung und kann mich noch gut erinnern.

 

Die Sammeltassen meiner Mutter und Oma habe ich bestaunt und später gesammelt, ebenso wie die Steinguttöpfe.

Dickmilch mit Zucker - lecker, lecker, lecker - habe ich als Kind geliebt, ebenso wie Buttermilch. Als junge Frau habe ich mir mal Dickmilch machen wollen und ist mir nicht gelungen.

 

 

LG Sternwanderer

  • Danke 1
Geschrieben

 

Liebe Ilona,

man spürt etwas Sehnsucht nach damals in deinen Zeilen.

Sammeltassen mit den schönen verschiedenen Blumenmotiven und immer mit einem Goldrand. Die schönsten nur zur Zierde in der Vitrine gestellt.

Meine Oma hat sich immer sehr daran gefreut.

Gerne gelesen!

LG Josina
 

  • Danke 1
Geschrieben

Ich als Stadtpflanze stelle mir gerne eine solche Idylle vor. Als Rentnerin wollte ich immer auf dem Land ein Häuschen kaufen, in dem ich meinen Lebensabend verbringe. Bisher habe ich den Hintern noch nicht hochgekriegt, leider. Aber die Menge an Sammeltassen, die ich von meiner Mutter (Gott hab sie selig) erbte, würde ich natürlich mitnehmen. 

 

Wer weiß, was die Zukunft noch bringt - vielleicht lande ich auf einem Gehöft im Schwarzwald....muss es mal angehen.

 

Beste Grüße Melda-Sabine

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Ihr Lieben 

 

@Herbert Kaiser @Uschi R.

Danke für eure Kommentare. Man sagt auf Rügen kommt alles 50 Jahre später. Sicher etwas übertrieben aber einige Jahre hinterher ist diese Gegend schon und das ist ganz lieb gemeint.  Nun wohne ich ja bereits 30 Jahre in der Stadt. 

@Kurt Knecht @Sternwanderer 

Dickmilch kannst du leider nicht aus erhitzter oder behandelter Milch machen. Aber wir hatten so lange ich denken kann unsere Kuh Hertha.   Ich konnte melken bevor ich lesen gelernt habe.

@Josina @Melda-Sabine Fischer war es bei euch auch so? In die gute Stube ging es nur zu besonderen Anlässe, Besuch, Geburtstag und Weihnachten das war es auch schon. Dann kam das gute Geschirr auf den Tisch und Oma erwähnte immer das ein Onkel /damals 12 so ein Tölpel war und die Tasse fallen lies und diese geklebt werden musste. 

Liebe Grüße in den schönen Tag 

Ilona 

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  • Schön 2
Geschrieben

Liebe Ilona,

ja das war bei uns auch so. Die gute Stube wurde nur sonntags oder wenn Besuch kam benutzt. Natürlich nur  adrett angezogen!

Nach dem Krieg und vor dem Wirtschaftswunder war das Geld sehr knapp. Die schönen Dinge (Zierroot) wurden wie kleine Schätze sehr geliebt, gehegt und gepflegt.

Das Leben spielte sich überwiegend in der Küche ab. Es war sehr gemütlich dort und der Zusammenhalt von Nachbarn und Familie, Freunde sehr groß und besonders!

Man fühlte sich als Kind sehr geborgen, trotz strenger Regel (die ich oft nicht eingehalten habe).

Liebe Grüße Josina

  • Danke 1

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